Was ist SPS Programmierung – SPS Steuerung Erklärung

SPS Steuerung Erklärung - Was ist SPS Programmierung ? Wie funktioniert SPS Programmierung? Wir bieten Ihnen verständliche Erklärungen rund um das Thema SPS Programmierung
SPS Steuerung Erklärung – Was ist SPS Programmierung ? Wie funktioniert SPS-Steuerung? Wir bieten Ihnen verständliche Erklärungen rund um das Thema SPS-Programmierung

aktualisiert: 13.2.25

Was ist SPS Programmierung? Alles, was Sie über SPS-Steuerungstechnik wissen müssen

 

Sie stehen vor der Wahl zwischen einer Siemens-, Beckhoff- oder Mitsubishi-SPS und fragen sich, welches System für Ihre Anwendung das richtige ist? Oder suchen Sie nach einer flexiblen Lösung wie einer Codesys-basierten Steuerung? Kein Problem – wir helfen Ihnen, den Überblick zu behalten!

Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) sind aus der modernen Automatisierungstechnik nicht mehr wegzudenken. Ob in der Industrie, der Gebäudeautomation oder bei kleineren Steuerungsaufgaben – SPS-Systeme sorgen für effiziente, sichere und flexible Prozesse.

Doch worauf sollten Sie beim Kauf achten? Welche Unterschiede gibt es zwischen modularen und kompakten SPS? Wie lassen sich moderne Steuerungen mit IIoT-Technologien oder Cloud-Anbindungen verknüpfen? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um SPS-Programmierung, Systemarchitektur und den Einsatz in der Praxis!

 

 

Worauf sollte ich beim Kauf einer SPS-Steuerung achten?

Bevor Sie eine SPS und die dazugehörigen Komponenten auswählen, sollten Sie sich genau überlegen, für welchen Einsatzzweck das System gedacht ist und welche Anforderungen es erfüllen muss.

Für einfache Automatisierungsaufgaben, etwa eine Rollladensteuerung SPS, reicht ein kompaktes, leicht zu programmierendes System aus. In der Industrie hingegen sind leistungsfähigere SPS-Steuerungen gefragt, die mit verschiedenen Schnittstellen ausgestattet sein müssen, um Sensoren und Aktoren nahtlos zu integrieren. Zudem sollten sie in der Lage sein, Daten zu speichern, zu analysieren und mit anderen Systemen zu kommunizieren.

Achten Sie darauf, ein System zu wählen, das nicht überdimensioniert ist, aber dennoch genügend Reserven für zukünftige Erweiterungen bietet. Modulare SPS-Systeme ermöglichen eine flexible Anpassung durch zusätzliche Ein- und Ausgangsmodule, Kommunikationsschnittstellen oder Erweiterungskarten.

💡 Wichtiger Hinweis: Überprüfen Sie vor dem Kauf die Kompatibilität der Baugruppen – nicht jede SPS ist mit beliebigen Modulen und Softwarelösungen kompatibel. Die Herstellerangaben zu Schnittstellen, Programmiersoftware und unterstützten Kommunikationsprotokollen sollten genau geprüft werden.

Auch die Umgebungsbedingungen spielen eine entscheidende Rolle:

  • Wird die SPS in einer staubigen, feuchten oder besonders heißen Umgebung betrieben?
  • Ist eine fehlsichere SPS erforderlich, etwa in sicherheitskritischen Bereichen?
  • Muss das System remote steuerbar sein oder Cloud-Anbindungen unterstützen?

Nicht zuletzt entscheidet auch das Budget über die Wahl des passenden Systems. Während günstige SPS-Modelle für kleinere Anwendungen ausreichen, bieten hochpreisige Industrielösungen meist mehr Leistungsreserven, Sicherheitsfunktionen und Erweiterungsmöglichkeiten.

 

Worin unterscheiden sich die SPS-Industriesteuerungen?

Was ist eine SPS?

Kompaktes 7-Zoll-TFT-Touch-Display für intuitive Bedienung und Visualisierung von SIMATIC SPS-Systemen. Ideal für industrielle Steuerungs- und Automatisierungsanwendungen.

In der modernen Automatisierungstechnik haben speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) die verbindungsprogrammierte Steuerung (VPS) weitgehend ersetzt. SPS-Systeme ermöglichen eine präzise Regelung und Steuerung von Maschinen und Anlagen auf digitaler Basis.

Die erste SPS wurde 1968 von Ingenieuren bei General Motors entwickelt – als Alternative zu den damals weit verbreiteten, aber umständlichen Relaissteuerungen. Heute sind SPS-Systeme aus der Industrie nicht mehr wegzudenken und spielen eine zentrale Rolle in der Automatisierung von Produktionsanlagen, Maschinen und Infrastruktursystemen.

Worin unterscheiden sich SPS und VPS?

Verbindungsprogrammierte Steuerung (VPS):

  • Steuerung erfolgt über Relais und fest verdrahtete Schaltungen
  • Änderungen erfordern eine physische Umverdrahtung
  • Hoher Material- und Wartungsaufwand

Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS):

  • Steuerung erfolgt über Software und digitale Signale
  • Änderungen lassen sich einfach per Programmcode anpassen
  • Flexibel, effizient und leicht in bestehende Systeme integrierbar

Im Grunde genommen ist eine SPS ein spezialisierter Computer, der für Steuerungsaufgaben entwickelt wurde. Statt fest verdrahteter Steuerlogik wird die Steuerung über ein Softwareprogramm realisiert, das je nach Eingangssignalen die gewünschten Ausgangsaktionen ausführt.

Welche Vorteile bietet eine SPS gegenüber einer VPS?

✔ Flexibilität für Änderungen per Software
✔ Interne Realisierung und Auswertung komplexer Funktionen
✔ Beliebige Vervielfältigung und Wiederverwendbarkeit des Codes
✔ Einfache Integration in industrielle Steuersysteme und IT-Anlagen
✔ Steuerung, Überwachung und Anpassung aus der Ferne möglich
✔ Programmänderungen ohne Eingriff in die Hardware
✔ Höhere Zuverlässigkeit und geringerer Wartungsaufwand
✔ Geringerer Stromverbrauch

      • Flexibilität: Während Änderungen an einer VPS immer eine physische Neuverdrahtung erfordern, lassen sich Anpassungen bei einer SPS einfach über die Software realisieren. Das spart nicht nur Materialkosten, sondern auch wertvolle Zeit.
      • Komplexe Steuerlogiken intern verarbeiten: Ein entscheidender Pluspunkt. Funktionen wie Zustandsüberwachung, Zeitsteuerung, arithmetische Berechnungen oder Verknüpfungen können direkt in der Software programmiert werden – bei einer VPS wären dafür zusätzliche externe Relais oder Schaltungen nötig.
      • Einfache Skalierbarkeit: Ein einmal geschriebenes Steuerungsprogramm kann beliebig oft kopiert und auf anderen SPS-Systemen verwendet werden. Das macht SPS besonders effizient für den Serieneinsatz oder die Standardisierung von Maschinensteuerungen.
      • Fernüberwachung und -steuerung: Über Netzwerkanbindungen oder Cloud-Dienste können Systeme remote gewartet und optimiert werden – eine Funktion, die in modernen Industrieanlagen immer wichtiger wird.

Welche Nachteile bietet eine SPS gegenüber einer VPS?

⚠ Höhere Anschaffungskosten für kleine oder einfache Anwendungen
⚠ Erfordert spezialisiertes Fachwissen für Programmierung und Wartung
⚠ Anfälliger für Stromausfälle oder Softwarefehler
⚠ Zusätzliche Infrastruktur (z. B. Programmiergeräte, Datenträger) notwendig

Trotz ihrer zahlreichen Vorteile ist eine SPS nicht für jede Anwendung die beste Wahl. Bei sehr einfachen Steuerungsaufgaben mit wenigen Ein- und Ausgängen kann eine VPS kostengünstiger sein. Zudem benötigt eine SPS eine stabile Stromversorgung, da Softwarefehler oder Unterbrechungen zu unvorhergesehenen Systemausfällen führen können.

Ein weiterer Punkt ist die Notwendigkeit von Fachpersonal: Während VPS-Schaltungen oft einfacher zu verstehen sind, erfordert die Programmierung einer SPS fundierte Kenntnisse in SPS-Programmiersprachen und Automatisierungstechnik.

💡 Wichtiger Hinweis: Eine SPS ist nicht grundsätzlich „besser“ als eine VPS – die Wahl hängt immer vom individuellen Einsatzbereich ab. Während eine VPS für einfache, feste Abläufe sinnvoll ist, bietet eine SPS maximale Flexibilität und Skalierbarkeit für komplexe Steuerungen.

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Das Thema SPS scheint Ihnen noch etwas abstrakt? Immer mit der Ruhe!

 

Wie ist ein SPS-System aufgebaut?

Ein SPS-System basiert auf einer klaren, dreiteiligen Struktur:
Eingabeeinheit – erfasst Signale aus der Umgebung
Verarbeitungseinheit – verarbeitet die Daten anhand eines Steuerungsprogramms
Ausgabeeinheit – steuert Aktoren zur Umsetzung der Befehle

Dieses Konzept wird als EVA-Prinzip (Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe) bezeichnet. Sensoren oder Schalter erfassen Daten, das Steuerungsprogramm verarbeitet sie und die SPS gibt entsprechende Signale aus, um Maschinen oder Anlagen zu steuern.

Je nach Anwendung lassen sich zusätzliche Module und Erweiterungen integrieren, etwa für spezielle Schnittstellen, industrielle Kommunikationsprotokolle oder Cloud-Anbindungen.

Wie erfolgt die Eingabe von Signalen?

Moderne SPS-Systeme sind flexibel und unterstützen verschiedene Sensortypen, um präzise Informationen zu erfassen:

Die erfassten Signale werden über Eingabemodule in das SPS-System eingespeist. Analoge Signale (z. B. Temperatur) müssen oft über A/D-Wandler in digitale Werte umgewandelt werden, bevor sie verarbeitet werden können.

💡 Elektro4000-Entwicklungs-Update:
Mit der zunehmenden Integration von IIoT (Industrial Internet of Things) können Sensoren direkt mit Cloud-Systemen kommunizieren, um Daten für vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) bereitzustellen.

Wie funktioniert die Verarbeitung der Signale bei einer SPS?

Die Central Processor Unit (CPU) übernimmt die Signalverarbeitung. Sie ist das Herzstück der SPS und enthält:

      • Steuerungsprogramm (definiert, wie die SPS auf Eingangssignale reagiert)
      • Speicherplatz (Betriebssystem, Anwenderprogramme)
      • Arbeitsspeicher (Prozessabbild der Ein- und Ausgänge)
      • Zeitglieder, Zähler und Merker zur Ablaufsteuerung

Das Steuerungsprogramm wird am Computer mit einer speziellen Software erstellt (z. B. Siemens TIA Portal oder Beckhoff TwinCAT) und dann in die SPS übertragen.

Ein entscheidender Vorteil: Die Software kann jederzeit geändert werden, ohne dass die gesamte Hardware neu verdrahtet werden muss – ein großer Unterschied zur klassischen Relaissteuerung.

💡 Elektro4000-Entwicklungs-Update:
Neue SPS-Generationen nutzen KI-gestützte Algorithmen zur Optimierung von Maschinenprozessen, was zu höherer Effizienz und Energieeinsparung führt.

Wie erfolgt die Ausgabe von Signalen?

Sobald das Steuerungsprogramm die Eingangsdaten verarbeitet hat, werden entsprechende Signale an die Ausgabemodule gesendet. Dort steuern sie verschiedene Aktoren:

      • Relais für Schaltungen
      • Meldeleuchten und Displays zur Visualisierung
      • Motoren, Ventile, Servoantriebe für mechanische Prozesse
      • Alarmsirenen oder Notabschaltungen für Sicherheitsanwendungen

SPS-Systeme sind modular erweiterbar, sodass sich je nach Anwendung spezielle Kommunikationsmodule oder Industrie-Bussysteme (z. B. Profinet, EtherCAT) integrieren lassen.

💡 Elektro4000-Entwicklungs-Update:
HMI-Systeme (Human Machine Interface) ermöglichen eine benutzerfreundliche Bedienung der SPS per Touchscreen oder Webinterface. So kann das System von überall gesteuert und überwacht werden.

 

Was ist ein HMI-System?

Der Begriff HMI steht für Human Machine Interface und beschreibt die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Klingt technischer, als es ist – letztlich handelt es sich um ein Bedienfeld, über das ein Nutzer mit einer Maschine, einem System oder einer Software interagiert.

Diese Schnittstelle kann unterschiedlich aussehen: von einem einfachen Touchscreen in einer Produktionsanlage über klassische Bedienterminals mit Tasten und Drehreglern bis hin zu modernen webbasierten Dashboards, die über mobile Endgeräte zugänglich sind. Das Prinzip bleibt jedoch immer gleich: Das HMI dient dazu, Maschinen zu steuern, zu überwachen und Prozessdaten in verständlicher Form bereitzustellen.

Ein Alltagsbeispiel für ein HMI ist das Display eines Smartphones. Über den Touchscreen können Nutzer mit Apps und Funktionen interagieren – ohne Programmierkenntnisse oder technische Vorkenntnisse. Auch ein Lichtschalter erfüllt im weitesten Sinne die Funktion einer Mensch-Maschine-Schnittstelle, da er die direkte Steuerung einer elektrischen Einrichtung

Wie funktionieren HMI-Systeme für speicherprogrammierbare Steuerungen?

In der Industrie sind HMI-Systeme unverzichtbar, da sie einen direkten Zugang zur Steuerung, Überwachung und Analyse von Maschinen und Prozessen bieten. Sie zeigen in Echtzeit alle relevanten Informationen an – von Temperatur- und Druckwerten über Fehlermeldungen bis hin zu Produktionsstatistiken.

Moderne HMI-Systeme bieten weit mehr als nur Anzeigen und manuelle Steuerungsmöglichkeiten. Sie können mit SPS-Systemen, industriellen Netzwerken und Cloud-Plattformen verbunden sein, um Daten zentral zu erfassen und auszuwerten. Dabei kommen oft visuelle Darstellungen wie Diagramme, Trendkurven oder 3D-Modelle zum Einsatz, die komplexe Prozesse leichter verständlich machen.

Besonders relevant ist die Bedienfreundlichkeit. Während ältere Steuerungssysteme oft eine umständliche Menüführung hatten, setzen moderne HMIs auf intuitive Touch-Bedienung, Gestensteuerung oder sogar Sprachsteuerung. Einige Systeme ermöglichen sogar eine Fernsteuerung per App oder Webanwendung, sodass der Anlagenstatus von überall überprüft werden kann.

Durch diese Entwicklungen hat sich das HMI von einem einfachen Steuerterminal zu einer leistungsstarken Schnittstelle für smarte Automatisierungslösungen entwickelt, die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit gleichermaßen verbessert.

 

Wo wird eine SPS verwendet?

Seit ihrer Entwicklung hat sich die SPS-Technologie kontinuierlich weiterentwickelt und findet heute in einer Vielzahl von Anwendungen ihren Platz. Viele automatisierte Prozesse in unserem Alltag werden durch SPS-Steuerungen gesteuert, oft ohne dass wir es bewusst wahrnehmen.

Typische Beispiele aus dem Alltag sind Ampelschaltungen, automatische Parkschranken, gesteuerte Lichtwerbung und Straßenbeleuchtung. Auch in modernen Fahrzeugen kommen SPS-basierte Steuerungen zum Einsatz – sei es im Antiblockiersystem (ABS), in elektrischen Fensterhebern oder in Einspritzsystemen.

Ein weiteres Beispiel ist die automatisierte Steuerung von Rollläden und Markisen. Mithilfe von Licht- und Windsensoren sowie Zeitschaltuhren können diese Systeme energieeffizient und komfortabel betrieben werden.

Wo kommt SPS in der Industrie zum Einsatz?

In der Industrie ist die speicherprogrammierbare Steuerung längst unverzichtbar. Sie ermöglicht effiziente, sichere und flexible Produktionsprozesse und wird in nahezu allen Branchen eingesetzt.

Besonders wichtig ist die SPS-Technik in der Fertigungs- und Prozessindustrie, wo sie für die Steuerung von Maschinen, Robotern und Produktionslinien sorgt. Durch die Möglichkeit, verschiedene technologische Prinzipien – mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch – zu kombinieren, lassen sich hochkomplexe Automatisierungsaufgaben realisieren.

Einige der bedeutendsten Einsatzbereiche sind:

      • Automobilindustrie: Steuerung von Fertigungsrobotern, Lackieranlagen und Montagestraßen
      • Chemie- und Petrochemie: Überwachung und Steuerung sicherheitskritischer Prozesse in explosionsgefährdeten Umgebungen
      • Transport & Verkehr: Steuerung von Ampelsystemen, Fahrtreppen, Tunnellüftungen und Bahnanlagen
      • Lebensmittelproduktion: Automatisierte Abfüll- und Verpackungsprozesse

💡 Elektro4000-Entwicklungs-Update:
Dank IIoT (Industrial Internet of Things) können SPS-Systeme inzwischen in Echtzeit mit übergeordneten Steuerungssystemen oder Cloud-Plattformen verbunden werden. So wird die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) möglich, wodurch Ausfallzeiten reduziert und Produktionsprozesse optimiert werden können.

Wo liegen Grenzen der SPS?

Trotz ihrer Vielseitigkeit gibt es Bereiche, in denen der Einsatz von SPS-Systemen nur eingeschränkt möglich ist.

In explosionsgefährdeten Bereichen, etwa in der Öl- und Gasindustrie, müssen spezielle Schutzmaßnahmen getroffen werden. Zwar gibt es eigensichere SPS-Systeme, die mit druckfesten Kapseln oder speziellen Signaltechnologien arbeiten, jedoch sind diese Systeme teurer und in ihrer Funktionalität eingeschränkter.

Ein weiterer Nachteil der SPS ist ihre Sicherheitsanfälligkeit bei Manipulationen. Da Programme leicht geändert werden können, sind sicherheitskritische Anwendungen wie in Banken oder im Geldverkehr meist nicht für eine SPS geeignet. Auch in extrem zeitkritischen Steuerungen mit sehr wenigen Ein- und Ausgängen, wie in Hochgeschwindigkeits-Servo-Anwendungen, sind dedizierte Echtzeitsysteme oft die bessere Wahl.

💡 Elektro4000-Entwicklungs-Update:
Neue SPS-Generationen werden zunehmend mit cybersecurity-fokussierten Softwarelösungen ausgestattet, um Manipulationen zu verhindern. Zudem entwickeln Hersteller leistungsfähigere Echtzeit-SPS-Systeme, die in immer sensibleren Bereichen eingesetzt werden können.

 

Welche unterschiedlichen SPS-Varianten und Module gibt es?

Erweiterungsmodul, das vier analoge Eingänge (0–10V, 4–20mA) ermöglicht. Für Sensor- und Messwertverarbeitung

Auch wenn das Grundprinzip dasselbe ist, ist SPS nicht gleich SPS. Es gibt die speicherprogrammierten Steuerungssysteme heutzutage in zahlreichen verschiedenen Varianten von der Baugruppe über PC-Einsteckkarten bis hin zur Softwareemulation.

SPS-Systeme gibt es in verschiedenen Bauformen, die je nach Anwendung spezifische Vorteile bieten:

      • Kompakte SPS vereinen CPU, Ein- und Ausgänge sowie Schnittstellen in einem einzigen Gehäuse. Sie sind kostengünstig, platzsparend und ideal für kleinere Steuerungsaufgaben.
      • Modulare SPS bestehen aus einzelnen Baugruppen, die flexibel erweitert werden können. Sie sind die erste Wahl für komplexe Industrieanwendungen, die viele Ein- und Ausgänge oder spezifische Schnittstellen erfordern.
      • Hybrid-SPS kombinieren beide Konzepte: Sie bieten eine kompakte Grundstruktur, lassen sich aber durch zusätzliche Module erweitern – eine platzsparende, aber dennoch flexible Lösung.
      • PC-basierte SPS laufen auf Industrie-PCs und ermöglichen neben klassischen Steuerungsfunktionen leistungsstarke Datenverarbeitung, KI-Integration und Cloud-Konnektivität.
      • Software-SPS simulieren eine Steuerung auf einem PC oder in einer Cloud-Umgebung. Sie werden häufig für Test-, Simulations- oder Edge-Computing-Anwendungen genutzt.

Zusätzlich gibt es Erweiterungsmodule, mit denen eine SPS gezielt an Anforderungen angepasst werden kann:

      • Analoge oder digitale Ein- und Ausgangsmodule zur Signalerfassung und Steuerung
      • Feldbus-Schnittstellen zur Integration in industrielle Netzwerke wie Profinet oder EtherCAT
      • Motion-Control-Module, die speziell für die Steuerung von Servoantrieben und Robotersystemen entwickelt wurden

Diese Vielfalt ermöglicht es, SPS-Systeme genau auf die jeweiligen Anforderungen anzupassen – von einfachen Steuerungsaufgaben bis hin zu hochkomplexen, vernetzten Automatisierungssystemen.

Wie unterscheiden sich SPS-Systeme in ihrem Verarbeitungsablauf?

SPS-Systeme arbeiten nach unterschiedlichen Verarbeitungsmodellen, je nach den Anforderungen der Steuerungsaufgabe:

      • Zyklische SPS durchläuft das EVA-Prinzip (Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe) in festen Zeitabständen. Das Betriebssystem bestimmt den Zyklus, meist im Millisekundenbereich. So werden Eingangssignale ständig überprüft und verarbeitet.
      • Zyklusorientierte SPS mit Unterbrechungsverarbeitung kann bestimmte Ereignisse priorisieren. Tritt ein definiertes Signal oder eine Störung auf, wird das laufende Programm pausiert und eine vorgegebene Unterbrechungsroutine sofort ausgeführt.
      • Ereignisgesteuerte SPS arbeitet nicht in festen Intervallen, sondern reagiert nur auf eintreffende Signale oder Systemereignisse. Dadurch kann sie energieeffizienter und schneller sein, wenn Steuerungsaufgaben nur sporadisch auftreten.

Was ist eine Slot-SPS?

Eine Slot-SPS ist eine speicherprogrammierbare Steuerung in Form einer PC-Einsteckkarte. Sie wird direkt in einen Industrie-PC oder Embedded-Computer integriert und übernimmt Steuerungsaufgaben innerhalb eines größeren IT-Systems.

Slot-SPS-Systeme ermöglichen eine direkte Verbindung zwischen SPS-Logik und Anwendungssoftware, wodurch Daten schneller ausgetauscht und komplexe Algorithmen effizient umgesetzt werden können. Typische Einsatzgebiete sind hochperformante Steuerungen* in der Fertigungsautomatisierung, Testsysteme oder datenintensive Prozesssteuerungen.

*leistungsstarke SPS- oder IPC-Systeme, die komplexe Produktionsprozesse schnell, präzise und zuverlässig steuern

Welche Rolle spielen IIoT, Cloud und Fernwartung?

Moderne SPS-Systeme sind längst nicht mehr isolierte Steuerungseinheiten – sie werden zunehmend mit IIoT (Industrial Internet of Things), Cloud-Diensten und Remote-Überwachungsfunktionen verknüpft.

Über industrielle Netzwerke wie Profinet oder Ethernet/IP können SPS-Steuerungen Maschinendaten in Echtzeit erfassen, auswerten und an zentrale Plattformen senden. Das ermöglicht Predictive Maintenance, also eine vorausschauende Wartung, die Ausfälle verhindert und Kosten reduziert.

Cloud-Anbindungen erleichtern die Fernüberwachung und Steuerung von Anlagen, sodass Techniker weltweit auf Steuerungssysteme zugreifen und Fehlerdiagnosen durchführen können – ohne vor Ort sein zu müssen.

Diese Entwicklungen machen SPS-Systeme effizienter, ausfallsicherer und besser in übergeordnete Automatisierungskonzepte integrierbar.

 

Welche SPS-Programmiersprachen gibt es?

🔹 Kontaktplan (KOP)
Diese grafische Sprache wurde aus der klassischen Relaissteuerung entwickelt und stellt Steuerungslogiken in Form eines Schaltplans mit Relaiskontakten und Spulen dar. Sie eignet sich besonders für einfache, logische Verknüpfungen und ist in vielen Industrieanwendungen verbreitet.

🔹 Funktionsplan (FUP)
Ähnlich wie KOP, aber strukturiert in Funktionsblöcken, die an die Schaltungssymbole der Digitaltechnik erinnern. Ein Vorteil von FUP ist die Möglichkeit, Unterfunktionen in neuen Funktionsbausteinen zusammenzufassen, was die Modularität und Wiederverwendbarkeit von Programmcode erhöht.

🔹 Ablaufsprache (AS)
Ideal für Prozesse mit schrittweisem Ablauf, da sie Programme in überschaubare Einheiten unterteilt. Sie wird oft für komplexe Steuerungsaufgaben mit mehreren Zuständen verwendet und ermöglicht eine klare, strukturierte Programmierung.

🔹 Anweisungsliste (AWL)
Eine maschinenahe, textbasierte Sprache, die stark an Assembler* erinnert. Sie erfordert detaillierte Kenntnisse und wird heute oft nur noch als Zwischensprache für KOP oder FUP genutzt, da sie durch moderne Alternativen ersetzt wird.

* Assembler ist eine niedrigstufige Programmiersprache, die direkt für den Prozessor lesbare Befehle nutzt. Sie steht nah an der Hardware, ermöglicht präzise Steuerung, ist aber schwerer lesbar als Hochsprachen wie C oder Python

🔹 Strukturierter Text (ST)
Eine hochsprachliche, textbasierte Sprache, die Ähnlichkeiten zu Pascal oder C aufweist. Sie erlaubt eine kompakte, flexible Programmierung mit Schleifen, Bedingungen und Funktionen und eignet sich besonders für komplexe mathematische Berechnungen und Logikverknüpfungen.

💡 Elektro4000-Entwicklungs-Update:
ST wird immer wichtiger, da es für KI-gestützte Automatisierung und Edge-Computing-Anwendungen besonders geeignet ist. Auch objektorientierte Erweiterungen, wie sie etwa in Codesys verfügbar sind, machen ST immer wichtiger für zukunftsorientierte SPS-Programmierung.

 

Welche sind die führenden Hersteller von SPS-Steuerungstechnik?

Wenn es um SPS-Steuerungen geht, dominieren einige wenige Hersteller den Markt, die sich durch innovative Lösungen und zuverlässige Technologie auszeichnen. Besonders bekannt sind Siemens, Beckhoff, Mitsubishi Electric, Schneider Electric und ABB.

Siemens ist mit der SIMATIC-Serie einer der weltweit führenden Anbieter von SPS-Technik und bietet Lösungen für nahezu alle Automatisierungsanforderungen – von einfachen Steuerungsaufgaben bis hin zu hochkomplexen Industrieanwendungen. Auch Beckhoff hat sich mit seinen PC-basierten Steuerungen und offenen Automatisierungslösungen einen Namen gemacht.

Mitsubishi Electric liefert mit der MELSEC-Serie besonders leistungsfähige und kompakte SPS-Steuerungen, die sich durch hohe Zuverlässigkeit auszeichnen. Schneider Electric war mit der Modicon-SPS Vorreiter in der SPS-Technologie und setzt heute auf vernetzte Automatisierungslösungen.

Ob komplette SPS-Sets oder Zubehör wie SPS-Kabel, Feldbus-Module oder Erweiterungskarten – die Wahl des richtigen Herstellers hängt von den individuellen Anforderungen ab. Lassen Sie sich beraten und finden Sie hier bei Elektro4000 die passende Lösung für Ihre Automatisierungsaufgabe!

Fotonachweis: Adobe, Siemens, Adobe, Siemens 

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