Solarenergie? PV-Überschuss clever nutzen

 

In Deutschland erleben Photovoltaikanlagen einen wahren Boom – inzwischen gibt es über drei Millionen davon. Sie sind eine ökologische und nachhaltige Möglichkeit, Strom zu erzeugen. Doch was ist, wenn man zu viel davon hat? Das erfahren Sie in unserem großen Ratgeber!

So optimieren Sie die Energie Ihrer PV-Anlage

Die Nutzung von Solarenergie in deutschen Haushalten birgt ein paradoxes Dilemma: Während sie die Möglichkeit für Selbstversorgung und Unabhängigkeit bietet, führt die Tatsache, dass viele Verbraucher tagsüber nicht zu Hause sind, zu einem Überschuss an produziertem Strom. Dieser PV-Überschuss, besonders in Zeiten hoher Produktivität der Photovoltaikanlagen, untergräbt zum einen deren Wirtschaftlichkeit. Und wirft die Frage auf: Wohin mit diesem ungenutzten Extra-Strom? Denn der durchschnittliche Eigenverbrauch liegt bei nur 25 bis 40 Prozent: Die gute Nachricht: Diese Zahlen können durch den Einsatz von Batteriespeichern und anderer Technologien gesteigert werden. Wie Sie Ihren Verbrauch optimieren können? Das lesen Sie hier!

Überschusseinspeisung: Ein schwankender Anreiz

Die Idee, mit einer Photovoltaikanlage nicht nur den eigenen Strombedarf zu decken, sondern auch PV-Überschüsse ins öffentliche Netz einzuspeisen, ist nicht neu. Jahrzehntelang galt die Netzeinspeisung als lukrative Einnahmequelle für Betreiber von PV-Anlagen. Sie erhielten eine Einspeisevergütung für den Strom, den sie nicht selbst verbrauchten. Diese Vergütung machte den Verkauf des Solarstroms an öffentliche Betreiber attraktiv. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Einspeisevergütung hat über die Jahre kontinuierlich abgenommen. Während vor zehn Jahren noch bis zu 39 Cent pro Kilowattstunde gezahlt wurden, lag die Vergütung im März 2022 nur noch bei 6,63 Cent – ein deutlicher Abwärtstrend.

Quelle: OpenAI

Dieser unterstreicht einen wesentlichen Wendepunkt: Es wird wirtschaftlich immer unattraktiver, Solarstrom einzuspeisen, als ihn selbst zu nutzen. Mit der Folge, den Fokus stärker auf die Eigenverwendung des erzeugten Stroms zu legen.

Zwar gibt es die sogenannte 70 %-Regelung, die besagte, dass maximal 70 % der Nennleistung einer PV-Anlage ins Netz eingespeist werden dürfen, nicht mehr. Es ist inzwischen eine 1005-ige Einspeisung erlaubt. Doch trotz der Möglichkeit, den gesamten Überschussstrom einzuspeisen, bleiben wir dabei: Angesichts der aktuellen Preisdynamik ist es für Betreiber von PV-Anlagen empfehlenswerter, den selbst erzeugten Strom auch selbst zu verbrauchen.


Elektro4000-Tipp: Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass eine größere Solaranlage automatisch zu mehr Unabhängigkeit führt. Tatsächlich ist bei kleineren Anlagen der Anteil des selbst verbrauchten Stroms in der Regel prozentual höher. Dies bedeutet, dass die effektive Selbstversorgung und Unabhängigkeit nicht allein von der Größe der Anlage abhängt, sondern auch von einer ausgewogenen Dimensionierung im Verhältnis zum tatsächlichen Verbrauch. Eine sorgfältige Planung, die den eigenen Bedarf berücksichtigt, kann somit zu einer höheren Wirtschaftlichkeit und einer effizienteren Nutzung der erzeugten Solarenergie führen.


Batteriespeicher: Effizient und innovativ

Die Integration eines Batteriespeichers in Solarstromsysteme zu Hause stellt eine sinnvolle Möglichkeit dar, den selbst erzeugten Strom optimal zu nutzen und die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz zu reduzieren. Batteriespeicher sind wie eine Brücke zwischen Produktion und Verbrauch, indem sie Solarstrom speichern, wenn mehr Energie produziert als verbraucht wird, und diesen bei Bedarf wieder abgeben.

Steigerung des Eigenverbrauchs

Ein zentrales Argument für den Einsatz von Batteriespeichern ist die deutliche Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils. Während Solaranlagen ohne Speicher häufig, wie schon erwähnt, nur 25 bis 40 Prozent des erzeugten Stroms direkt im Haushalt nutzen können, ermöglichen Batteriespeicher eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 75 Prozent. Dieser erhöhte Eigenverbrauch führt nicht nur zu einer Reduktion der Stromkosten – sondern auch zu einer verstärkten Unabhängigkeit vom Stromnetz.

Technologischer Fortschritt

Am Tag fließt die Solarpanel-Energie in den Hub, dank der Batteriespeicherung kann sie auch nachts genutzt werden.
Quelle: Zendure

Die Technologie hinter Batteriespeichern hat sich in den letzten Jahren rapide weiterentwickelt. Die meisten modernen Speichersysteme basieren auf Lithium-Ionen-Akkus, die für ihre hohe Energieeffizienz, Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit bekannt sind. Intelligente Wechselrichter und Energiemanagementsysteme ermöglichen es zudem, die Speicherung und Nutzung des Solarstroms optimal an das individuelle Verbrauchsprofil des Haushalts anzupassen. Der Markt bietet eine breite Palette an Lösungen, was die Auswahl des passenden Speichers erleichtert, aber auch eine sorgfältige Bedarfsanalyse erfordert.

Praktisch – aber auch wirtschaftlich?

Vor der Entscheidung, in einen Batteriespeicher für die heimische Solaranlage zu investieren, sollte man einige wirtschaftlichen Überlegungen anstellen. Denn der Markt und die Technologie entwickeln sich stetig weiter, wobei eine Vielzahl von Faktoren die Rentabilität und Attraktivität dieser Systeme beeinflusst. Immer günstigere Preise sowie der technologische Fortschritt macht Batteriespeicher zu einer immer interessanteren Option für viele Haushalte. Dies zeigt sich auch in der wachsenden Anzahl installierter Heimspeicher in Deutschland, mit 261.000 neuen Installationen allein in der ersten Jahreshälfte 2023. (Quelle: https://www.eupd-research.com/ )

Wichtige Faktoren für die Wirtschaftlichkeit:

  • Einsparung der Stromkosten bei Selbstverbrauch: Die direkte Nutzung des Solarstroms statt des Bezugs vom öffentlichen Netz führt zu erheblichen Einsparungen bei den Stromkosten.
  • Anschaffungskosten und laufende Kosten für Anlage und Speicher: Die Initialkosten und Unterhaltsausgaben müssen gegen die langfristigen Einsparungen abgewogen werden.
  • Umwandlungsverluste bei Be- und Entladung des Stromspeichers: Technische Effizienz ist entscheidend, da Energieverluste die Gesamtwirtschaftlichkeit beeinträchtigen können.
  • Leistung der Anlage und eingesetzte Komponenten: Die Effizienz und Kapazität der PV-Anlage sowie des Speichersystems beeinflussen die Menge des erzeugbaren und speicherbaren Stroms.
  • Speicherkapazität: Eine ausreichende Speicherkapazität ist entscheidend, um den Eigenverbrauch zu maximieren und den Strom auch bei Bedarf verfügbar zu haben.
  • Laufzeit der Anlage: Die angenommene Lebensdauer der Anlage und des Speichers beeinflusst die Amortisationsdauer und damit die Rentabilität.
  • Standort: Regionale Unterschiede in der Sonneneinstrahlung und im Strompreis können die Wirtschaftlichkeit maßgeblich beeinflussen.

Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeichersystems erfordert eine genaue Gegenüberstellung von einmaligen sowie laufenden Kosten und den zu erwartenden Einnahmen und Einsparungen. Dabei helfen online verfügbare Wirtschaftlichkeitsrechner, eine erste Einschätzung zu erhalten. Jedoch liefern solche Berechnungen aufgrund von Unsicherheiten wie schwankenden Wetterbedingungen und dem Leistungsverlust der Anlage über die Zeit immer Circa-Zahlen.

Größe der Solarbatterie richtig berechnet

Bei der Planung eines Hausspeichersystems ist es wichtig, die richtige Größe des Speichers zu bestimmen, um eine optimale Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Eine Faustformel zur Abschätzung der benötigten Speicherkapazität ist das 0,9- bis 1,6-fache der Spitzenleistung der PV-Anlage. Angenommen, ein Haushalt hat einen Jahresverbrauch von 3500 kWh und der Strom wird gleichmäßig über den Tag verteilt verbraucht, ergibt sich eine notwendige Speichergröße von ca. 4 kWh für eine optimale Abdeckung des Bedarfs.


PV-Überschuss intelligent steuern per Energiemanagementsystem

Ein Energiemanagementsystem (EMS), auch bekannt als Home Energy Management System (HEMS), ist eine Schlüsseltechnologie für die intelligente und effiziente Nutzung von Solarstrom in privaten Haushalten. Denn mit einem EMS kann die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen mit dem Stromverbrauch im Haus optimal abgestimmt werden. Mit dem Ziel, den Solar-Eigenverbrauch um durchschnittlich 10 % bis 20 % zu erhöhen – und so die Stromkosten zu reduzieren.

Das EMS hilft bei der Überwachung und Steuerung des gesamten Energiesystems sowie einzelner Geräte, je nach deren Bedarf. Es optimiert die Energieeffizienz durch automatische Anpassung des Stromverbrauchs und maximiert die Nutzung von Solarstrom für den Betrieb verschiedener Geräte im Haushalt. Praktisch: die detaillierte Visualisierung und Kontrolle der Energieflüsse über ein digitales Interface, das eine weitere Optimierung des Stromverbrauchs ermöglicht.

Zu den besonderen Funktionen eines EMS gehören die Integration mit Smart Home-Systemen zur Minimierung des Energieverbrauchs, indem Geräte im Standby-Modus bei Nichtbenutzung automatisch abgeschaltet werden, sowie das Spitzenlastmanagement, das größere Verbraucher in Zeiten hoher Stromnachfrage zeitweise vom Netz nehmen oder deren Stromzufuhr drosseln kann.

Energiemanagement: So funktioniert’s

Energiemanagementsysteme sind in zwei Hauptkomponenten unterteilt: die Hardware und die Software. Die Hardwarekomponente steckt oft direkt im Stromzählerkasten oder ist bereits in Solar-Wechselrichtern eingebaut. Meist umfasst diese Hardware nicht viel mehr als die notwendigen Anschlüsse für die Verbindung mit anderen Systemteilen, einige Kontrollleuchten und gegebenenfalls Schalter für manuelle Eingriffe.

Sollte keine bereits integrierte Lösung vorhanden sein, gibt es externe EMS wie beispielsweise den  SMA Sunny Home Manager HM-20 . Sie werden meist in der Nähe des Stromzählers montiert und sind häufig mit einem kleinen Display und Bedienelementen ausgestattet, um den Nutzern eine direkte Interaktion und Kontrolle zu ermöglichen.

Die Softwareseite eines EMS bietet Schnittstellen zur Überwachung und Steuerung über mobile Apps oder Online-Portale. Diese digitalen Tools ermöglichen es, die Photovoltaikanlage bequem vom Handy oder PC aus zu verwalten.

Nicht alle Haushaltsgeräte benötigen eine ständige Überwachung durch das EMS. Viele Geräte wie Lampen, Staubsauger oder Kaffeemaschinen werden ja sowieso nur bei Bedarf eingeschaltet. Mehr Sinn macht das EMS für Geräte mit hohem Energieverbrauch oder solche, die flexibel gesteuert werden können, wie Waschmaschinen, Wäschetrockner und die Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Diese können für eine effizientere Nutzung des Solarstroms direkt an das EMS angeschlossen werden.

Darüber hinaus ermöglicht die Verbindung des EMS mit Smart Metern* und weiteren intelligenten Systemkomponenten eine noch präzisere Überwachung und Steuerung der Energieflüsse. Zusätzliche Sensoren erfassen wichtige Betriebsdaten der Photovoltaikanlage wie die Temperatur der Solarzellen, die Sonneneinstrahlung und die Leistung des Wechselrichters, wodurch ein umfassendes Energiemanagement des Haushalts realisiert wird.


*Ein Smart Meter, auch intelligentes Messsystemgenannt, besteht aus einem digitalen Stromzähler, der den Energieverbrauch detailliert erfasst, und einem Smart-Meter-Gateway, das für die Kommunikation zuständig ist. In regelmäßigen Abständen erfasst das Smart Meter den aktuellen Stromverbrauch des Haushalts und speichert diese Daten. So wird der Energieverbrauch präzise überwacht. Per Gateway können die Daten sicher an den Netzbetreiber oder Energielieferanten übermittelt werden. 

Im Unterschied zu herkömmlichen Stromzählern ermöglicht ein Smart Meter nicht nur einen besseren Überblick über den eigenen Energieverbrauch, sondern ermöglicht auch die Nutzung flexibler Tarife. Das bedeutet: energieintensive Geräte können dann genutzt werden, wenn der Strompreis niedrig ist. Zudem erlaubt die Verbindung mit einer Steuerbox, die über das Smart-Meter-Gateway läuft, eine sichere und effiziente Steuerung angeschlossener Geräte wie Wallboxen, Wärmepumpen oder eben Home Energy Management Systemen.


Der richtige Wechselrichter ist wichtiger Part jeder PV-Anlage.
Quelle: SMA Solar 

Elektro4000-Tipp: Beim Einsatz eines Batteriespeichers in Ihrer Solaranlage ist die Wahl des richtigen Wechselrichtertyps entscheidend, um Energieverluste zu minimieren und die Effizienz zu maximieren. DC-gekoppelte Systeme, bei denen die Batterie direkt an die Solaranlage angeschlossen ist, bieten den Vorteil geringerer Energieverluste, da der Strom nur einmal umgewandelt wird.

Sie sind ideal, wenn Sie Ihre Anlage von Anfang an auf hohe Effizienz ausrichten wollen. AC-gekoppelte Systeme hingegen bieten mehr Flexibilität und lassen sich leichter nachrüsten, sind jedoch oft mit höheren Kosten und Energieverlusten verbunden. Überlegen Sie genau, welcher Wechselrichter am besten zu Ihrem Bedarf und Ihrer bestehenden Anlage passt, um so das meiste aus Ihrem Solarstrom herauszuholen.


Warmwasser-Lösungen: Sonnenkraft doppelt genutzt

Die Warmwasserbereitung bietet sich als effektiver Weg an, den Eigenverbrauch der PV-Anlage zu steigern und somit deren Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Dabei stehen vor allem zwei Methoden im Fokus: der Einsatz von Heizstäben und die Nutzung von Warmwasser-Wärmepumpen.

Einsatz von Heizstäben in der Warmwasseraufbereitung 

Was ist ein Heizstab und wie funktioniert er? Ein Heizstab, auch als Heizpatrone bekannt, ist ein elektrisches Heizelement, das in einem Warmwasser- oder Pufferspeicher installiert wird. Es funktioniert ähnlich wie ein Tauchsieder: Die elektrische Energie erhitzt eine Heizwendel, die dann die Wärme an das umgebende Wasser im Speicher abgibt. Das Modell ELWA von myPV beispielsweise hat eine Leistung von 2kW und schickt den Strom der Solarpanele direkt in den eingebauten Heizstab und wandelt diesen – ganz ohne Energieverlust – in Wärme um. Das Besondere an diesem Gerät: Es muss nicht an das Stromnetz angeschlossen werden, sondern bekommt auch selbst seine Energie direkt von den Solarzellen.

Einschraubheizkörper können in Frischwasser- oder Pufferspeicher eingebaut werden.
Quelle: my-PV

Technische Voraussetzungen und Vorteile

  • Die Installation eines Heizstabs ist vergleichsweise einfach und kostengünstig. Die meisten Warmwasserspeicher bieten bereits einen Einbauplatz für solche Heizelemente.
  • Durch die direkte Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme lassen sich selbst kleine Überschüsse des Solarstroms effizient für die Warmwasserbereitung nutzen.
  • Ein Energiemanager kann den Einsatz des Heizstabs optimieren, indem er bei einem Überschuss an Solarstrom die Energie gezielt zum Heizstab leitet. Dies maximiert den Eigenverbrauch und die Effizienz der PV-Anlage.
  • Heizstäbe eignen sich auch hervorragend zur Nachrüstung bestehender Anlagen und benötigen keine wassergeführten Kreisläufe, was die Installation und Wartung vereinfacht.

Nachteile

  • Die Effizienz der Warmwasserbereitung mit Heizstäben hängt stark von der Verfügbarkeit von Solarstromüberschüssen ab. In Perioden geringer Sonneneinstrahlung oder hohen Strombedarfs im Haushalt kann es erforderlich sein, auf Netzstrom zurückzugreifen.

Warmwasser-Wärmepumpen kombiniert mit Photovoltaik

Wie funktioniert eine Warmwasser-Wärmepumpe? Eine Warmwasser-Wärmepumpe extrahiert Wärme aus der Umgebungsluft und nutzt diese, um Wasser zu erwärmen. Sie enthält einen integrierten Speicher, der das erwärmte Wasser vorhält. Die Wärmepumpe funktioniert effizient mit Solarstrom, was die Betriebskosten im Vergleich zu konventionellen Wärmequellen erheblich reduzieren kann.

Mit einer Warmwasser-Wärmepumpe kann die überschüssige PV-Energie optimal genutzt werden.
Quelle: Glen Dimplex

Vorteile der Kombination mit Photovoltaik

  • Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist besonders energieeffizient, da sie mehr Wärmeenergie liefert, als sie an elektrischer Energie aufnimmt. Die Kombination mit einer PV-Anlage verstärkt diesen Effekt, indem überschüssiger Solarstrom für den Betrieb genutzt wird.
  • Moderne Warmwasser-Wärmepumpen sind oft mit dem SG-Ready-Label ausgestattet, was bedeutet, dass sie speziell für die Nutzung mit Smart Grids und somit auch für den optimierten Betrieb mit PV-Anlagen konzipiert sind.

Nachteile

  • Die Anschaffungskosten einer Warmwasser-Wärmepumpe sind höher als die eines einfachen Heizstabs. Zudem sind jährliche Wartungsarbeiten zu berücksichtigen.
  • Die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Wärmepumpe können durch äußere Bedingungen, wie die Umgebungstemperatur, beeinflusst werden.

 

 


Wallbox mit PV-Anlage koppeln = Laden per Solarüberschuss

Das Laden eines Elektroautos mit dem PV-Überschuss durch eine Wallbox vereint Umweltfreundlichkeit mit wirtschaftlicher Effizienz. Denn die überschüssige Energie fließt direkt in die grüne Mobilität . Wie? Dafür gibt’s verschiedene Wege: Verschiedene Ansätze vom manuellen bis zum dynamischen Überschussladen bieten für jeden Bedarf und jede technische Ausstattung eine passende Lösung. So wird das elektrische Fahren nicht nur grüner, sondern auch kosteneffizienter.

Manuelles Überschussladen: Diese Methode erfordert ein wenig persönlichen Einsatz. Denn Sie beobachten über eine App oder den Wechselrichter , wie viel Energie Ihre Solaranlage produziert und wie viel Sie verbrauchen. Überschuss? Dann aktivieren Sie manuell die Wallbox, um Ihr Elektroauto zu laden. Sie müssen allerdings die Ladeleistung selbst an den verfügbaren Solarüberschuss anpassen. Der Vorteil ist, dass diese Methode mit jeder Wallbox funktioniert. Allerdings ist sie mit hohem Aufwand verbunden und nutzt den Solarüberschuss nicht optimal.

Automatisches Überschussladen: Durch den Einsatz eines Energiemanagementsystems oder eines speziellen Energiemessers in Ihrer Wallbox wird das Laden komfortabler. Sie setzen einen Mindestwert für den Überschuss fest. Wird dieser erreicht, gibt der Wechselrichter ein Signal an die Wallbox, und der Ladevorgang beginnt automatisch. Obwohl die Ladeleistung im Voraus festgelegt werden kann, passt sie sich nicht dynamisch an den tatsächlichen Überschuss an. Das kann die Effizienz der Nutzung verringern.

Dynamisches Überschussladen: Die fortschrittlichste Methode nutzt eine Wallbox mit dynamischer Steuerung. Sie startet den Ladevorgang automatisch, sobald ein Solarüberschuss vorhanden ist, und passt die Ladeleistung flexibel an. So wird Ihr Elektroauto immer mit der maximal möglichen Rate geladen, die der aktuelle Solarüberschuss erlaubt.


Elektro4000-Tipp: Sie möchten mit der gespeicherten Solarenergie per Wallbox Ihr Elektroauto effizient aufladen? Und das funktioniert nicht dynamisch oder automatisch? Dann schließen Sie das Fahrzeug abends an. Denn so können Sie den gespeicherten Solarstrom optimal verwenden, während Sie gleichzeitig sicherstellen, dass genügend Energie für den nächsten Morgen im Haus verfügbar bleibt. Planen Sie den Ladevorgang so, dass Ihr Speicher am Vormittag zu etwa 90 % entladen ist; dadurch kann er im Laufe des Tages wieder vollständig durch Ihre Solaranlage aufgeladen werden. Diese Strategie ermöglicht es Ihnen, sowohl Ihr Elektroauto als auch Ihren Haushalt nachhaltig mit Solarenergie zu versorgen.

Strom fürs E-Auto, praktisch über die Wallbox.
Quelle: Delta Solar Solutions

Die Strom-Cloud: Eine sinnvolle Alternative?

Die Strom-Cloud präsentiert sich als vermeintlich fortschrittliche Lösung für Besitzer von Photovoltaikanlagen, die ihren überschüssigen Solarstrom intelligent verwalten möchten. Die Idee dahinter: Die Strom-Cloud funktioniert wie ein virtuelles Konto für Ihren Solarstrom. Überschüssige Energie wird in die Cloud eingespeist und Ihrem Konto gutgeschrieben. Später, wenn Sie zusätzlichen Strom benötigen, können Sie diesen aus Ihrer Cloud beziehen.

Besonders in den Wintermonaten, wenn die Photovoltaikanlagen weniger leisten, scheint dies eine attraktive Option zu sein. Doch obwohl die Idee der Strom-Cloud auf den ersten Blick überzeugend wirkt, gibt es einige Aspekte, die dagegensprechen.

Quelle: OpenAI

Wirtschaftlichkeit der Strom-Cloud 

Die Wirtschaftlichkeit einer Strom-Cloud hängt von vielen Faktoren ab, darunter die Grundgebühr des Cloud-Anbieters, die Konditionen für den Strombezug und die eingespeiste Menge. Obwohl die Cloud als Möglichkeit zur „Speicherung“ von Solarstrom für den Winter beworben wird, müssen Nutzer bedenken, dass es sich nicht um eine physische Speicherung handelt. Der Strom, der später aus der Cloud bezogen wird, ist vielmehr frisch produzierter Strom aus dem Netz und nicht der ursprünglich eingespeiste Solarstrom.

Analysen und Vergleiche haben gezeigt, dass Strom-Cloud-Tarife für Solaranlagenbetreiber finanziell oft nicht attraktiver sind als die klassische Vorgehensweise – das Einspeisen des überschüssigen Stroms ins Netz und den Bezug von Reststrom vom Versorger. Die angebotenen Verträge sind häufig komplex und die tatsächlichen Kosten schwer zu durchschauen. Darüber hinaus kann die vermeintliche Kostenersparnis durch die Grundgebühr des Cloud-Anbieters und andere versteckte Kosten aufgezehrt werden.


Elektro4000-Tipp: Überlegen Sie sich die Entscheidung für eine Strom-Cloud gut! Wir empfehlen, verschiedene Angebote genau zu prüfen und zu vergleichen. Wichtig ist auch, die eigene Verbrauchssituation und die Produktionskapazität der Photovoltaikanlage realistisch einzuschätzen. In vielen Fällen stellt sich heraus, dass die direkte Nutzung des Solarstroms plus die Investition in einen physischen Stromspeicher langfristig die wirtschaftlichere Lösung ist.


Solarstrom lokal vermarkten – Abgabe an Mieter oder Nachbarn

Grundsätzlich ist es möglich, Solarstrom an Dritte zu liefern, aber es gibt einige Punkte, die beachtet werden müssen. Denn der Verkauf von Solarstrom an Nachbarn oder Mieter in Deutschland unterliegt bestimmten rechtlichen und technischen Anforderungen.

Wenn Sie Ihren Solarstrom an Ihren Nachbarn verkaufen möchten, könnten Sie theoretisch als Stromversorger agieren, was jedoch mit bürokratischen Hürden und zusätzlichen Kosten verbunden ist, wie zum Beispiel Netzentgelten. Dies könnte den Verkaufspreis des Solarstroms dann doch erheblich erhöhen, was in den meisten Fällen wirtschaftlich unattraktiv ist.

Eine direkte Belieferung über eine sogenannte Direktleitung könnte eine Lösung sein, allerdings muss dies mit dem Netzbetreiber abgestimmt und technische Regelwerke müssen eingehalten werden. Beispielsweise schließt dies unter anderem die Einwilligung der Grundstückseigentümer für die Verlegung der Leitung ein, wenn Sie den Strom über eine Direktleitung liefern.

Für Eigentümer von Mietshäusern bietet das sogenannte Mieterstrommodell eine gesetzlich unterstützte Möglichkeit, den auf dem Dach erzeugten Solarstrom direkt an die Mieter des Gebäudes zu verkaufen. Dieses Modell wird durch das Mieterstromgesetz gefördert und ermöglicht es Vermietern, eine höhere Rendite zu erzielen, während Mieter von günstigeren Stromtarifen profitieren können. Eine Win-Win-Situation? Möglicherweise. Jedoch sind Mieter nicht dazu verpflichtet, den Solarstrom zu beziehen und können den Vertrag jederzeit kündigen​​.

Die Idee, Solarstrom über das öffentliche Netz an die Nachbarschaft zu verkaufen, stößt aufgrund regulatorischer Vorgaben und der Notwendigkeit, viertelstündlich Bilanz zu ziehen, auf praktische Schwierigkeiten. Obwohl dies technisch denkbar ist, macht der administrative und finanzielle Aufwand diese Option für kleinere Anlagenbetreiber unwirtschaftlich.


Elektro4000-Tipp: Bevor Sie den Schritt wagen, Solarstrom an Ihre Nachbarn oder Mieter zu verkaufen, ist es ratsam, professionelle Rechtsberatung einzuholen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen können komplex sein, und eine fachkundige Beratung hilft Ihnen, unerwartete Hürden zu vermeiden und Ihren Plan reibungslos umzusetzen. Und zu schauen, ob diese Option überhaupt sinnvoll ist.


Fazit: Mit überschüssigem PV-Strom den Eigenverbrauch smart erhöhen

Wird die Sonnenkraft der Photovoltaik-Anlage effizient genutzt, können Sie sich entspannt zurücklehnen – und sparen.
Quelle: OpenAI

Die Kombi von Photovoltaikanlage und intelligenten Speichersystemen, einschließlich der innovativen Nutzung von Elektroautos als bidirektionale Speicher, verspricht eine deutliche Steigerung des Eigenverbrauchs sowie erhebliche finanzielle und ökologische Vorteile. Damit lässt sich eine weitgehende Unabhängigkeit von den Schwankungen des Energiemarktes erreichen. Wie bei so vielen guten Dingen gibt es natürlich auch hier ein kleines „Aber“: Die Komplexität der Technologie und die finanzielle Anfangsinvestition erfordern eine sorgfältige Planung und Beratung. Was oft vergessen wird: Solarpanel haben eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren, Batteriespeicher „nur“ von 10 bis 20 Jahren. Zudem können auch beim Thema Entsorgung Extra-Kosten für den Abbau und den Transport auf Sie zukommen.

Für eine fundierte Entscheidung und um die spezifischen Vorteile des Stromüberschusses vollständig zu nutzen, ist es daher empfehlenswert, fachliche Beratung bei Experten für Photovoltaikanlagen und Energiemanagementsysteme einzuholen. Institutionen wie die Verbraucherzentrale oder spezialisierte Energieberatungsunternehmen bieten umfassende Informationen und persönliche Beratung an, um individuelle Lösungen zu finden und mögliche Fallstricke zu vermeiden.

Solarenergie? PV-Überschuss clever nutzen
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