Wärmepumpen: Kosten, Nutzen, Förderung

Miniatur-Haus mit Dach, das von einem Schal umwickelt ist. Dahinter das Symbol für Energieeffizienz.


Wärmepumpe: Der „umgekehrte Kühlschrank“ für effizientes Heizen


Im wohlig warmen Wohnzimmer zu sitzen oder ausgiebig heiß zu duschen – das ist inzwischen fast ein kleiner Luxus geworden. Schließlich sind die Energiepreise für Gas, Strom & Co in den letzten Monaten massiv gestiegen. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen nach einer günstigen Alternative zum Heizen suchen. Eine davon, die aktuell in aller Munde ist: die Wärmepumpe! Aber lohnt sich der Einbau einer Wärmepumpe wirklich? Wieviel Geld kann man damit sparen? Welche Art von Wärmepumpen gibt es? Und welche Heizung passt eigentlich zu einer Wärmepumpe? Hier erfahren Sie alles, was Sie vor dem Umstieg vom herkömmlichen Heizen auf eine Wärmepumpe wissen müssen.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Sie können sich eine Wärmepumpenheizung wie einen Kühlschrank vorstellen, der beruflich umgesattelt hat. Denn die Funktionsweise einer Wärmepumpenheizung ist die eines Kühlschranks – nur umgekehrt! Während das Kühlgerät Wärme aus seinem Inneren abführt, entzieht das Heizgerät der Außenumgebung – zum Beispiel aus der Luft, aus der Erde oder dem Wasser – Wärme. In der Wärmepumpe steckt ein spezielles Kältemittel, das diese Wärme aufnimmt und in Gas verwandelt. Das wiederum wird durch einen Kompressor gepumpt, der dieses Gas zusammenpresst und weiter erwärmt. Dieser spezielle Mix aus Kältemittel und Gas gibt seine Wärme an das Heizsystem im Gebäude ab, also entweder an die Heizkörper oder die Fußbodenheizung. Bei diesem Prozess kühlt das Kältemittel ab, wird wieder flüssig, fließt durch ein sogenanntes Entspannungsventil und der Heizkreislauf beginnt von vorne.

Schaubild des Funktionsprinzips einer Wärmepumpe
Die Pumpe entzieht die Wärme der Luft, der Erde oder dem Wasser. ©Adobe Stock #596373884

 

Ein genialer Prozess mit Umwelt-Plus: Die Wärmepumpe kommt ohne das Verbrennen von fossilen Brennstoffen aus, da sie ausschließlich regenerative Energieträger nutzt. Wenn Sie wissen wollen, wie energieeffizient eine Wärmepumpe ist, achten Sie auf deren Leistungszahl (COP) oder die Jahresarbeitszahl (JAZ). In der Regel liegt der Wert zwischen drei und fünf. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe drei- bis fünfmal mehr Energie abgibt, als sie verbraucht, was sie zu einer umweltfreundlichen und energiesparenden Heizlösung macht.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen sind die Superhelden der Heizwelt – sie sind für unsere Umwelt im Einsatz und dabei noch auch noch ganz schön effizient! Nachfolgend haben wir Ihnen die wichtigsten Vorteile der Wärme-Alleskönner zusammengestellt:

Temperaturunabhängig

Draußen herrschen Minusgrade? Für eine Wärmepumpe kein Problem! Selbst bei kalten Außentemperaturen kann sie noch Wärme aus der Umgebung extrahieren, da es immer noch Wärmeenergie in der Luft, im Wasser oder im Boden gibt. Diese wird dann genutzt, um das Gebäude zu beheizen.

Sparsam

Wärmepumpen sind energieeffizient, da sie mehr Wärmeenergie abgeben, als sie an elektrischer Energie verbrauchen. Die Folge: niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen, die fossile Brennstoffe verbrennen.

Umweltfreundlich

Da Wärmepumpen keine fossilen Brennstoffe verbrennen, verursachen sie keine direkten CO2-Emissionen. Wenn die elektrische Energie, die sie verbrauchen, aus erneuerbaren Quellen stammt, ist ihre Umweltbilanz noch besser.

Langlebig

Wärmepumpen haben eine lange Lebensdauer, oft mehr als 20 Jahre, und benötigen im Allgemeinen weniger Wartung als herkömmliche Heizsysteme. Dies kann zu geringeren Wartungs- und Reparaturkosten führen.

Unabhängig

Wärmepumpen reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas oder Kohle. Dadurch sind sie weniger anfällig für Preisschwankungen auf dem Energiemarkt.

Staatlich gefördert

In vielen Ländern gibt es staatliche Förderprogramme und finanzielle Anreize für den Einbau von Wärmepumpen, da sie als umweltfreundliche Technologie gelten. Diese können die anfänglichen Investitionskosten reduzieren.

Platzsparend

Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen benötigen Wärmepumpen in der Regel weniger Platz. Besonders bei Luft-Wärmepumpen sind keine aufwändigen Bohrungen oder Grabungen im Boden erforderlich, da sie Wärme direkt aus der Umgebungsluft gewinnen. Dies macht sie zu einer platzsparenden Lösung, die besonders in dicht bebauten Gebieten oder bei beengten Platzverhältnissen von Vorteil sein kann.

Clever – und smart

Moderne Wärmepumpen können in Smart-Home-Systeme integriert werden, um die Heizungssteuerung zu optimieren und den Energieverbrauch weiter zu reduzieren. Durch die Verbindung mit intelligenten Thermostaten und anderen Sensoren können die Raumtemperaturen präzise geregelt und an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden.

Sonnenhungrig

Wärmepumpen können gemeinsam mit Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlagen genutzt werden, um den Energieverbrauch weiter zu reduzieren und die Umweltbilanz noch weiter zu verbessern. Bei der Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage lässt sich der selbst erzeugte Solarstrom nutzen, um die Wärmepumpe zu betreiben.

Welche Voraussetzungen müssen für den Einbau erfüllt sein?

Unterirdische Heizdrähte unterirdisch dargestellt
Eine Wärmepumpe kann die Energie aus der Erde nutzen. ©Adobe Stock #505766894

Eins vorweg: So groß der Hype um Wärmepumpen gerade ist – nicht für jeden Hausbesitzer ist eine solche Anlage die beste Lösung. Die Sache mit der Wärmepumpe ist ein bisschen wie die richtige Partnerwahl. Nur hübsch reicht auf Dauer nicht, es kommt auf die Kombination verschiedener Faktoren an. Um herauszufinden, ob eine Wärmepumpe zu Ihnen und Ihrem Zuhause passt, sollten Sie diese Aspekte berücksichtigen:

Standort und Klima

Wärmepumpen mögen es mild! Denn die Leistung einer Wärmepumpe hängt von der Umgebungstemperatur und den klimatischen Bedingungen ab. Je wärmer es ist, desto weniger Energie benötigt sie, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.

Gebäudeisolierung

Ein gut isoliertes Haus ist wie eine Thermobox, die die Wärmepumpe beim Heizen unterstützt.
Je besser also das Gebäude isoliert ist, desto weniger Wärme geht verloren und desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten.

Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien

Da haben wir es wieder, die Sache mit der richtigen Partnerwahl. Zur Wärmepumpe passt am allerbesten Solarstrom – zusammen ergeben die zwei ein echt umweltfreundliches Traumpaar! Zudem macht die Kombination von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen unabhängiger von externen Energiequellen.

Niedrige Vorlauftemperatur

Während die Wärmepumpe draußen die Wärme bevorzugt, gilt für ihre Kollegen, die Heizkörper: Bitte cool bleiben! Denn Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei niedrigeren Vorlauftemperaturen von etwa 35°C bis 55°C. Bei herkömmlichen Heizkörpern sind die Vorlauftemperaturen jedoch meist höher. Dann kann möglicherweise eine Umrüstung auf Fußbodenheizung oder spezielle Niedertemperatur-Heizkörper mit großen Oberflächen sinnvoll sein, um die Wärme optimal im Raum zu verteilen.

Dennoch sind Wärmepumpen nicht nur etwas für frischgebackene Häuslebauer oder Besitzer moderner Immobilien. Eine Wärmepumpe kann auch in einem Altbau installiert werden. Allerdings gibt es bei der Planung und Umsetzung im Vergleich zu einem Neubau einige besondere Herausforderungen und Anforderungen zu beachten, um eine optimale Effizienz und Leistung der Wärmepumpe zu erreichen. Hier empfiehlt sich, einen Fachmann zurate zu ziehen, der sich auf die Installation von Wärmepumpen in Altbauten spezialisiert hat.

Was kostet eine Wärmepumpe?

Auf den Cent können wir Ihnen natürlich nicht sagen, was Sie der Einbau einer modernen Wärmepumpenanlage kostet. Denn das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab wie der Art der Wärmepumpe, der Größe des Systems, der Komplexität der Installation sowie regionalen Faktoren. Und da wir weder wissen, wo oder wie Sie wohnen, können wir Ihnen hier lediglich die Durchschnittskosten für die Wärmepumpen-Varianten vorrechnen:

Luft-Wasser-Wärmepumpe (LWP)

Die Kosten für die Anlage selbst können zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegen. Hinzu kommen Installationskosten von etwa 3.000 bis 5.000 Euro, was zu einem Gesamtpreis von rund 8.000 bis 15.000 Euro führt.

Erdwärmepumpe (EWP) – Sole-Wasser-Wärmepumpe

Die Kosten für eine solche Wärmepumpe betragen etwa 8.000 bis 15.000 Euro. Je nach Art der Erdsonden (vertikale oder horizontale Verlegung) können die Kosten für die Erdarbeiten zwischen 5.000 und 10.000 Euro varrieren. Insgesamt ergeben sich somit Kosten zwischen 15.000 und 25.000 Euro.

Wasser-Wärmepumpe (WWP)

Die Anlage selbst kann zwischen 8.000 und 14.000 Euro verursachen. Die Erschließungskosten der Wasserquelle und der Installation variieren stark je nach Aufwand und können zwischen 4.000 und 6.000 Euro liegen. Daraus ergibt einen Gesamtpreis von etwa 12.000 bis 20.000 Euro.

Zu diesen Kosten können noch weitere Ausgaben hinzukommen, wie zum Beispiel:

  • Anpassungen oder Erweiterungen des bestehenden Heizsystems (z.B. Installation einer Fußbodenheizung oder Niedertemperatur-Heizkörper): 3.000 bis 10.000 Euro
  • Thermische Sanierung des Gebäudes (Dämmung, Fenstererneuerung etc.): 10.000 bis 50.000 Euro, abhängig vom Umfang der Maßnahmen
  • Elektroinstallationen und Steuerungstechnik: 1.000 bis 3.000 Euro

Vielleicht denken Sie jetzt: „Das kostet ja ein Vermögen!“ Aber bevor Sie den Wunsch, auf eine Wärmepumpenanlage umzusteigen, verwerfen und hier nicht mehr weiterlesen, sollten Sie bedenken: zwar ist die Anfangsinvestition einer Wärmepumpe ist in der Tat höher als für herkömmliche Heizsysteme. Aber staatliche Förderungen, langfristige Energieeinsparungen und geringe Betriebs- und Wartungskosten können diese hohen Kosten wieder wett machen, so dass die zuerst so teure Wärmepumpe am Ende zu einem echten Schnäppchen wird.

Wieviel Euro kann ich durch eine Wärmepumpe sparen?

Sind Sie nicht gut in Mathe? Macht gar nichts – denn wir haben hier schon mal ein bisschen für Sie gerechnet. Natürlich gilt wie bei den Lottozahlen: Alle Angaben ohne Gewähr! Denn da die genaue Ersparnis wieder einmal von ganz schön vielen Faktoren abhängig ist, können wir hier nur eine grobe Schätzung liefern.
Gehen wir mal von einem Einfamilienhaus aus, das bisher mit Gas beheizt wird. Das kostet den Eigentümer momentan rund 1500 Euro pro Jahr. Nun steigt er auf eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 um. Durch diese Maßnahme könnten sich seine Heizkosten um etwa 375 Euro pro Jahr reduzieren, was zu einer jährlichen Ersparnis von rund 1.125 Euro führt.

  • Die Rechnung dazu lautet:
    Heizkosten = (15.000 kWh / 4) x 0,30 Euro/kWh = 3.750 kWh x 0,30 Euro/kWh = 1.125 Euro
  • Die allgemeine Formel ist:
    Heizkosten = (Jährlicher Wärmebedarf / JAZ) x Strompreis

Noch Lust auf ein bisschen Kopf-Akrobatik? Denn wenn Ihre Wärmepumpe eine JAZ von 5 hat, können Sie sogar noch mehr sparen. Die jährlichen Heizkosten mit Erdgas bleiben unverändert. Aber die Wärmepumpen-Rechnung lautet nun:

  • Heizkosten = (15.000 kWh / 5) x 0,30 Euro/kWh = 3.000 kWh x 0,30 Euro/kWh = 900 Euro

In diesem Beispiel würde die jährliche Ersparnis durch den Wechsel von Erdgas auf eine Wärmepumpe mit einer JAZ von 5 etwa 600 Euro betragen (1.500 Euro – 900 Euro).

Ab wann trägt sich die Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpenanlage ist nicht nur was für junge und frischgebackene Häuslebauer, sondern auch für diejenigen, die eine „coole“ Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen suchen. Denn natürlich sind die anfänglichen Kosten für eine Wärmepumpe nicht ganz billig. Aber im Schnitt amortisieren sich diese Kosten nach fünf bis fünfzehn Jahren. Wie lange es konkret dauert, bis die Energieersparnis sich auch finanziell auswirkt, hängt – Sie ahnen es schon – mal wieder von verschiedenen Faktoren ab. Haben Sie eine günstigere Luftwärmepumpe oder die teurere Erdwärmepumpe gewählt? Erhalten Sie staatliche Förderungen? Wie teuer war Ihre alte Heizung? Deren Wartung? Und wie hoch sind die aktuellen Energiepreise? Denn je höher die Energiepreise sind, desto schneller können sich die Investitionen in eine Wärmepumpe auszahlen
All das wirkt sich auf die Amortisationszeit einer Wärmepumpe aus, die im Schnitt zwischen fünf und 15 Jahren liegt. Ein Fachmann kann dazu eine maßgeschneiderte und detaillierte Analyse anhand der spezifischen Bedingungen und Anforderungen durchführen und für Sie berechnen, nach wie vielen Jahren Sie mit Ihrer Wärmepumpe im „Plus“ sind.

Welche staatlichen Förderungen gibt es?

Frei nach dem Sesamstraßenmotto „Wer nicht fragt, bleibt dumm“, gilt für die Installation von Wärmepumpen: Wer nicht nach Förderung fragt, ist der Dumme. Denn die Installation von umweltfreundlichen Wärmepumpen wird durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) staatlich unterstützt. Die Förderung ist abhängig von der Effizienz der Wärmepumpe und kann zwischen zehn und 45 Prozent liegen. Sie lässt sich auch mit anderen Programmen, wie zum Beispiel kommunalen Förderungen, KFW-Förderkrediten oder dem Heizungs-Tausch-Bonus kombinieren, so dass sich sogar eine Ersparnis von 60 Prozent erreichen lässt. Der Antrag für zur Wärmepumpen-Förderung kann online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht werden. Dort findet sich das dafür notwendige Formular „Antrag auf Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in Gebäuden durch Einzelmaßnahmen“.

Welche Heizkörper sind mit einer Wärmepumpe kompatibel?

Ausschnitt eines Drehknopfs an einer Heizung, die auf 2 gestellt ist
Richtig heizen heißt: Rauf mit der Wärme, runter mit den Heizkosten © Adobe Stock #67485949

Alte Heizkörper mit einer modernen Wärmepumpe zu kombinieren, ist ein wenig so, als würde man versuchen, einen Oldtimer mit einem umweltfreundlichen Elektromotor zu betreiben. Nicht unmöglich, aber nicht wirklich gut. Denn normale Heizkörper sind in der Regel für höhere Vorlauftemperaturen von etwa 70°C bis 90°C ausgelegt. Wärmepumpen arbeiten jedoch, wie schon erwähnt, am effizientesten bei niedrigeren Vorlauftemperaturen von etwa 35°C bis 55°C. Wenn eine Wärmepumpe also in Verbindung mit herkömmlichen Heizkörpern eingesetzt wird, kann dies zu einer Verringerung der Effizienz der Wärmepumpe und einer geringeren Heizleistung führen.

Wenn Sie dennoch eine Wärmepumpe mit herkömmlichen Heizkörpern nutzen möchten, sollten Sie daher die folgenden Aspekte berücksichtigen, um Effizienz und Heizleistung zu optimieren:

Größe und Oberfläche der Heizkörper

Um die Wärmeabgabe bei diesen niedrigeren Temperaturen zu verbessern, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Heizkörper eine ausreichend große Oberfläche haben, um den Wärmebedarf des Raumes zu decken. Besser sind daher spezielle Niedertemperatur-Heizkörper, die für niedrigere Vorlauftemperaturen optimiert sind oder aber Fußbodenheizung.

Anpassung der Systemeinstellungen

Für eine optimale Leistung unter Nutzung herkömmlicher Heizkörper sollten Sie die Einstellungen Ihrer Wärmepumpe und Heizungsregelung anpassen. Dies kann beispielsweise durch eine Anpassung der Vorlauftemperatur erfolgen. Dafür wird die Temperatur des Heizungswassers, das von der Wärmepumpe zu den Heizkörpern fließt, reduziert, um die Effizienz der Wärmepumpe zu erhöhen.

Verbesserung der Gebäudeisolierung

Eine gute Gebäudeisolierung ist wichtig, um den Wärmeverlust zu minimieren und den Heizbedarf zu verringern. Wenn Sie Ihre Gebäudeisolierung optimieren, kann dies dazu führen, dass die Effizienz der Wärmepumpe auch bei der Verwendung von herkömmlichen Heizkörpern verbessert wird. Achten Sie also darauf, dass Wände, Dach, Fenster und Türen gut abgedichtet sind.

Hydraulischer Abgleich

Ein hydraulischer Abgleich ist ein Verfahren, bei dem das Heizungssystem so eingestellt wird, dass die Wärmeverteilung im gesamten Gebäude gleichmäßig erfolgt. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Heizkörper effizient arbeiten und die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird. Dieser hydraulischer Abgleich kann dazu beitragen, die Leistung der Wärmepumpe bei Verwendung von herkömmlichen Heizkörpern zu verbessern.

Brauche ich einen Garten?

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares „Jein“! Denn ob ein Garten für die Wärmepumpeninstallation benötigt wird, hängt von der gewählten Wärmepumpenart ab. Zwar funktionieren alle Wärmepumpen nach dem gleichen Grundprinzip, nämlich Wärme aus der Umgebung zu ziehen, es noch weiter zu erwärmen und an das Heizsystem abzugeben. Aber jede Wärmepumpenart hat ihre eigenen technischen Herausforderungen und Anforderungen.

Luftwärmepumpe (AWP)

Luftwärmepumpe in Front eines Hauses direkt neben der Haustür.
Beim optimalen Standort für die Wärmepumpe kommt es auf verschiedene Faktoren an. © Adobe Stock #67485949

Für den Einbau ist kein Garten erforderlich. Die Außeneinheit kann an der Außenwand des Gebäudes oder auf einem Flachdach montiert werden. Wichtig ist ein Standort mit guter Luftzirkulation und akzeptablen Schallemissionen.

Erdwärmepumpe (EWP)

Ein Garten oder Grundstück kann notwendig sein, insbesondere wenn horizontale Erdwärmekollektoren verlegt werden sollen. Bei vertikaler Verlegung ist weniger Platz erforderlich, aber hier verursachen dann Tiefenbohrungen zusätzliche Kosten, die im Schnitt zwischen 5000 und 15000 Euro liegen.

Wasser-Wärmepumpe (WWP)

Wasser-Wärmepumpen nutzen die Wärmeenergie aus einem nahegelegenen Gewässer. Demzufolge ist der Zugang zu einem geeigneten Gewässer ist notwendig. Das muss nicht zwingend auf Ihrem eigenen Grundstück liegen. Wichtig ist jedoch, dass Sie die Genehmigung zur Nutzung des Wassers als Wärmequelle haben.

Wie laut darf die Wärmepumpe sein?

Schon Friedrich Schiller wusste: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“. Entsprechend müssen Sie in Sachen Wärmepumpe ein wenig Rücksicht auf die Anwohner in Ihrer Nähe nehmen. Denn die Lautstärke einer Wärmepumpe liegt im Schnitt zwischen 35 und 50 Dezibel. Welcher Geräuschpegel erlaubt ist, variiert je nach Gebiet und Tageszeit. Wir haben Ihnen hier einmal die zulässigen Geräuschpegel in den verschiedenen Gebieten zusammengefasst:

Mädchen mit pinkem Pulli hält sich die Ohren mit den Zeigefingern zu und hat die Augen geschlossen.
Damit die Wärme nicht auf die Ohren geht, muss bei der Montage der Wärmepumpe auf den richtigen Standort geachtet werden. © Adobe Stock #21078500
  • In reinen Wohngebieten
    Tagsüber (6:00-22:00 Uhr) sind 50 dB(A) erlaubt, nachts (22:00-6:00 Uhr) 35 dB(A)
  • In allgemeinen Wohngebieten
    Tagsüber 55 dB(A), nachts 40 dB(A)
  • In Mischgebieten
    Tagsüber 60 dB(A), nachts 45 dB(A)
  • In Gewerbegebieten
    Tagsüber 65 dB(A), nachts 50 dB(A)
  • In Industriegebieten
    Tagsüber 70 dB(A), nachts 70 dB(A)

Damit Sie die Grenzwerte mit Ihrer Wärmepumpe nicht überschreiten, sollten sie folgende Tipps beherzigen:

Niedriger Schallpegel

Wählen Sie eine Wärmepumpe mit niedrigem Schallleistungspegel (angegeben in dB(A))

Abgeschiedener Standort

Installieren Sie die Wärmepumpe so weit weg wie möglich von schutzbedürftigen Bereichen wie Schlafzimmerfenstern oder Nachbargrundstücken.

Schalldämmung

Nutzen Sie, wenn möglich, schalldämmende Maßnahmen, um die Lärmausbreitung zu minimieren. Das können Schallschutzgehäuse, Schallschutzgitter oder Schallschutzwände sein, die Schallwellen absorbieren und so die Geräuschentwicklung reduzieren.

Schwingungen reduzieren

Die Installation von schwingungsdämpfenden Materialien oder Elementen zwischen der Wärmepumpe und ihrer Umgebung kann die Schallübertragung durch Vibrationen verringern. Dies kann durch spezielle Gummipuffer oder Schwingungsdämpfer erreicht werden, die beispielsweise unter der Wärmepumpe angebracht werden.

Muss eine Wärmepumpe gewartet werden?

Damit eine Wärmepumpe lange und optimal funktioniert, sollte sie regelmäßig gewartet werden. Dennoch sind Wärmepumpen wartungsarm. Denn einige Wartungsarbeiten, wie beispielsweise das Reinigen von Filtern, können Sie auch selbst durchführen. Alles andere sollte vom Fachmann erledigt werden. In vielen Fällen kann sich darum das Unternehmen kümmern, dass die Installation vorgenommen hat. Oder aber Sie wenden sich an einen unabhängigen, zertifizierten Heizungsfachbetrieb, der sich auf Wärmepumpen spezialisiert hat. Dieser prüft unter anderem folgende Dinge:

Wärmetauscher

Dieser muss regelmäßig gecheckt werden, um sicherzustellen, dass er frei von Schmutz und Ablagerungen ist und optimal arbeitet. Eine Ansammlung von Schmutz kann die Wärmeübertragung beeinträchtigen und die Effizienz der Wärmepumpe reduzieren.

Kältemittelstand

Sollte ebenfalls regelmäßig von einem Fachmann überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Wärmepumpe effizient arbeitet und es keine undichten Stellen gibt. Falls notwendig, sollte das Kältemittel aufgefüllt oder ausgetauscht werden.

Elektrische Verbindungen

Der Fachmann kontrolliert die elektrischen Verbindungen Ihrer Wärmepumpe, um sicherzustellen, dass sie sicher und ordnungsgemäß funktionieren. Lose oder beschädigte Verbindungen können zu einem ineffizienten Betrieb oder sogar zu Schäden an der Anlage führen.

Verdichter

Er ist sowas wie das Herzstück der Wärmepumpe, der das Kältemittel komprimiert und den Wärmetransfer ermöglicht. Eine regelmäßige Überprüfung des Verdichters auf Verschleiß, korrekte Schmierung und Betriebsgeräusche ist daher wichtig, um einen optimalen Betrieb sicherzustellen.

Expansionsventil

Das Expansionsventil regelt den Kältemitteldurchfluss in der Wärmepumpe. Es sollte auf korrekte Funktion und Dichtheit überprüft werden, um einen effizienten Wärmeaustausch zu gewährleisten.

Wärmeübertrager

Die Wärmepumpe nutzt den Wärmeübertrager, um die Wärme zwischen dem Kältemittel und der Umgebung (Luft, Wasser oder Erde) zu übertragen. Zu dessen Wartung gehören das Reinigen von Verschmutzungen und Ablagerungen, das Überprüfen auf Korrosion und das Kontrollieren der Isolierung.

Umwälzpumpen

Sie sind für die Zirkulation von Wasser oder anderen Flüssigkeiten in der Wärmepumpe verantwortlich. Die Wartung umfasst die Überprüfung auf Verschleiß, Leckagen und korrekten Betrieb sowie das Entlüften und eventuelles Nachfüllen von Flüssigkeiten.

Steuerung und Regelung

Moderne Wärmepumpen verfügen über elektronische Steuerungs- und Regelsysteme, die den Betrieb der Anlage verbessern. Die Wartung umfasst die Überprüfung auf korrekte Funktion, das Aktualisieren der Software und das Einstellen von Parametern für einen effizienten Betrieb.

Sicherheitsvorrichtungen

Wärmepumpen sind mit verschiedenen Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet, wie Druckschaltern, Temperaturfühler und Überlastschutz. Eine regelmäßiger Check gewährleistet, dass diese im Notfall ordnungsgemäß funktionieren.

Rohrleitungen und Armaturen

Sie sollten auf Dichtheit, Korrosion und Isolierung überprüft werden. Eventuell beschädigte oder undichte Stellen werden repariert oder ausgetauscht.

Schwingungsdämpfer und Geräuschreduzierung

Um die Schall- und Vibrationsübertragung auf das Gebäude so minimal wie möglich zu halten, sollten Schwingungsdämpfer und Geräuschreduzierungssysteme regelmäßig gecheckt und bei Bedarf angepasst oder ausgetauscht werden.

Firmware-Updates

Moderne Wärmepumpen verfügen mitunter über Software-Updates, die vom Hersteller bereitgestellt werden. Diese Updates sollten regelmäßig eingespielt werden, um die Leistung der Wärmepumpe zu optimieren und mögliche Fehler zu beheben.

Unser Tipp: Schließen Sie einen Wartungsvertrag oder eine Vereinbarung mit dem gewählten Dienstleister ab! Das stellt zum einen sicher, dass die Wartung regelmäßig und gemäß den Empfehlungen des Herstellers durchgeführt wird. Zum anderen ist die Wartung im „Abo“ meist günstiger als ein Einzelbesuch. Wie oft eine Wartung durchgeführt werden sollte, können Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Wärmepumpe lesen.

Kann die Wärmepumpe nur wärmen?

Eine Wärmepumpe, insbesondere die Luftwärmepumpe, ist ein richtiges Multitalent. Denn Sie kann nicht nur wärmen, sondern auch als Klimaanlage daherkommen. Denn bei warmen Temperaturen macht sie ihren Job einfach in entgegengesetzter Richtung: Sie entzieht dem Gebäude die Wärme und gibt sie an die Umgebung ab. Bei einer wasser- oder erdgekoppelten Wärmepumpe muss die Abkühlung des Gebäudes über die Fußbodenheizung erfolgen, da das Wasser nur wenige Grad kühler ist als die Raumtemperatur und die Abgabe der Wärmeenergie somit nicht so effektiv ist wie bei der Luftwärmepumpe. Allerdings ist es auch möglich, bei einer wasser- oder erdgekoppelten Wärmepumpe eine zusätzliche Kühleinheit zu installieren, um den Raum zu kühlen. Im Fachjargon heißt das dann „reversibler Betrieb“ oder „aktive Kühlung“. Und für Sie bedeutet das: Auch bei heißen Temperaturen einen kühlen Kopf zu bewahren!
Aber neben dem Heizen und Kühlen kann eine Wärmepumpe auch für die Warmwasserbereitung eingesetzt werden. Das funktioniert, indem sie über einen Wärmetauscher in einem separaten Speicher das Wasser erwärmt. Haben Sie ein Schwimmbad? Dann können Sie sich als Wärmepumpenbesitzer beim Planschen auch außerhalb der Sommersaison über kuschelige Temperaturen freuen. Und die umweltbewussten und sparsamen Hausmänner- und Frauen unter Ihnen wird interessieren, dass die Wärmepumpe auch für die Wäschetrocknung genutzt werden kann. Durch die Wärmeenergie der Wärmepumpe wird die feuchte Luft aus dem Trockner erwärmt und die Feuchtigkeit abgeführt. So wird der Energieverbrauch des Trockners reduziert und die Stromkosten werden gesenkt.

Fazit: Lohnt ein Wechsel des Heizsystems? Machen Sie den Check!

Für viele Hausbesitzer ist eine Wärmepumpenanlage eine effiziente und umweltfreundliche Heizlösung. Gehören Sie dazu? Machen Sie den Faktoren-Check:

Faktor Gebäudeisolierung

Eine gut isolierte Immobilie ist entscheidend für die Effizienz einer Wärmepumpenheizung. In einem Gebäude mit effektiver Wärmedämmung ist der Wärmeverlust gering, was der Wärmepumpe ermöglicht, effektiver zu arbeiten. Wenn das Gebäude schlecht isoliert ist, kann es sinnvoll sein, zunächst in zusätzliche Dämmung zu investieren.

Faktor Klima

Wärmepumpen sind in Gebieten mit gemäßigtem Klima am leistungsfähigsten. Bei extrem niedrigen Temperaturen kann die Leistung von Luftwärmepumpen abnehmen. Besser sind Erdwärme- oder Wasserwärmepumpen, die sowohl stabileren als auch höheren Temperaturen ausgesetzt sind.

Faktor Platz

Je nach Art der Wärmepumpe, die installiert werden soll, kann ausreichende Platz für die Installation der Außeneinheit (Luftwärmepumpe) oder für Erdwärmekollektoren (Erdwärmepumpe) erforderlich sein. Im Schnitt benötigt eine Luftwärmepumpe eine Fläche von ein bis zwei Quadratmetern. Bei einer Wasserwärmepumpe sind es im Allgemeinen zwischen zwei und drei, bei einer Erdwärmepumpe zwischen fünf und zehn Quadratmeter. Entsprechend kann bei einem begrenztem Platzangebot die Auswahl der passenden Wärmepumpentechnologie eingeschränkt sein.

Faktor Heizsystem

Wärmepumpen arbeiten am besten, wenn sie mit Niedertemperatur-Heizsystemen wie Fußbodenheizung oder speziellen Niedertemperatur-Heizkörpern kombiniert werden. Wenn Ihr bestehendes Heizsystem mit höheren Temperaturen arbeitet, sollten Sie möglicherweise vorab umrüsten.

Faktor Energiequelle

Besonders umweltfreundlich – und natürlich auch sparsam – funktionieren Wärmepumpen, wenn sie mit erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel Solarstrom oder Windenergie, betrieben werden. In Gebieten, in denen erneuerbare Energien verfügbar sind oder wenn eine Photovoltaikanlage installiert werden kann, ist die Wärmepumpe daher eine besonders gute Wahl.

Faktor Finanzen

Die anfänglichen Investitionskosten für eine Wärmepumpenheizung können höher sein als bei herkömmlichen Heizsystemen. Es ist jedoch sinnvoll, die langfristigen Energieeinsparungen und mögliche staatliche Förderungen zu berücksichtigen, die die Gesamtkosten reduzieren können.

Insgesamt lohnt sich eine Wärmepumpenheizung also ganz besonders für Personen, die in gut isolierten Gebäuden leben, über ausreichend Platz für die Installation verfügen, ein passendes Heizsystem und Zugang zu erneuerbaren Energien haben. In solchen Situationen können Wärmepumpen erhebliche Energieeinsparungen und eine Reduzierung der CO2-Emissionen ermöglichen.

Zusätzlich ist es wichtig zu beachten, dass die Effizienz einer Wärmepumpe auch von der Größe des zu beheizenden Gebäudes abhängt. Eine zu kleine Wärmepumpe kann den Bedarf nicht decken, während eine zu große Wärmepumpe unnötig hohe Kosten verursacht. Daher sollte vor der Installation einer Wärmepumpe eine sogenannte Wärmebedarfsberechnung durchgeführt werden, um die passende Größe der Anlage zu bestimmen.

Um zum Schluss noch einmal auf das Bild mit der Partnerwahl zurückzukommen: Manchmal braucht es dabei – denken Sie nur mal an Parship, Tinder & Co – ein bisschen Unterstützung. Die kann auch bei der Installation einer Wärmepumpenanlage nicht schaden. Eine sorgfältige Planung und Beratung durch einen Fachmann sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihre Wärmepumpe effizient arbeitet und Sie von den Vorteilen einer solchen Anlage profitieren können.

Wärmepumpen: Kosten, Nutzen, Förderung
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