Beleuchtung am Arbeitsplatz

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Wieviel Licht muss sein?

Mit der guten Beleuchtung am Arbeitsplatz ist es ein wenig wie mit der Selbstfürsorge: Sie ist so wichtig, wird aber trotzdem oft vernachlässigt! Dabei hat die richtige Arbeitsplatzbeleuchtung hat nicht nur Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, sondern auch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. In diesem Artikel erklären wir, wie eine optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz aussieht – und wie sie erreicht wird.

 

Ergonomische Arbeitsplatzbeleuchtung – was ist das eigentlich?

Als ergonomische Arbeitsplatzbeleuchtung beschreibt man das Beleuchtungskonzept, welches den Komfort, die Produktivität und das Wohlbefinden der Menschen am Arbeitsplatz verbessert. Es berücksichtigt unterschiedliche Faktoren wie Helligkeit, Farbtemperatur, Blendung, Kontrast und Lichtverteilung. Eine gute Beleuchtung am Arbeitsplatz ist also nicht nur eine Frage von ausreichend Licht, sondern erfordert eine wirklich sorgfältige Planung und Konzeption.

Das Hauptziel der ergonomischen Beleuchtung ist es, das bestmögliche Sehen am Arbeitsplatz optimal zu unterstützen. Sicherheit und Gesundheitsschutz stehen hier an erster Stelle. Aber es geht auch darum, beispielsweise Unfälle zu vermeiden.

 

Was bringt eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz?

Eine ergonomische Arbeitsplatzbeleuchtung bietet eine Menge Pluspunkte – sowohl für den einzelnen Arbeitnehmer, als auch für die gesamte Firma. Welche das sind? Hier ein kleiner Überblick!

Gesundheit und Wohlbefinden: Eine schlechte Beleuchtung kann zu Ermüdung der Augen, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein führen. Sie kann auch das Risiko von Arbeitsunfällen erhöhen. Eine gute Beleuchtung kann diese Probleme vermeiden und zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz beitragen.

Produktivität: Untersuchungen haben gezeigt, dass eine gute Beleuchtung die Produktivität und Leistung steigern kann. Sie kann dazu beitragen, die Konzentration zu verbessern und Fehler zu reduzieren.

Zufriedenheit und Motivation: Ein angenehmer Arbeitsplatz kann zur Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter beitragen. Eine gute Beleuchtung ist ein wichtiger Teilaspekt eines angenehmen Arbeitsplatzes.

Die optimale Arbeitsplatzbeleuchtung ist eine Mischung aus Tageslicht und künstlichem Licht ©AdobeStock_621121455

Energieeffizienz: Moderne Beleuchtungstechnologien wie LED-Leuchten sind nicht nur flexibler und angenehmer für die Augen, sondern auch energieeffizienter als traditionelle Beleuchtungslösungen. Dies kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen.

Einhalten von Vorschriften: In vielen Ländern gibt es Vorschriften zur Beleuchtung am Arbeitsplatz. Eine gute Beleuchtung kann dazu beitragen, diese Vorschriften einzuhalten und rechtliche Probleme zu vermeiden.

Eine gute Beleuchtung am Arbeitsplatz kann also nicht nur dazu beitragen, dass sich die Mitarbeiter gesünder und wohler fühlen, sondern auch die Arbeitsleistung steigern und sicherstellen, dass alles nach den Regeln läuft. Kurz gesagt:  An seinem Arbeitsplatz sollte wirklich niemand im Dunklen tappen – und das sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn!

 

Was schreibt das Gesetz zum gesunden Licht am Arbeitsplatz vor?

Die Regeln, wie genau das Licht am Arbeitsplatz sein soll, stehen in der sogenannten Arbeitsstättenverordnung, ganz genau unter dem Punkt ASR A3.4 „Beleuchtung“! Und wie es mit Regelwerken so ist, ist auch dieses hier ganz schön komplex. Aber weil wir Sie erstens nicht langweilen und zweitens Ihre Zeit nicht verschwenden wollen, machen wir es hier kurz und knapp!

Die Regeln sagen: Wenn es draußen dunkel ist oder der Arbeitsplatz einfach zu wenig Tageslicht hat, braucht man künstliches Licht. Das muss gut genug sein, um die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitenden zu schützen. Vor allem ältere Menschen brauchen oft mehr Licht, weil ihr Sehvermögen nachlässt.

Die genauen Werte hängen davon ab, welche Tätigkeit am Arbeitsplatz ausgeübt wird. Denn in manchen Jobs sind besondere Anforderungen an das Licht notwendig, man denke nur mal an die Chirurgen in einem Operationssaal. Wichtig ist auch, dass die Beleuchtung gleichmäßig ist und keine Stelle am Arbeitsplatz weniger als 60% des durchschnittlichen Lichts haben. Das bedeutet mit anderen Worten:  selbst in den am wenigsten beleuchteten Bereichen sollte immer noch eine ausreichende Menge an Licht vorhanden sein, und der Unterschied zwischen den am stärksten und am schwächsten beleuchteten Bereichen sollte nicht zu groß sein.

 

Wie wichtig ist Tageslicht am Arbeitsplatz?

Experten aus Biologie, Medizin und Schlafforschung wissen seit Langem: Natürliches Tageslicht ist unschlagbar und kann durch künstliches Licht nur schwer ersetzt werden. Denn Tageslicht spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit und ist sowohl für unsere physische als auch psychische Leistungsfähigkeit wichtig.

Natürliches Licht am Arbeitsplatz hat zwei Hauptvorteile:

  • Stimulierende Wirkung: Tageslicht hat eine anregende und motivierende Wirkung auf uns Menschen, was wiederum die Produktivität und das Wohlbefinden fördert.
  • Energieeinsparung: Durch die optimale Nutzung von Tageslicht anstelle künstlicher Beleuchtung können erhebliche wirtschaftliche Vorteile erzielt werden, da dies zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs führt.

Wieviel Tageslicht am Arbeitsplatz ist optimal?

Deutschland ist ein Land der Regeln – kein Wunder also, dass es auch ganz klare Anforderungen an die natürliche Beleuchtung am Arbeitsplatz gibt. Sie wird mit dem sogenannten Tageslichtquotienten gemessen.

Hier sind die geforderten Standards:

  • Tageslichtquotient am Arbeitsplatz: über 2% bei Seitenlichtern, also den Fenstern in den Wänden. Über 4% bei Dachoberlichtern, also den Fenstern im Dach.
  • Lichtdurchlässige Fläche zur Raumgrundfläche: sie sollte mindestens 1:10, was bedeutet, das für jeden Quadratmeter Raumfläche mindestens ein Zehntel davon Fenster sein sollte. Die Empfehlungen gehen sogar zu 1:5, um mehr als 2% Tageslichtquotient zu erreichen.
Mit seitlichem Tageslicht ist der Arbeitsplatz optimal beleuchtet ©AdobeStock_626399051

Wie berechnet sich der Tageslichtquotient?

Der Tageslichtquotient (abkürzt auch DF = Daylight factor) ist ein Maß, das das Verhältnis von innen gemessenem Licht zu außen gemessenem Licht an einem bestimmten Punkt beschreibt. Oder einfacher ausgedrückt: er zeigt an, wieviel natürliches Licht – unabhängig von der Tageszeit oder den Wetterbedingungen – von draußen in den Raum kommt. Ein höherer Tageslichtquotient bedeutet also eine größere Menge an verfügbarem natürlichem Licht im Raum.

Die Berechnung des Tageslichtquotienten ist komplex und hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Ausrichtung der Fenster, der Reflexion der Innenflächen, der Verschattung durch Außenobjekten und der Transparenz des Fensterglases.

Wenn Sie eine Physik- und Mathe-Niete sind, empfehlen wir gleich den Sprung zum nächsten Punkt. Für alle anderen kommt hier noch eine Formel zur Berechnung des Tageslichtfaktors:

DF =(A×T×F×AF)/Araum × 100%

Dabei steht:

  • A: Fläche der Fenster oder Dachoberlichter
  • T: Transmissionsgrad des Glases (wie viel Licht das Glas durchlässt)
  • F: Verschattungsfaktor (berücksichtigt externe Verschattungen, 1 wenn keine Verschattung)
  • AF: Flächenreflexionsgrad (berücksichtigt die Reflexion von Licht innerhalb des Raums)
  • Araum​: Gesamtfläche des Raums

Beachten Sie bitte, dass dies eine vereinfachte Formel ist und möglicherweise nicht alle Aspekte der komplexen Lichtverhältnisse in einem Gebäude berücksichtigt. Für genaue Berechnungen kann die Verwendung spezialisierter Software oder die Beratung durch einen Lichtplaner sinnvoll sein.

 

Wie erreicht man einen möglichst hohen Tageslichtquotienten?

Um optimal mit Tageslicht versorgt zu sein, sind bestimmte Aspekte zu berücksichtigen. Um den Arbeitsplatz optimal mit Tageslicht zu versorgen, müssen wir einige Dinge im Auge behalten, sowohl bei normalen Fenstern (Seitenlichtern) als auch bei Dachfenstern (Dachoberlichtern).

Große Seitenfenster lassen viel Helligkeit ins Büro ©AdobeStock_612728517

Bei Seitenlichtern:

  • Positionierung: Arbeitsplätze sollten möglichst nahe am Fenster sein, damit genügend Licht einfällt.
  • Fenstergröße: Große Fenster, die nicht durch Bäume oder Gebäude verschattet werden, sind ideal, da sie mehr Licht hereinlassen.
  • Fensterglas: Das Glas sollte das Tageslicht gut durchlassen, ohne dessen Farbe stark zu verändern.
  • Raumgestaltung: Helle Wände und Decken sowie Fenster, die hoch im Raum angeordnet sind, helfen, das Licht besser im Raum zu verteilen.

Bei Dachoberlichtern:

  • Anzahl: Es sollte eine genügende Anzahl von Dachoberlichtern vorhanden sein, um den Raum gleichmäßig auszuleuchten.
  • Größe der Tageslichtflächen: In Räumen mit höheren Decken oder mehr Lichtern sind größere Tageslichtflächen erforderlich.
  • Verhältnis: Die DGUV, also die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, empfiehlt ein Verhältnis von Dachoberlichtfläche zu Raumgrundfläche von mindestens 1:5. Das heißt, auf jeden Quadratmeter Raumfläche sollte mindestens ein Fünftel Quadratmeter Dachfenster kommen.

Hat Tageslicht auch Nachteile?

Es könnte alles so einfach sein – ist es aber nicht! Was die „Fantastischen Vier“ zusammen mit Herbert Grönemeyer trällern, gilt auch fürs Tageslicht. Zu viel direktes Sonnenlicht kann nämlich unangenehme Blendungen verursachen und den Kontrast in einem Raum reduzieren, was die Augen ermüden kann. Deshalb ist es klug, die Verwendung von natürlichem Licht durchdacht zu planen. Hierbei helfen geeignete Schattierungsmöglichkeiten und die sorgfältige Positionierung von Arbeitsplätzen, um störende Blendungen zu vermeiden und das Licht im Raum gleichmäßig zu verteilen. Und falls das natürliche Licht einmal nicht ausreichen sollte – etwa an bewölkten Tagen oder in den Abendstunden – sollte auch eine angemessene künstliche Beleuchtung bereitstehen. So wird sichergestellt, dass der Arbeitsplatz immer gut beleuchtet ist, ohne dass die Augen überstrapaziert werden.

 

Künstliche Beleuchtung – wie hell sollte es sein?

Für Bürojobs, bei denen man schreibt oder am Computer arbeitet, muss das Licht mindestens 500 Lux hell sein. Wenn man von Hand technische Zeichnungen anfertigt, braucht man mindestens 750 Lux. Ein Optiker oder jemand, der in einer Elektrowerkstatt feine Arbeiten durchführt, braucht sogar mindestens 1.500 Lux.

In manchen Berufen, wie beispielsweise dem des Uhrmacher, ist besonders helles Licht ein Muss ©AdobeStock_318886140

Info Beleuchtungsstärke

„Lux“ ist eine Einheit, mit der die Beleuchtungsstärke gemessen wird. Sie gibt an, wie viel Licht auf eine bestimmte Fläche fällt. Eine Beleuchtungsstärke von einem Lux (1 lx) bedeutet, dass auf einer Fläche von einem Quadratmeter eine Lichtmenge von einem Lumen (1 lm) fällt.

Zum Vergleich: Ein sonniger Sommertag kann eine Beleuchtungsstärke von etwa 100.000 Lux haben, während ein bewölkter Wintertag nur etwa 1.000 Lux hat. Ein gut beleuchteter Arbeitsplatz sollte, wie oben erwähnt, mindestens 500 Lux aufweisen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Lux nicht dasselbe ist wie Lumen. Lumen ist eine Einheit, die die gesamte Lichtmenge misst, die von einer Lichtquelle ausgestrahlt wird, unabhängig davon, wie viel davon tatsächlich auf eine Oberfläche fällt. Lux hingegen bezieht sich spezifisch auf die Menge des Lichts, das auf eine bestimmte Fläche fällt. Deshalb ist Lux eine nützlichere Maßeinheit, wenn es darum geht, die tatsächliche Helligkeit oder Beleuchtungsstärke an einem bestimmten Ort zu bestimmen.

Unser Tipp: Mit der App „Lux-O-Meter“ von Ledvance können Sie die Beleuchtungsstärke an Ihrem Arbeitsplatz per Handy messen!

 

ANSPRÜCHE AN DIE SEHAUFGABE BELEUCHTUNGSSTÄRKE IN LUX BEISPIEL
Sehr gering 50 Abstellräume, Lagerräume
Gering 100 Pausenräume, Verkehrszonen
Gering 150 Verkehrszonen mit Fahrzeugen, Ladebereiche
Mäßig 200 – 300 Arbeiten an der Hobelbank, Werkzeugmaschinen, große Arbeiten, Empfangstheken Hotel
Mittel 500 Büro
Hoch 750 – 1000 Technisches Zeichnen, Feinmechanik, Druckerei
Sehr hoch 1500 Uhrmacherwerkstatt, Elektronikwerkstatt
außergewöhnlich 2000 Gravieren, Kunststopfen

Quelle: Arbeitsstättenverordnung

 

Welche Lichtfarbe sollte man wählen?

Nicht nur auf die Helligkeit kommt es an, sondern auch die Lichtfarbe, oft gemessen in der Einheit Kelvin(K) ist wichtig. Denn Licht kann verschiedene Farbtemperaturen haben, von warm (gelblich) bis kalt (bläulich). Diese kann sich auf Stimmung und Produktivität auswirken und entsprechend Einfluss auf das Wohlbefinden und die Produktivität.

Hier sind einige Richtlinien für die Auswahl der Lichtfarbe am Arbeitsplatz:

Warmes Weiß (unter 3300 Kelvin)
Diese Farbtemperatur wird oft als gemütlich und entspannend empfunden. Sie ist ideal für Ruhezonen und Bereiche, in denen Entspannung und Komfort an erster Stelle stehen, wie z.B. in Pausenräumen oder Lounges. Sie ist in der Regel jedoch nicht ideal für Arbeitsbereiche, da sie die Konzentration und Produktivität mindern kann.

Neutralweiß (3300 – 5300 Kelvin)
Diese Farbtemperatur ist eine gute Wahl für Arbeitsbereiche, da sie das Tageslicht gut nachahmt und eine gute Balance zwischen den warmen und kühlen Farbtemperaturen darstellt. Sie kann dazu beitragen, die Konzentration und Produktivität zu erhöhen, ohne zu anstrengend für die Augen zu sein.

Tageslichtweiß (über 5300 Kelvin)
Diese Farbtemperatur ist am hellsten und am meisten wie natürliches Tageslicht. Sie wird oft in Bereichen verwendet, die eine hohe Beleuchtungsstärke erfordern, wie z.B. in technischen Arbeitsbereichen. Sie kann jedoch in großen Mengen als kalt und ungemütlich wahrgenommen werden, daher sollte sie mit Bedacht verwendet werden.

Generell ist es wichtig, auch individuelle Vorlieben und die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Aufgaben zu berücksichtigen. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, eine einstellbare Beleuchtung zu verwenden, die es den Benutzern ermöglicht, die Farbtemperatur je nach Bedarf zu ändern. Außerdem sollte die Beleuchtung immer so gestaltet sein, dass sie Blendung und Schattenbildung vermeidet, um die Augenbelastung zu minimieren.

Je niedriger die Kelvin-Zahl der Farbtemperatur, desto „wärmer“ ist das Licht ©AdobeStock_559747496

 

Machen Tageslichtleuchten Sinn?

Ja, Tageslichtleuchten können am Arbeitsplatz sehr sinnvoll sein. Diese Leuchten haben eine hohe Farbtemperatur (in der Regel über 5000 Kelvin), was bedeutet, dass ihr Licht dem natürlichen Tageslicht sehr ähnlich ist. Hier sind einige Gründe, warum Tageslichtleuchten am Arbeitsplatz von Vorteil sein kann:

  • Bessere Sicht: Tageslichtleuchten bieten eine helle und klare Beleuchtung, die es einfacher macht, Details zu sehen und sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
  • Verbesserung des Wohlbefindens: Viele Menschen berichten, dass sie sich unter Tageslichtbeleuchtung wohler fühlen. Das Licht kann helfen, die Stimmung zu heben und Energie zu liefern, besonders in den dunkleren Monaten.
  • Reduzierung der Augenbelastung: Tageslichtleuchten können helfen, die Belastung der Augen zu reduzieren, besonders wenn man lange Stunden vor dem Computer verbringt.
  • Unterstützung des natürlichen Schlaf-Wach-Zyklus: Tageslichtleuchten können dazu beitragen, den natürlichen Rhythmus des Körpers aufrechtzuerhalten, was zu besserem Schlaf und erhöhter Wachsamkeit während des Tages führen kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Tageslichtleuchten kein Ersatz für natürliches Tageslicht sind. Tageslichtleuchten können lediglich eine nützliche Ergänzung sein, besonders in Räumen ohne Fenster oder in Situationen, in denen zusätzliches Licht benötigt wird.

 

Hilfe, es blendet!

Blendung entsteht, wenn es einen großen Helligkeitsunterschied zwischen zwei Bereichen im Sichtfeld gibt. Direkte Blendung kann beispielsweise durch eine helle Lichtquelle im Sichtfeld verursacht werden. Indirekte Blendung tritt auf, wenn reflektiertes Licht die Augen trifft.

Die Vermeidung von Blendung am Arbeitsplatz ist wichtig für den Komfort und die Produktivität. Es gibt, neben der möglichst gleichmäßigen Beleuchtung, verschiedene Strategien, die hierbei helfen können.

Zunächst kann die Position von Lichtquellen sorgfältig geplant werden, um direkte Blendung zu vermeiden. Das bedeutet, dass das Licht durch Lampen und Fenster nicht direkt in die Augen der Arbeitnehmer leuchtet. Bei der Verwendung von Schreibtischlampen ist es ideal, wenn die verstellbar sind, so dass der Lichtstrahl nach Bedarf angepasst werden kann.

Die Nutzung von indirektem Licht kann ebenfalls hilfreich sein. Diese nutzt reflektiertes Licht, das von Wänden oder Decken abprallt, um den Raum gleichmäßig auszuleuchten. Und kann dazu beitragen, sowohl direkte Blendung durch Lichtquellen als auch Schatten zu reduzieren.

Fenster können eine große Quelle für Blendung sein, vor allem wenn die Sonne direkt hineinscheint. Jalousien, Vorhänge oder spezielle Fensterfolien können helfen, das einfallende Sonnenlicht zu regulieren und Blendung zu reduzieren. Zudem sollte der Arbeitsplatz so ausgerichtet sein, dass er parallel zu Fenstern liegt, anstatt direkt davor oder gegenüber, um Blendung auf Bildschirmen zu minimieren.

Unser Tipp: Nutzen Sie blendfreie Bildschirme und Monitore. Diese sind speziell entwickelt worden, um Reflexionen zu reduzieren, die Blendung verursachen können.

 

Die Rolle der Wandfarbe

Auch die Farbe von Wänden und Möbeln kann erheblichen Einfluss auf die Blendung und allgemeine Lichtverteilung in einem Raum haben. Hellere Farben reflektieren Licht stärker als dunklere Farben. Das bedeutet, dass weiße oder helle Wände und Möbel dazu beitragen können, das Licht im Raum zu verstärken und gleichmäßiger zu verteilen. Dies kann dazu führen, dass weniger künstliches Licht benötigt wird, was wiederum Energie spart und zur Vermeidung von Blendung beiträgt.

Beruhigend, motivierend, energetisch – Farben haben unterschiedliche Wirkungen ©AdobeStock_49721275

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass zu starke Reflektionen, wie bereits oben erwähnt, auch Blendung verursachen können, insbesondere auf Oberflächen, die glänzend oder hochglänzend sind. Um das zu vermeiden, sollten eher matte oder halbmatte Farben und Oberflächen gewählt werden, da diese das Licht gleichmäßig streuen, anstatt es direkt zu reflektieren.

Wie so oft im Leben gilt auch hier: Der Mix macht´s! Helle Wände schaffen Helligkeit, dunkle Farben reduzieren allerdings die Blendung – daher ist es oft am besten, helle Farben mit einigen dunkleren Elementen zu kombinieren, um ein angenehmes Lichtniveau zu erreichen.

 

FARBE WIRKUNG
Blau Beruhigend, kühlend, fördert die Konzentration
Rot Anregend, energiegebend, leidenschaftlich
Grün Erfrischend, beruhigend, naturverbunden
Gelb Heiter, stimulierend, optimistisch
Orange Warm, gesellig, motivierend
Violett Luxuriös, kreativ, spirituell
Weiß Rein, einfach, modern
Schwarz Elegant, dramatisch, ernst

Diese Wirkungen können je nach Schattierung und Kombination mit anderen Farben variieren. Farbpsychologie ist ein komplexes Thema, und diese Angaben sind daher nur sehr allgemeine Richtlinien. Der Einsatz von Farben sollte immer auf die Bedürfnisse der Menschen im Raum abgestimmt sein.

 

Wo soll die Lichtquelle sein?

Die richtige Platzierung der Lichtquelle am Arbeitsplatz ist das A und O für eine optimale Beleuchtung und die Vermeidung von Blendung. Gut ist es meist, das Licht seitlich zu positionieren, damit ideale Bedingungen zum Lesen und Arbeiten geschaffen werden, ohne direkte Blendung oder starke Schatten zu erzeugen. Das ist besonders relevant, wenn Sie beispielsweise mit einem Computer arbeiten. Wenn das Licht nämlich direkt hinter Ihnen ist, kann es Blendung auf dem Bildschirm erzeugen. Ist es hingegen direkt vor Ihnen, kann es in Ihre Augen scheinen und ebenfalls Blendung verursachen.

Ebenfalls wichtig ist es, die Beleuchtung den Arbeitsaufgaben und den individuellen Bedürfnissen des Arbeitnehmers anzupassen. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, mehrere Lichtquellen zu haben, zum Beispiel eine Kombination aus allgemeiner Raumbeleuchtung sowie einer zusätzlichen Schreibtischlampe für spezifischere Aufgaben.

Schreibtischlampe

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Für Schreibtischlampen ist eine Positionierung auf der gegenüberliegenden Seite Ihrer dominanten Hand ideal. Wenn Sie also Rechtshänder sind, platzieren Sie die Lampe links und umgekehrt. Dadurch wird vermieden, dass Ihre Hand Schatten auf Ihre Arbeit wirft.

Stehlampe

Stehlampen können eine hervorragende Option für die Beleuchtung am Arbeitsplatz sein, insbesondere wenn sie richtig platziert und genutzt werden.

Im Allgemeinen sind Stehlampen gut geeignet, um eine indirekte Beleuchtung zu schaffen, die den Raum gleichmäßig ausleuchtet und Blendung reduziert. Sie können das Licht an die Decke oder an die Wand richten, wo es reflektiert wird und eine weiche, diffuse Beleuchtung erzeugt. Dies kann besonders in Arbeitsbereichen hilfreich sein, in denen eine direkte Beleuchtung zu stark oder blendend wäre.

Eine Stehlampe kann auch als Akzentbeleuchtung verwendet werden, um bestimmte Bereiche des Raumes hervorzuheben oder um zusätzliches Licht für spezifische Aufgaben zu liefern.

In der Regel sollte eine Stehlampe so platziert werden, dass sie das Licht gleichmäßig im Raum verteilt und nicht direkt in die Augen des Benutzers oder auf den Bildschirm eines Computers scheint.

Deckenleuchte

Deckenleuchten sind eine gängige Beleuchtungslösung in vielen Arbeitsumgebungen und bieten oft die Grundlage für eine allgemeine Beleuchtung im Raum. Sie sind jedoch nicht immer unbedingt notwendig, abhängig von der Art des Arbeitsplatzes, der Verfügbarkeit von natürlichem Licht und den spezifischen Anforderungen der auszuführenden Aufgaben.

Wenn ein Raum zum Beispiel große Fenster hat, die viel natürliches Licht hereinlassen, und die Aufgaben keine speziellen Beleuchtungsanforderungen erfordern, muss eine Deckenleuchte nicht unbedingt sein. So kann beispielsweise in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, wenn das natürliche Licht nicht ausreicht, eine Schreibtisch- oder eine Stehlampe effektiver und ergonomischer sein.

Deckenleuchten sind jedoch in der Regel gut geeignet, um eine gleichmäßige Beleuchtung über den gesamten Arbeitsbereich zu gewährleisten und sicherzustellen, dass alle Bereiche des Raumes ausreichend beleuchtet sind.

 

Fazit: Optimale Arbeitsplatzbeleuchtung – der Mix macht´s

„Wo viel Licht ist, ist starker Schatten“ – das hat uns schon der gute Goethe mit auf den Weg gegeben. Daher ist die optimale Ausleuchtung des Arbeitsplatzes mehr als irgendeine Lampe anzuknipsen. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes und der Aufgaben, die ausgeführt werden, zu berücksichtigen, um die optimale Beleuchtungslösung zu bestimmen. In vielen Fällen ist eine Kombination aus Deckenleuchten, gezielter Beleuchtung und natürlichem Licht die beste Lösung.

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