
Sicherheit bei Blitzen: Wie Blitzableiter und Überspannungsschutz Ihr Haus schützen
Blitz- und Überspannungsschutz spielen eine wichtige Rolle in elektrischen Netzwerken. Elektronische Bauteile sind empfindlich gegenüber Spannungsspitzen und elektromagnetischen Schwankungen. Um Schäden zu vermeiden, müssen sie durch geeignete Schutzeinrichtungen abgesichert werden. In Deutschland ist der Blitzschutz durch die Europäische Norm EN 62305 geregelt. Sie legt fest, welche Maßnahmen für Gebäude, Anlagen und Personen erforderlich sind.
Doch wie funktioniert Blitzschutz genau? Reicht ein Überspannungsschutz in Steckdosen aus, oder sind weitere Maßnahmen notwendig? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Erdung, Blitzschutz und Überspannungsschutz – und wie Sie sich wirksam vor Schäden schützen können.
- Warum Blitzschutz & Überspannungsschutz?
- Ist Blitzschutz Pflicht?
- Wie entsteht ein Blitz und was macht ihn so gefährlich?
- Wie können elektronische und elektrische Bauteile und Baugruppen geschützt werden?
- Was ist das Blitzkugelverfahren?
- Wo werden die Blitzableiter und Überspannungsableiter eingebaut?
- Seit wann gibt es Blitzableiter?
- Was sollte man bei Gewitter beachten?
- Worauf sollte beim Kauf von Komponenten für Erdung, Blitz- und Überspannungsschutz geachtet werden?
- Führende Hersteller wie Dehn, Phoenix Contact, Hensel für hochwertigen Blitz- und Überspannungsschutz
aktualisiert: 26.2.25
Warum Blitzschutz & Überspannungsschutz?

Wann kann es zu einer Überspannung kommen?
Die Netzspannung in Gebäuden beträgt in der Regel 230 Volt. Doch verschiedene Faktoren können dazu führen, dass diese Spannung plötzlich ansteigt. Dazu zählen Schalthandlungen des Stromversorgers, die zu Spannungsspitzen im Netz führen, sowie Blitzeinschläge in der Nähe, die elektromagnetische Störungen verursachen.
Besonders gefährlich sind Teilblitzschläge*, die über das Stromnetz ins Gebäude eindringen und empfindliche Geräte beschädigen oder zerstören können. Ohne geeignete Schutzeinrichtungen drohen hohe Überspannungsschäden, die von Funktionsstörungen bis hin zu Bränden reichen können.
Teilblitzschläge sind Blitzentladungen, bei denen nur ein Teil des Blitzstroms in ein Gebäude oder eine elektrische Anlage gelangt. Dies geschieht häufig, wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt und sich der Strom über Leitungen oder metallische Strukturen verteilt. Auch induktive Einkopplungen können dazu führen, dass nur ein Bruchteil der Energie übertragen wird – dennoch können diese Spannungsimpulse erhebliche Schäden verursachen.
Was verursacht eine Überspannung?
Neben Blitzschlägen gibt es weitere Ursachen für Überspannungen. Elektrostatische Entladungen entstehen etwa durch unsachgemäße Handhabung oder den Transport elektronischer Bauteile. Auch induktive oder kapazitive Einkopplungen*, die durch starke elektrische Felder verursacht werden, können gefährliche Spannungsspitzen erzeugen.
Je nach Ursache und Intensität der Störung müssen unterschiedliche Schutzmaßnahmen greifen. Während der Mittelschutz die verbleibende Spannung auf ein sicheres Maß reduziert, ist der Feinschutz speziell für die Absicherung empfindlicher Endgeräte wie Computer oder Unterhaltungselektronik ausgelegt.
Induktive Einkopplung entsteht, wenn sich ein starkes Magnetfeld in der Nähe eines elektrischen Leiters bildet – zum Beispiel durch Blitzströme oder große Maschinen. Dieses Magnetfeld kann Spannung in benachbarten Leitungen erzeugen.
Kapazitive Einkopplung hingegen tritt auf, wenn elektrische Felder zwischen zwei Leitern eine Ladungsübertragung bewirken. Das passiert oft bei langen, parallel verlaufenden Kabeln oder in der Nähe von Hochspannungsleitungen.
Ist Blitzschutz Pflicht?
In den meisten Fällen gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, ein Gebäude mit Blitzschutz auszustatten. Die Entscheidung liegt oft beim Eigentümer. Auch Versicherungen fordern nicht immer eine Blitzschutzanlage.
Das liegt vor allem daran, dass die Wahrscheinlichkeit eines direkten Blitzeinschlags relativ gering ist. Tritt er jedoch ein, können die Schäden erheblich sein – von Überspannungsschäden an elektrischen Geräten bis hin zu Bränden durch hohe Blitzströme.
Wann ist Blitzschutz verpflichtend?
In bestimmten Fällen schreibt der Gesetzgeber eine Blitzschutzanlage vor, etwa bei:
- Gebäuden über 20 Meter Höhe
- Freistehenden Gebäuden auf exponierten Lagen (z. B. Bergkuppen)
- Älteren Häusern mit Dächern aus Stroh, Holz oder Reet
- Öffentlichen Gebäuden mit hohem Personenaufkommen (z. B. Krankenhäuser, Schulen, Kinos)

Ist ein Blitzableiter Pflicht? Was schreibt der Gesetzgeber vor?
Der Blitzschutz ist in Europa durch die EN 62305 geregelt. Diese Norm beschreibt Schutzmaßnahmen gegen direkte und indirekte Blitzeinschläge, das entstehende Magnetfeld und den Blitzstrom. Schäden durch Feuer, Explosionen, Überspannungen oder Funkenbildung werden darin ebenfalls berücksichtigt.
Die Norm legt Schutzmaßnahmen fest, darunter:
✅ Fangeinrichtungen, die Blitze gezielt abfangen
✅ Blitzstromableiter, die den Strom sicher zur Erde leiten
✅ Schutzeinrichtungen gegen Überspannung
✅ Potentialausgleich, um gefährliche Spannungsunterschiede auszugleichen
Was bedeutet Blitzschutzzonen (LPZ)?
Die EN 62305 teilt Gebäude in verschiedene Blitzschutzzonen (LPZ – Lightning Protection Zones) ein. Diese Bereiche geben an, wie stark ein Gebäude oder seine Elektronik vor Blitz- und Überspannungsschäden geschützt ist:
- LPZ 0 – Bereich ohne Schutz, etwa im Freien
- LPZ 1 – Blitzschutz vorhanden, aber hohe elektromagnetische Einwirkungen möglich
- LPZ 2 – Zusätzliche Schutzmaßnahmen, reduziertes Risiko
- LPZ 3 / LPZ 4 – Stark geschützte Zonen mit umfassendem Blitz- und Überspannungsschutz
Diese Einteilung hilft, geeignete Blitzschutzmaßnahmen für Gebäude und sensible elektronische Systeme zu planen.
Wie entsteht ein Blitz und was macht ihn so gefährlich?

Wenn sich durch Luftbewegungen in den Wolken elektrische Ladungen voneinander trennen, baut sich eine hohe Spannungsdifferenz auf. Diese kann sich plötzlich entladen – als sichtbarer Lichtbogen, den wir als Blitz wahrnehmen. Er kann entweder innerhalb der Wolken oder zwischen einer Wolke und der Erde entstehen.
Der Blitzstrom ist deshalb so gefährlich, weil er in Sekundenbruchteilen auf extreme Werte ansteigt. Seine Geschwindigkeit ist weit höher als bei einem Kurzschluss, wodurch starke elektromagnetische Felder erzeugt werden. Diese Felder können in Gebäuden hohe Spannungsspitzen induzieren und dadurch Überspannungsschäden an empfindlichen elektrischen und elektronischen Geräten verursachen.
Zusätzlich kann der Blitzstrom selbst Werte von über 100 kA erreichen. Durch den schnellen Anstieg und das entstehende Magnetfeld werden – ähnlich wie in einem Transformator – hohe Spannungen in benachbarten Leitungen erzeugt. Ohne Schutzmaßnahmen wie Fangeinrichtungen und Blitzableiter drohen schwere Schäden an Gebäuden, elektrischen Anlagen und elektronischen Geräten.
Wie können elektronische und elektrische Bauteile und Baugruppen geschützt werden?
Ein Blitz kann erhebliche Schäden an elektrischen Anlagen und Geräten verursachen. Doch welche Schutzmaßnahmen sind erforderlich, um elektronische Bauteile zu sichern oder Schäden zumindest zu minimieren?
Zunächst muss zwischen energiereichen und energiearmen Störungen unterschieden werden:
- Energiereiche Störungen entstehen durch direkte oder nahegelegene Blitzeinschläge und setzen hohe Blitzströme frei.
- Energiearme Störungen entstehen durch ferne Blitzeinschläge oder Schaltvorgänge im Stromnetz und führen zu Spannungsschwankungen.
Nicht alle Geräte sind gleich empfindlich. Hochwertige Unterhaltungselektronik, Telekommunikationsanlagen und Computersysteme benötigen gezielte Schutzmaßnahmen, um Überspannungsschäden zu vermeiden.
Das dreistufige Schutzkonzept
Ein bewährtes Schutzkonzept besteht aus drei Stufen:
1️⃣ Blitzstrom-Ableiter (Typ 1) – Diese Geräte sind für den Grobschutz zuständig und leiten hohe Blitzströme sicher in die Erde ab. Sie werden in der Hauptverteilung des Gebäudes installiert.
2️⃣ Überspannungs-Ableiter (Typ 2) – Diese Mittelschutz-Komponenten reduzieren verbleibende Spannungen auf ein sicheres Niveau. Sie werden in Unterverteilungen, Schaltschränken oder Geräteeinbaudosen eingesetzt.
3️⃣ Geräteschutz (Typ 3) – Auch als Feinschutz bekannt, schützt dieser sensible Endgeräte wie Fernseher, Computer oder Router vor verbleibenden Spannungsspitzen.

Was ist innerer Blitzschutz?
Der innere Blitzschutz verhindert, dass Blitzströme über elektrische Leitungen ins Gebäude eindringen. Neben den drei Schutzstufen umfasst er weitere Schutzeinrichtungen:
- Schirmungen gegen induktive und kapazitive Einkopplungen (z. B. durch geschirmte Kabel oder metallene Leitungsführungen).
- Potentialausgleich, um gefährliche Spannungsunterschiede zwischen metallischen Bauteilen auszugleichen.
- Überspannungs-Ableiter, um elektrische Geräte vor Schäden zu bewahren.
Besonders in Gebäuden mit komplexer elektrischer Infrastruktur ist ein durchdachtes Schutzkonzept entscheidend, um empfindliche Systeme zuverlässig abzusichern.
Was ist äußerer Blitzschutz?
Der äußere Blitzschutz schützt das Gebäude selbst vor Blitzeinschlägen. Dabei kommen Fangeinrichtungen zum Einsatz, die den Blitz gezielt abfangen. Diese müssen für stromschwache und -starke Blitze gleichermaßen ausgelegt sein.
Zusätzlich sorgen Ableitungen dafür, dass die Blitzenergie sicher in Richtung Erdungsanlage geleitet wird. Damit dies zuverlässig funktioniert, muss die Erdungsanlage mit der Haupterdungsschiene verbunden sein.
Das Blitzkugelverfahren wird eingesetzt, um vorherzusagen, wo Blitze am wahrscheinlichsten einschlagen. Dieses Verfahren hilft, Fangeinrichtungen an den richtigen Stellen zu platzieren.
Erdungsanlagen Typen: Welche Arten gibt es?
Für den sicheren Blitzschutz ist eine zuverlässige Erdungsanlage unerlässlich. Es gibt zwei Haupttypen:
- Typ A (Einzelerder): Dazu gehören Tiefen-, Strahlen- und Staberder. Sie kommen häufig bei bestehenden Anlagen zum Einsatz, besonders in Kombination mit getrennten Blitzschutzanlagen.
- Typ B (Ringerder): Diese bestehen aus vermaschten oder ringförmigen Leitungen. Sie sorgen für eine gleichmäßige Stromverteilung und werden bevorzugt in Neubauten als Fundamenterder oder Ringerder installiert.
Auch Antennenanlagen müssen nach Blitzschutzvorschriften installiert werden. Sie müssen mechanisch so stabil sein, dass sie Blitze ableiten können, ohne selbst beschädigt zu werden. Zur Erdung und zum Potentialausgleich können isolierte Fangeinrichtungen oder Erdungsleiter verwendet werden.
Bei Blitzschäden stellt sich oft die Frage, ob es sich um einen direkten oder indirekten Blitzschlag handelt – eine Unterscheidung, die für Versicherungen entscheidend sein kann.
● Direkter Blitzeinschlag: Der Blitz trifft direkt ein Gebäude, eine Antenne oder eine elektrische Leitung. Schäden sind meist deutlich sichtbar, etwa durch Brandspuren, zerstörte Dachziegel oder verkohlte Elektroinstallationen.
● Indirekter Blitzeinschlag: Der Blitz schlägt in der Nähe ein, verursacht aber über Spannungsspitzen oder induktive Einkopplungen Schäden in elektrischen Systemen. Diese Schäden sind oft schwerer nachzuweisen, da sie sich erst später zeigen können – etwa durch defekte elektronische Geräte.Bei einem Blitzschaden deshalb immer genau dokumentieren, was beschädigt wurde, und den Wetterdienst nach Gewitterereignissen in der Region fragen. Dies kann helfen, den Schaden gegenüber der Versicherung besser zu belegen.
Was ist das Blitzkugelverfahren?

Das Blitzkugelverfahren hilft dabei, die Bereiche eines Gebäudes oder einer Anlage zu identifizieren, die besonders anfällig für Blitzeinschläge sind. Ziel ist es, die wahrscheinlichsten Eintrittsstellen zu bestimmen, um geeignete Schutzmaßnahmen zu planen.
Dazu wird eine imaginäre Kugel um das Gebäude gelegt, die die maximale Distanz darstellt, die ein Blitz überwinden kann, bevor er auf eine leitfähige Struktur trifft. Berührt die Kugel eine Gebäudefläche, ohne von einer Fangeinrichtung abgefangen zu werden, besteht an dieser Stelle ein erhöhtes Risiko für einen direkten Einschlag. Auf dieser Grundlage werden Blitzschutzsysteme so positioniert, dass sie Blitze gezielt ableiten, bevor Schäden entstehen
Was sind Blitzschutzklassen?
Um den Schutzbedarf eines Gebäudes zu bestimmen, wird das Blitzkugelverfahren in vier Blitzschutzklassen unterteilt. Je nach Klasse wird der Kugel ein bestimmter Radius zugewiesen, der die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags in einem bestimmten Bereich definiert. Während Blitzschutzklasse I den höchsten Schutz mit einem Kugelradius von 20 Metern bietet, steigt der Wert über die Klassen II und III bis zu Klasse IV mit einem Radius von 60 Metern an.
Diese Normierung stellt sicher, dass jede Blitzschutzanlage einer vollständigen Überprüfung standhält und Schutzmaßnahmen gezielt angepasst werden können. Besonders bei Gebäuden mit erhöhter Gefährdung, wie Industrieanlagen oder Hochhäusern, ist die korrekte Einordnung in eine Blitzschutzklasse essenziell, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Wo werden die Blitzableiter und Überspannungsableiter eingebaut?
Um den Schutzbedarf eines Gebäudes zu bestimmen, wird das Blitzkugelverfahren in vier Blitzschutzklassen unterteilt. Je nach Klasse wird der Kugel ein bestimmter Radius zugewiesen, der die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags in einem bestimmten Bereich definiert. Während Blitzschutzklasse I den höchsten Schutz mit einem Kugelradius von 20 Metern bietet, steigt der Wert über die Klassen II und III bis zu Klasse IV mit einem Radius von 60 Metern an.
Diese Normierung stellt sicher, dass jede Blitzschutzanlage einer vollständigen Überprüfung standhält und Schutzmaßnahmen gezielt angepasst werden können. Besonders bei Gebäuden mit erhöhter Gefährdung, wie Industrieanlagen oder Hochhäusern, ist die korrekte Einordnung in eine Blitzschutzklasse essenziell, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) legt in Deutschland Sicherheits- und Qualitätsstandards für elektrische Installationen fest. Die VDE-Richtlinien regeln unter anderem den Blitz- und Überspannungsschutz und sorgen dafür, dass elektrische Anlagen zuverlässig und sicher funktionieren. Produkte, die nach VDE-Normen geprüft sind, erfüllen hohe Sicherheitsanforderungen. Beim Kauf von Blitzschutz- und Überspannungsschutzkomponenten sollte daher immer auf eine VDE-Zertifizierung geachtet werden.
Seit wann gibt es Blitzableiter?
Blitzableiter existieren bereits seit dem 18. Jahrhundert. Der amerikanische Wissenschaftler Benjamin Franklin gilt als ihr Erfinder. Schon in den 1740er Jahren beschäftigte er sich intensiv mit Elektrizität und stellte die Theorie auf, dass Blitze nichts anderes als elektrische Funken in Form riesiger Lichtbögen sind.
Berühmt wurde sein Experiment im Jahr 1752, bei dem er während eines Gewitters eine Metallstange benutzte, um elektrische Ladung aus der Atmosphäre einzufangen. Damit bewies er als Erster, dass Gewitter elektrischer Natur sind – eine Erkenntnis, die die Wissenschaft revolutionierte.
Im Jahr 1753 entwickelte Franklin schließlich den ersten funktionierenden Blitzableiter. Seine Konstruktion bestand aus einer Metallstange, die Blitze sicher zur Erde ableitete und damit Gebäude vor Schäden schützte. Die Idee fand schnell Anklang: Der erste Blitzableiter in Deutschland wurde 1769 auf der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg installiert. Zehn Jahre später versuchte die Universitätsstadt Rinteln, die gesamte Stadt mit einem Kranz aus sieben freistehenden Blitzableitern zu schützen.
Die Blitzableiter-Mode: Ein kurioser Trend!
Im späten 18. Jahrhundert, als Blitzableiter nach den Theorien Benjamin Franklins in Europa zunehmend Verbreitung fanden, entstand in Frankreich die Idee, diese Schutzmaßnahme in Form von tragbaren Accessoires zu integrieren. So kursierten Berichte über sogenannte Blitzableiterhüte und Regenschirme, die mit einer dünnen Metallkette versehen waren. Diese sollte den Blitzstrom sicher bis zum Boden ableiten und den Träger vor einem Einschlag bewahren. Während Männer angeblich Regenschirme mit integriertem Blitzschutz bevorzugten, sollen Frauen Hüte mit Erdungsdrähten getragen haben.
Ob diese Mode tatsächlich in größerem Umfang verbreitet war, ist jedoch fraglich. Vieles deutet darauf hin, dass es sich eher um eine Randerscheinung handelte, die vor allem in zeitgenössischen Karikaturen und Berichten satirisch aufgegriffen wurde. Der Gedanke, sich durch tragbare Blitzableiter individuell zu schützen, zeigt jedoch, wie groß die Faszination und das Sicherheitsbedürfnis jener Zeit waren. Glücklicherweise wurden Blitzschutzsysteme seither kontinuierlich weiterentwickelt – mit deutlich zuverlässigeren Mechanismen als ein Regenschirm mit Metallkette.
Was sollte man bei Gewitter beachten?
Ein Blitzableiter schützt das Gebäude vor direkten Einschlägen. Ist ein solcher installiert, besteht beim Duschen oder Baden keine Gefahr. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Gebäude ausreichend geschützt ist, sollte während eines Gewitters vorsichtshalber auf das Berühren von Wasserleitungen oder metallischen Rohren verzichten, die von außen ins Haus führen.
Das Telefonieren mit einem Smartphone oder Handy ist unbedenklich. Anders sieht es bei kabelgebundenen Telefonen aus: Hier besteht bei einem Blitzeinschlag im Stromnetz die Gefahr, dass eine Überspannung durch die Leitung fließt. Während eines Gewitters sollte man also besser auf das Telefonieren mit Festnetzgeräten verzichten.
Ob Fenster offen oder geschlossen sind, spielt grundsätzlich keine Rolle – Blitze schlagen nicht durch Glas ein. Bei starkem Wind und Regen ist es jedoch ratsam, Fenster zu schließen, um Wasserschäden zu vermeiden.
Besitzt das Haus kein Blitzschutzsystem, kann ein indirekter Blitzeinschlag durch Spannungsspitzen im Stromnetz elektronische Geräte beschädigen. Wer sichergehen will, zieht bei einem herannahenden Gewitter vorsorglich den Stecker empfindlicher Geräte, um Überspannungsschäden zu vermeiden.
Blitze sind oft schon aus der Ferne sichtbar – aber wie nah ist das Gewitter wirklich? Eine einfache Faustregel hilft: Zählen Sie die Sekunden zwischen Blitz und Donner und teilen Sie die Zahl durch drei. Das Ergebnis entspricht ungefähr der Entfernung des Gewitters in Kilometern.
Liegen weniger als 10 Sekunden zwischen Blitz und Donner, ist das Gewitter sehr nah und die Gefahr eines Einschlags in der Umgebung hoch. Dann ist es ratsam, sich nicht im Freien aufzuhalten.
Worauf sollte beim Kauf von Komponenten für Erdung, Blitzschutz und Überspannungsschutz geachtet werden?
Blitzschutz sollte im Idealfall nicht erst nachträglich berücksichtigt werden, sondern bereits in die Planung eines Gebäudes oder einer Anlage einfließen. Ein durchdachtes Schutzkonzept verhindert nicht nur Schäden an Gebäuden, sondern schützt auch elektrische und elektronische Geräte vor Überspannungen.
Beim Kauf von Blitzschutz- und Überspannungsschutzkomponenten spielt die Qualität eine entscheidende Rolle. Zwar gibt es preisgünstige Lösungen, doch wer an dieser Stelle spart, riskiert im Ernstfall eine unzureichende Schutzwirkung. Hochwertige Produkte, die den geltenden VDE-Normen entsprechen, bieten deutlich mehr Sicherheit und gewährleisten eine zuverlässige Ableitung von Blitzströmen.
Für Haushalte mit empfindlichen elektronischen Geräten wie Computern, Fernsehern oder Smart-Home-Systemen empfiehlt sich der Einsatz von Schutzsteckdosen mit integriertem Überspannungsschutz. Diese reduzieren Spannungsspitzen und minimieren das Risiko von Schäden. Bei weniger sensiblen Geräten kann abgewogen werden, ob ein zusätzlicher Schutz notwendig ist.
Wer eine komplexe Blitzschutzanlage für ein Gebäude oder eine gewerbliche Anlage plant, sollte sich umfassend informieren und Fachpersonal einbeziehen. Die Auswahl der richtigen Komponenten hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Gebäudegröße, Standort und bestehende Erdungssysteme. Ebenso wichtig ist eine fachgerechte Installation, da selbst hochwertige Schutzsysteme nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn sie korrekt eingebaut und regelmäßig gewartet werden.
Die Technologie im Bereich Blitz- und Überspannungsschutz entwickelt sich stetig weiter. Hersteller arbeiten kontinuierlich an neuen Lösungen, um empfindliche elektronische Systeme noch besser zu schützen. Besonders im Fokus stehen intelligente Schutzmechanismen, die nicht nur Überspannungen ableiten, sondern auch frühzeitig warnen.Ein Beispiel für solche Innovationen ist der DEHNsense EFD. Dieses Schutzgerät kombiniert Überspannungsableitung mit einer integrierten Alarmfunktion, die Spannungsspitzen erkennt und anzeigt, bevor Schäden entstehen. Solche Technologien werden immer wichtiger, um Speichertechnologien, Steuerungssysteme und IT-Infrastrukturen zuverlässig abzusichern.
Führende Hersteller für hochwertigen Blitz- & Überspannungsschutz
Unabhängig davon, ob Sie auf der Suche nach komplexen Komponenten für Blitzschutz sind, Blitzableiter am Haus installieren möchten oder doch nur etwas Zubehör für die Überspannung benötigen wie z. B. einen Überspannungsschutz für die Steckdose, bei uns im Onlineshop können Sie Blitzschutz kaufen und werden sicherlich fündig.
Blitzschutz am Haus ist ein wichtiges Sicherheitsthema, das nicht vernachlässigt werden sollte. Auch wir legen Wert auf Sicherheit und bieten daher eine große Auswahl an qualitativ hochwertigen Produkten von namenhaften Herstellern wie Dehn, Phoenix Contact und Hensel – um nur einige zu nennen.
Von der Erdungsklemme bis zu ganzen Sets haben wir alles für Erdung, Blitzschutz und Überspannungsschutz im Angebot. Schauen Sie doch einfach mal vorbei und zögern Sie bei Fragen und Ungewissheiten nicht, unsere Experten zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne jederzeit weiter!