Mobile Solaranlagen für Camping & Co

Teil eines Solarkoffers auf einem Wohnmobil, im Hintergrund bei Sonnenuntergang

Solarpanels – alles, was Sie über die flexible Photovoltaik-Technologie für unterwegs wissen müssen

 

Abenteurer und Outdoor-Fans wissen: so ein Leben ohne Strom kann ganz schön kompliziert sein. Schließlich will man auch unterwegs nur ungern auf den Luxus von Kühlbox, Handy, Laptop & Co verzichten. Aber das muss man auch gar nicht – denn die Lösung für das Elektro-Problem in freier Wildbahn sind mobile Solarmodule, die in immer neuen Ausführungen auf den Markt kommen.
Mit ihnen lassen sich elektrische Geräte unterwegs bequem aufladen und nutzen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Solarpanels für welchen Einsatzzweck geeignet sind, welche Vorteile die kleinen Kraftwerke bieten, wieviel Strom sie erzeugen können und was bei der Montage zu beachten ist.

Was sind mobile Solarpanels?

Mobile Solarpanels sind tragbare Technik-Wunderwerke, mit denen sich unterwegs die Sonne nutzen lässt. Sie funktionieren nach dem Prinzip: Einfach aufstellen, Sonnenstrahlen einfangen und seine Elektrogeräte nachhaltig mit Energie versorgen. Das funktioniert durch Solarzellen, die auf flexiblen oder festen Trägerplatten montiert sind. In ihnen steckt ein Halbleitermaterial, durch das Sonnenlicht in elektrische Energie verwandelt wird. In der Fachsprache sagt man dazu übrigens photovoltaischer Effekt!
Darüber hinaus verfügen mobile Solaranlagen über elektrische Anschlüsse und häufig auch integrierte Laderegler. Die sind dafür zuständig, dass der Ladeprozess von angeschlossenen Akkus oder Batterien sicher und effizient funktioniert, indem sie die Spannung und den Strom, der von den Solarzellen zum Akku fließt, überwachen und regeln. Ebenso wie die ideale Ladegeschwindigkeit von Akkus und Batterien. Im Gegensatz zu fest installierten PV-Anlagen müssen mobile Solarmodule nicht dauerhaft installiert oder mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden sein.

 

Wie funktionieren portable Solarmodule?

Der größte Unterschied von portablen Solarmodulen zu denen großer Solaranlagen oder Balkonkraftwerken liegt in ihrer kompakten und leichten Bauweise. Ansonsten funktionieren sie ähnlich wie große, fest installierte Photovoltaikanlagen auf Hausdächern oder Carports. Sie nutzen entweder monokristalline Dickschicht-Solarzellen oder Dünnschicht-Solarzellen. Dünnschichtmodule bestehen aus einer dünnen Schicht aus lichtabsorbierendem Material, das auf ein Trägermaterial wie Glas oder flexible Folien aufgetragen wird. Diese Solarzellen sind besonders gut darin, auch bei schwachem Licht Energie zu erzeugen und sie erledigen ihren „Job“ auch bei geringerer Sonneneinstrahlung oder diffusen Lichtverhältnissen, wie sie in sonnenärmeren Regionen oder bewölkten Tagen vorkommen. Dickschichtmodule bestehen hingegen aus dickeren Solarzellen, die normalerweise aus monokristallinem oder polykristallinem Silizium hergestellt werden. Solche Solarzellen funktionieren besonders gut, wenn viel Sonnenlicht vorhanden ist, zum Beispiel in sonnigen Gegenden. Sie erzeugen mehr Strom, wenn die Sonne direkt darauf scheint. Allerdings liefern sie, im Vergleich zu Dünnschichtmodulen, bei schwachem Licht etwas weniger Leistung.

 

Wo sind mobile Solarzellen einsetzbar?

Mobile Solaranlagen sind zwar ganz schön stark im Erzeugen von Strom, aber ansonsten echte Leichtgewichte und dazu noch einfach und flexibel zu transportieren. Und da sie, im Gegensatz zu beispielsweise einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, eben nicht fest installiert werden müssen, sind die Sonnenfänger an den unterschiedlichsten Orten und unter verschiedensten Bedingungen einsetzbar. So sind sie unter anderem eine ideale Stromlösung für:
+ Camping und Outdoor-Aktivitäten
+ Notstromversorgung bei Stromausfällen
+ Landwirtschaftliche Anwendungen wie z.B. Bewässerungs- oder Fütterungssysteme
+ Veranstaltungen und Festivals
+ Einsatz in abgelegenen Gebieten ohne Stromversorgung
+ Zusatz-Energie für Elektrofahrzeuge
+ Baustellen, z.B. für elektrische Werkzeuge
+ Humanitäre Hilfe in Krisen- und Katastrophengebieten


Welche Arten von mobile Solaranlagen gibt es?

Für mobile Photovoltaik-Module existieren die unterschiedlichsten Designs, Leistungs- und Preisklassen. Es gibt verschiedene Arten von Modulen, die wiederum aus einer unterschiedlichen Anzahl von einzelnen Zellen bestehen und sich entsprechend flexibel kombinieren lassen. Diese Vielfalt ermöglich es, ein „perfect match“ für jede Gegebenheit und die gewünschten Sonnenenergie-Bedürfnisse zu finden.

Faltbare Solarpanels

Praktisch, weil (fast) überall einsetzbar: Faltbare Solarpanels ©Adobe Stock #560873409

Diese leichten und kompakten Solarmodule lassen sich einfach zusammenfalten und transportieren – und sind daher die Wahl Nr. 1 für verschiedenste mobile Einsätze. Dank ihrer Flexibilität lassen sie sich auf unterschiedlichen Untergründen und auch temporären Bauten wie beispielsweise Zelten, Pavillons oder mobilen Ständen nutzen. Denn sie bestehen aus mehreren starren Solarzellen, die durch Scharniere miteinander verbunden sind. Ausgefaltet bieten sie eine große Oberfläche zur Energiegewinnung und sind zudem robust und widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen.

Flexible Solarpanels

Im Gegensatz zu den faltbaren Solarmodulen bestehen flexible Solarpanels aus biegsamen Materialien wie dünnen Schichten von amorphem Silizium oder anderen flexiblen Halbleitern. Aufgrund dieser Bauweise sind sie ideal für unebene oder gekrümmte Oberflächen, wie sie zum Beispiel auf Booten oder Wohnmobilen vorkommen. Außerdem sind die flexiblen Module meist so konstruiert, dass man sie sogar betreten kann, ohne, dass sie kaputt gehen. Ähnlich wie bei faltbaren „Kollegen“ bieten flexible Varianten ein geringeres Gewicht und eine hohe Stabilität, obwohl sie nur wenige Millimeter dick sind.

Solar-Ladegeräte

Diese kompakten und tragbaren Geräte sind echte Alleskönner, um Smartphones, Tablets, Kameras und andere kleine elektronische Geräte aufzuladen. Denn sie sind nicht nur leicht und handlich, sondern auch mit verschiedenen Anschlüssen und Adaptern ausgestattet, um eine große Bandbreite an Geräten stets mit frischer Power zu versorgen. So können Sie Ihre elektronischen Begleiter überall bequem und umweltfreundlich mit Solarenergie betreiben, ohne sich um die Kompatibilität kümmern zu müssen.

Rollbare Solarpanels

Sie lassen sich, ähnlich einer Yoga-Matte, ganz einfach aufrollen. Und ähnlich wie faltbare Panels sind rollbare Solarpanels leicht, einfach zu transportieren und zu verstauen. Der Hauptunterschied besteht in ihrer Struktur. Denn durch das Ausrollen der Solarpanels entsteht eine größere Oberfläche, die mehr Sonnenlicht einfangen und entsprechend mehr Energie produzieren kann. Daher sind rollbare Panels besonders effizient, wenn es darum geht, trotz begrenztem Platzangebot maximale Leistung zu erzielen.

Solar-Generatoren

Während Solar-Ladegeräte kleinere elektronische Geräte aufladen, sind Solar-Generatoren größere Energiesysteme, die eine umfassendere Stromversorgung bieten. Sie bestehen meist aus Solarmodulen, einem Laderegler, einem leistungsstarken Akku und manchmal auch einem Wechselrichter. Der Solar-Generator sammelt die Sonnenenergie und speichert sie in seinem Akku, von dem aus sie dann die elektronischen Geräte über Steckdosen oder andere Stromanschlüsse mit Energie versorgen können. Im Vergleich zu Solar-Ladegeräten sind Solar-Generatoren leistungsstärker und bieten längere Betriebszeiten, da sie in der Lage sind, auch größere elektrische Lasten, beispielsweise bei Veranstaltungen oder der Hilfe bei Naturkatastrophen, zu bewältigen.

Solarkoffer

Sie sind eine weitere Variante von mobilen Solarmodulen, die speziell für den einfachen Transport und die sichere Aufbewahrung konzipiert sind. Sie bestehen aus ein oder mehreren Panels, die in einem stabilen, schützenden Koffer untergebracht sind. Solarkoffer sind in der Regel mit einem integrierten Laderegler, Anschlüssen und Kabeln ausgestattet, um eine einfache Plug-and-Play-Nutzung zu ermöglichen. Ganz ohne englisches Fachvokabular bedeutet das: Das Gerät ist ohne weitere Installationen oder Konfigurationen sofort einsatzbereit. Solarkoffer eignen sich besonders für Camping, Outdoor-Aktivitäten, Notstromversorgung oder als temporäre Energiequelle bei Veranstaltungen und Baustellen. Durch seine robuste Schutzhülle sind sie bestens vor Stößen oder schlechten Witterungsbedingungen geschätzt und zudem einfach zu transportieren.

Frau mit braunen Wanderschuhen, roter Jacke und gelbem Stirnband sitzt mit Laptop auf den Knien auf der Bergspitze, rechts daneben Rucksack, Wanderstöcke und faltbare Solarmodule
Heutzutage hätten Heidi und ihr Almöhi dank mobiler Solarmodule auch in den Bergen Strom ©Adobe Stock #598722720


Welche und wie viele Module brauche ich wofür?

Mobile Solaranlagen gibt es in so vielen Größen und Ausführungen, dass sich wirklich für alle Bedürfnisse und Einsätze eine passende Lösung finden lässt. Die kleinsten mobilen Solarpanels beispielsweise sind ideal für Camping oder Trekkingtouren, da sie oft faltbar und so mini sind, dass sie bequem in einem Rucksack verstaut werden können. Alternativ lassen sie sich mit Hilfe von Gurten auch problemlos an der Wanderausrüstung befestigen. Inzwischen gibt es auch schon einige Rucksäcke und Taschen, in denen bereits Solarmodule mit Solarzellen integriert sind – eine praktische Energiequelle für unterwegs, mit denen die Stromversorgung für kleine Geräte wie Smartphones überall gesichert ist.
Ist ein bisschen mehr Strom notwendig, beispielsweise für eine Bootstour oder einen Campingausflug, eigenen sich Solarkoffer oder Solarplanen. Diese mobilen 12V-Solarmodule bieten eine praktische Option für eine unabhängige Stromversorgung. Einfach den Solarkoffer aufklappen oder die Plane ausrollen und zur Sonne ausrichten – und schon kann die Stromerzeugung beginnen. Solche Anlagen haben meist keine Stromspeicher oder Ersatzaggregate, so dass der erzeugte Strom direkt genutzt wird, beispielsweise zum Aufladen von Akkus tragbarer Geräte.
Für Menschen, die viel mit dem Wohnmobil unterwegs oder sogar Dauercamper sind, kann es sich lohnen, eine größere sogenannte Insel-Solaranlage – auch als Off-Grid-Solaranlage bekannt – auf dem Fahrzeug zu montieren. Die funktioniert mit ein zwei Panels auf dem Dach sowie einem kleinen Speicher und ermöglicht eine autarke Stromversorgung. Es gibt sogar spezielle Module mit Halterungen für Wohnmobildächer, die die Installation kinderleicht machen.


Mobile Solarpanels: Vorteile / Nachteile

 

VORTEILE NACHTEILE
Flexibilität
Einsatz an verschiedenen Orten und auf unterschiedlichen Untergründen möglich.
Geringere Effizienz
in der Regel weniger effizient als fest installierte Anlagen, da sie nicht optimal ausgerichtet sind.
Unabhängigkeit
autonome Stromversorgung, keine Abhängigkeit von externen Energiequellen.
Witterungsabhängigkeit
Die Leistung von Solaranlagen ist wetterabhängig und kann bei bewölktem Himmel oder Schattenbildung reduziert sein.
Umweltfreundlichkeit
Solarenergie ist eine erneuerbare, saubere und nachhaltige Energiequelle, die zur Reduzierung von CO2-Emissionen beiträgt.
Sicherheit
Können leichter gestohlen oder beschädigt werden als fest installierte Anlagen.
Einfache Installation
Die Montage von mobilen Solaranlagen ist oft einfacher und schneller als die von fest installierten Anlagen.
Begrenzte Kapazität
geringere Leistung als fest installierte Systeme und daher für größere Energieanforderungen weniger geeignet.
Kosteneffizienz
Mobile Solaranlagen können je nach Bedarf erweitert oder reduziert werden.
Eingeschränkte Nutzung bei Nacht Aufgrund der Abhängigkeit von der Sonne kann bei Dunkelheit keine Energie produziert werden.  Die Folge: Nachts oder in Bereichen mit begrenztem Tageslicht bieten die Module keine Stromversorgung.

 

Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten
Sie eignen sich nicht nur für Outdoor-Aktivitäten wie Camping, Trekking oder Bootsfahrten, sondern beispielsweise auch für den Einsatz in abgelegenen Gebieten ohne Stromversorgung.
Geringer Wartungsaufwand
Mobile Solarpanels erfordern in der Regel wenig Wartung und bieten langfristige Effizienz und Zuverlässigkeit. Im Gegensatz zu Generatoren entfällt der regelmäßige Kraftstoff- oder Ölbedarf, was Zeit und Kosten spart.

 

Wieviel Strom lässt sich mit transportablen Solarzellen erzeugen?

Liebe, liebe Sonne, komm ein bisschen runter, lass den Regen oben, dann wollen wir dich loben – haben Sie dieses alte Kinderlied auch schon mal gesungen? Um für die optimale Leistungsfähigkeit Ihrer mobilen Solarpanels gelobt zu werden, genügt Sonnenschein allein jedoch nicht. Denn die hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wir Ihnen hier einmal zusammengestellt haben:

Größe und Anzahl der Solarmodule

Hier gilt das schlichte Prinzip: Je größer die Solarmodule und je mehr davon vorhanden sind, desto mehr Sonnenenergie können sie einfangen und in Strom umwandeln. Daraus ergibt sich, dass größere Module in größerer Menge eben auch eine größere Energiemenge liefern können.

Sonneneinstrahlung

Die Menge an Sonnenlicht, die auf die Solarzellen trifft, beeinflusst direkt die Energieerzeugung. Eine höhere Sonneneinstrahlung führt zu einer größeren Leistungsausbeute.

Ausrichtung und Neigungswinkel

Die optimale Ausrichtung und der richtige Neigungswinkel der Solarpanels zur Sonne beeinflussen die Effizienz. Eine präzise Ausrichtung maximiert die Einstrahlung und somit die Energieproduktion.

Verschattung

Schatten auf den Solarpanels reduziert die Leistung erheblich. Auch geringfügige Verschattung einzelner Zellen kann die Gesamtleistung der Module beeinträchtigen. Es ist wichtig, die Solarmodule so zu positionieren, dass sie möglichst frei von Schatten sind.

Temperatur

Die Temperatur hat einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Solarpanels. Hohe Temperaturen können die Effizienz verringern, während kühlere Temperaturen die Leistung verbessern können.

Qualitäts- und Technologiefaktoren

Die Qualität der verwendeten Solarzellen, die Effizienz der elektronischen Komponenten wie Laderegler und Kabel sowie die allgemeine Konstruktion und Verarbeitung der mobilen Solarmodule beeinflussen ebenfalls deren Leistungsfähigkeit.

Optimal genutzt erreichen viele mobile Solarkoffer, Solarpanels oder Solarplanen eine Leistung zwischen 100 und 200 W pro Anlage. Gehen wir jetzt mal von einer 100 W-Leistung aus: Stimmt die Ausrichtung zur Sonne und scheint die auch richtig kräftig, könnte ein Modul pro Tag rund 600 Wattstunden (Wh) oder 0,6 Kilowattstunden (kWh) erzeugen. Bei 30 Tagen entspricht das einer Gesamtenergieerzeugung von 18 kWh. Eine Leistung, die durchaus den Stromverbrauch eines kleinen Wohnmobils deckt.

Unser Tipp: Sind Sie viel im Winter unterwegs oder halten Sie sich häufig in nördlichen Breitengeraden auf? Da dort nur selten optimale Lichtverhältnisse für die Solarstromerzeugung herrschen, empfiehlt sich die Nutzung einer größeren Anzahl von Solarmodulen. Achten Sie darauf, solche mit Dünnschichtmodulen zu nutzen, da diese, wie schon oben beschrieben, ein besseres Schwachlichtverhalten zeigen.


Und wie lange müssen reisefreundliche Solarmodule Sonne tanken?

Die Ladedauer eines Solarpanels hängt von mehreren Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist die Kapazität des Akkus, der geladen werden muss. Je größer die ist, desto länger dauert die Ladedauer, selbst bei gleicher Ladeleistung des Solarpanels. Das liegt daran, dass ein größerer Akku mehr Energie aufnehmen kann und daher mehr Zeit benötigt, um vollständig aufgeladen zu werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ladeleistung, mit der der Akku geladen wird. Je höher die Ladeleistung ist, desto schneller erfolgt der Ladevorgang. Die Ladeleistung wird durch die Größe und Effizienz des Solarpanels bestimmt. Ein größeres und effizienteres Solarpanel kann mehr Energie pro Zeiteinheit erzeugen und den Ladevorgang beschleunigen. Wenn das Solarpanel eine hohe Leistung liefert, kann die Powerstation folglich schneller aufgeladen werden.

Neben der Kapazität und der Ladeleistung gibt es noch einige andere Faktoren, die die Ladedauer beeinflussen. Dazu gehört, dass Sie Ihren Teller für gute Wetterbedingungen mit ordentlich Sonneneinstrahlung immer brav aufessen! Aber mal Scherz beiseite – bei bewölktem Himmel oder schwacher Sonneneinstrahlung kann die Leistung des Solarpanels verringert sein, was wiederum zu einer längeren Ladedauer führt.

Darüber hinaus spielt auch die maximale Eingangsleistung der Powerstation eine Rolle. Wenn die Powerstation eine begrenzte maximale Eingangsleistung hat, können nicht beliebig viele oder stärkere Solarpanels angeschlossen werden, um die Ladezeit zu verkürzen. Die Powerstation kann nur die maximale Leistung verarbeiten, die sie unterstützt. Wenn die Eingangsleistung begrenzt ist, kann dies die Ladezeit verlängern, insbesondere wenn mehrere oder leistungsstärkere Solarpanels verwendet werden könnten.


Wie kann ich das Solarmodul optimal zur Sonne ausrichten?

Durch eine optimale Ausrichtung des mobilen Solarmoduls zur Sonne können Sie die Energieerzeugung maximieren und die Effizienz Ihrer Solaranlage verbessern. Doch leider müssen wir Ihnen hier auch verraten: Eine perfekte Ausrichtung ist leider nicht immer möglich. Doch mit unseren Tipps holen Sie das Beste aus Ihrem mobilen Solarmodul!

Standortwahl

Wählen Sie einen Standort mit möglichst direkter Sonneneinstrahlung. Vermeiden Sie Schatten von Bäumen, Gebäuden oder anderen Hindernissen, die das Sonnenlicht blockieren können.

Neigungswinkel anpassen

Oberer Teil, horizontal gesehen, eines Wohhmobils, auf dem vorne über dem Fahrerhaus ein mobiles Solarpanel geneigt befestigt ist
Der Sonne entgegen – beim Aufbau mobiler Solarpanels kommt es auf Ausrichtung und Winkel an. ©Adobe Stock #576327870

Je nach Jahreszeit und Standort sollten Sie den Neigungswinkel des Solarmoduls anpassen, um den besten Wirkungsgrad zu erzielen. Im Sommer kann ein flacherer Winkel von etwa 30 Grad geeignet sein, während im Winter ein steilerer Winkel von etwa 45 Grad vorteilhaft sein kann. Auf einem Wohnmobil-Dach lässt sich das zum Beispiel realisieren, indem man die Module aufklappbar und drehbar montiert.

Extra-Tipp: Die genaue Ausrichtung und der optimale Winkel können auch durch den Einsatz von Solartreckern – auch als Solar Tracker oder Nachführsysteme bekannt – verbessert werden. Diese Systeme passen den Winkel des Solarmoduls automatisch an die Position der Sonne an und maximieren somit die Energieerzeugung. Aber hier gilt: Achtung, teuer! Die Preise können mehrere tausend Euro pro Nachführsystem betragen.

Ausrichtung zur Sonne

Richten Sie das Solarmodul möglichst genau nach Süden aus, um die maximale Sonneneinstrahlung zu erhalten. Indem Sie einen Kompass verwenden, können Sie die genaue südliche Ausrichtung bestimmen.

Regelmäßige Überprüfung

Überprüfen Sie regelmäßig die Ausrichtung des Solarmoduls, um sicherzustellen, dass es optimal zur Sonne steht. Über den Tag hinweg kann sich die Position der Sonne ändern, daher ist es ratsam, das Solarmodul bei Bedarf neu auszurichten.

Extra-Tipp: Faltbaren Solarmodule haben aufgrund ihrer Flexibilität einen „coolen“ Vorteil. Es ist heiß und Sie sind mal nicht an Ihrem Camper oder Auto? Dann packen Sie das Solarmodul einfach von innen hinter die Windschutzscheibe. Denn dann kann es außer der Stromproduktion noch ein ganz anderes Talent entfalten: die Kühlung des Innenraums!


Welche Komponenten gehören zu einer mobilen Solaranlage?

Am wichtigsten ist ja, dass so eine mobile Solaranlage ihren Dienst tut. Aber falls Sie zu den mehr als fünfzig Prozent der Deutschen gehören, die sich für Technik interessieren, möchten Sie vielleicht auch wissen, wie und wodurch das mit der Stromerzeugung funktioniert. Daher haben wir Ihnen hier einen kurzen Überblick über das Innenleben der transportablen Solaranlagen zusammengestellt.

Solarpanel

Das Solarpanel ist das Herzstück der Solaranlage. Es besteht aus Photovoltaik-Zellen, die sogenannten Solarmodule, die das Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln. Das passiert, in dem die Energie des Sonnenlichts die darin enthaltenen Elektronen in Bewegung setzt. Je nach Größe und Leistung des Solarpanels kann entsprechend mehr oder weniger Energie erzeugt werden.

Laderegler

Der Laderegler ist quasi die Verbindung zwischen dem Solarpanel und dem Batteriespeicher oder den angeschlossenen Geräten steht. Er reguliert den Ladestrom und schützt die Batterie vor Überladung oder Tiefentladung. Der Laderegler optimiert die Energieeffizienz und sorgt für eine sichere Nutzung der erzeugten Energie.

Batteriespeicher

Wie der Name schon sagt, „bewahrt“ der Batteriespeicher die erzeugte Solarenergie. Dadurch wird eine kontinuierliche Stromversorgung, abhängig von der Größe der Batterie, auch dann gewährleistet, wenn die Sonne mal nicht scheint.  Denn die Batterie speichert den überschüssigen Strom und gibt ihn bei Bedarf ab.

Verbindungskabel und Stecker

Diese Komponenten sind die Verbindung zwischen dem Solarpanel, dem Laderegler, der Batterie und den angeschlossenen Geräten. Einige mobile Panels haben integrierte Spannungswandler, durch die USB-Geräte direkt mit Strom versorgt werden. Üblich sind MC4-Stecker, aber es gibt auch Hersteller, die alternative Steckverbinder verwenden.

Aufständerung

Eine Aufständerung ist nicht zwingend notwendig, da mobile Solarmodule ja flexibel montiert werden können. So können kleine Solarmodule wie Solar-Ladegeräte oder faltbare Panels einfach auf den Boden gestellt oder mit Gurten an Rucksäcken oder anderen Gegenständen befestigt werden. Für größere mobile Solarmodule jedoch, wie beispielsweise Solarkoffer oder Solarmodule für Wohnmobile, kann eine Aufständerung durchaus sinnvoll sein. Denn sie ermöglicht, das Solarmodul in einem bestimmten Winkel oder einer bestimmten Höhe zu platzieren, so dass die optimale Sonnenausrichtung erreicht wird.


Braucht man einen Wechselrichter?

Wissen Sie, was ein Wechselrichter und eine sehr bekannte Rockband gemeinsam haben? AC/DC. Falls Sie zu den Technik-Laien unter uns gehören, die diesen Scherz jetzt so gar nicht verstanden haben, erst einmal ein wenig Basiswissen vorweg: Ein Wechselrichter wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom (DC) in sogenannten Wechselstrom (AC) um. Das ist die Stromvariante, die für die meisten Haushaltsgeräte und elektronischen Geräte benötigt wird. Somit ermöglicht der Wechselrichter die Nutzung der Solarenergie für verschiedenste Zwecke.

Sie wollen damit aber nur Geräte mit Gleichstromanschlüssen wie Smartphones, Bluetooth-Lautsprecher oder den tragbaren 12-Volt-Kühlschrank fürs Wohnmobil anschließen? Dann können Sie auf einen Wechselrichter getrost verzichten.

Für den Betrieb von 230-Volt-Geräten, wie sie häufig in Haushalten oder bei elektronischen Geräten mit Steckeranschluss vorkommen, ist ein Wechselrichter jedoch unerlässlich, um den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass Panel und Powerstation oder Wechselrichter kompatibel sind, empfiehlt sich der Kauf eines vom Hersteller empfohlenen Sets. Bei der Nutzung eines Standard-Wechselrichters sollte man auf den MC4-Stecker achten, da der eine sichere und zuverlässige elektrische Verbindung zwischen dem Gerät und dem Solarpanel gewährleistet. Wenn der Wechselrichter keinen MC4-Anschluss hat, wird sonst ein Adapter benötigt, um eine Verbindung zum Solarmodul herzustellen.

Extra-Tipp: Ein Wechselrichter kann sowohl den Stromverlust als auch den Energieverbrauch erhöhen. Daher empfehlen wir, den Strombedarf der angeschlossenen Geräte sorgfältig prüfen und gegebenenfalls einen sogenannten effizienten Wechselrichter wählen. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das einen hohen Prozentsatz der Energie, die es umwandelt, bewahrt und nicht in Form von Wärme oder Energie verschwendet.

Eine Frau,links, und ein Mann, rechts sitzen vor einem Zelt. Beide haben Sonnenbrillen auf. Er hat ein Handy in der Hand, welches an ein mobiles Solarmodul, etwa in Ipad-Größe, das vor ihm auf dem Rasen steht, angeschlossen ist
Mit einem mobilen Solarmodul muss auch in der freien Natur nicht auf Strom verzichtet werden. ©Adobe Stock #512533299


Was kosten mobile Solarpanels?

Mobile Solarpanels gibt es von Low Budget bis zur Luxusvariante. Die Kosten variieren je nach Größe, Leistung, Qualität und Marke der Panels. Kleinere und weniger leistungsstarke Modelle, wie beispielsweise Solar-Ladegeräte oder faltbare Solarmodule, gibt es bereits ab 20 bis etwa 100 Euro.

Für größere und leistungsstärkere mobile Solarmodule wie Solarkoffer, Solartrecker oder Solarpanels für Wohnmobile müssen Sie tiefer in die Tasche greifen. Hier können die Preise, natürlich wieder abhängig von Marke, Leistung und Ausstattung, deutlich höher liegen. Los geht es hier ab etwa 100 Euro bis hin zu mehreren hundert Euro.

Wie sagt der Volksmund noch so schön? Kaufst du billig, kaufst du zweimal. Das stimmt auch hier. Denn Solarpanels von bekannten Marken oder spezialisierten Herstellern sind meist ein wenig teurer, bieten aber gleichzeitig auch oft eine bessere Qualität.

Unser Tipp: Bevor Sie sich für den Kauf eines mobilen Solarmoduls entscheidet, lohnt es sich, verschiedene Modelle, Preise und Bewertungen zu vergleichen, um das beste Angebot für Ihre individuellen Bedürfnisse und den geplanten Einsatzzweck zu finden. Es ist auch ratsam, auf Garantiebedingungen und Kundenservice zu achten, damit Sie langfristig zufrieden sind und im Falle von Problemen Unterstützung erhalten.

Mobile Solaranlagen für Camping & Co
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