Bei Hitze einen kühlen Kopf bewahren mit dem richtigen Ventilator!

Bringt ein Ventilator was?

Alles, was Sie über Ventilatoren wissen sollten

 

Heiße Luft im Raum? An schwülen Tagen mit brüllender Hitze wirkt alles träge und schwer. Auch die Luft. Ventilatoren sorgen für Luftzirkulation und bringen etwas Schwung in den Raum. Sie sind daher immer wieder aufs Neue das erste Mittel, um bei Hitze Abhilfe zu schaffen. Doch bringt ein Ventilator überhaupt etwas? Welche Arten von Ventilatoren gibt es? Kann mit einem Ventilator die Zimmertemperatur gesenkt werden? Und sind Ventilatoren ungesund?

 

Zuletzt aktualisiert: 31.7.2024 

Welche Arten von Ventilatoren gibt es?

Ventilatoren sind ein besonders beliebtes und erschwingliches Hilfsmittel, um die sommerliche Hitze erträglicher zu gestalten.

Es werden folgende Ventilator-Arten unterschieden:

  • Standventilatoren
  • Tischventilatoren
  • Deckenventilatoren
  • Turmventilatoren/Säulenventilatoren

Standventilatoren

Standventilatoren lassen sich, wie der Name schon verrät, im Raum aufstellen. Sie sind nicht nur recht groß, sondern können über eine Teleskopstange in der Höhe verstellt werden. Stabile Standfüße sorgen für einen sicheren Halt. Sowohl Laufräder als auch Flügel werden beim Standventilator durch ein Gittergehäuse nach außen hin geschützt. Diese Ventilatoren sind in der Regel so konzipiert, dass sie einen großen Bereich im Raum abdecken. In unserem Shop sind Standventilatoren in verschiedenen Leistungsstufen und Geschwindigkeitsstufen erhältlich. Einige Modelle lassen sich auch per Fernbedienung steuern.

Tischventilatoren

Auch beim Tischventilator ist der Name Programm. Er ist dafür konzipiert, auf einem Tisch oder anderen ebenen Oberflächen wie einem Schrank platziert zu werden. Tischventilatoren sind die Klassiker unter den Ventilatoren. Es handelt sich dabei in der Regel um kleine Axialventilatoren, d. h. ihr Laufrad mit Flügeln befindet sich auf einer über einen Elektromotor angetriebenen Achse. Der Tisch dreht nicht mit. Wie auch bei den Standventilatoren lässt sich hier meist Oszillation einschalten, d.h. der Ventilator schwenkt automatisch von einer Seite zur anderen.

Deckenventilatoren

Alles Gute kommt ja bekanntlich von oben. Hier: Viel frische Luft!

Das Besondere an Deckenventilatoren ist, dass sie fest an der Zimmerdecke montiert werden. Wird die Flügelgröße richtig gewählt, lässt sich der gesamte Raum mit dieser Ventilator-Art abdecken. Auch die Positionierung an der Decke sorgt hier für einen optimalen Luftstrom mit großer Reichweite und verbessert das Raumklima in Wohnräumen. Denn der Deckenventilator sorgt für stetige Luftzirkulation, Allergen-Partikel und Schadstoffe können sich nicht festsetzen.

Turmventilator

Der Turmventilator oder auch Säulenventilator ist eine moderne Erscheinungsform des Ventilators. Damit die Luft hier gleichmäßig aus dem an einen Turm oder eine Säule erinnernden Gehäuse strömen kann, wird eine Lamellenkonstruktion anstatt des herkömmlichen Laufrads eingesetzt.

Welche Vorteile und Nachteile haben die verschiedenen Ventilator-Arten?

Der Zweck eines Ventilators ist stets derselbe, doch die Modelle eignen sich je nach Verwendung und Einsatzort unterschiedlich gut.

Die verschiedenen Ventilator-Arten weisen folgende Vor- und Nachteile auf:

  Vorteile Nachteile
Standventilator +   große Reichweite

+   hoher Luftdurchsatz

+   flexibel aufstellbar

+   höhenverstellbar

 

–  recht klobig

–  Design

–  meist recht laut

Tischventilator +   kompakt & klein

+   günstig

–  begrenzte Leistung/Reichweite

–  beschränkt aufstellbar

Deckenventilator +   hoher Luftdurchsatz

+   hohe Raumabdeckung

+   geräuscharm

+   dekorativ

–  permanent installiert

–  recht teuer

–  nicht flexibel einsetzbar

–  erfordert eine gewisse Raumhöhe

Säulenventilator +   Luftsäule

+   stilvolles Design

+   unscheinbar

+   platzsparend

+   geräuscharm

–  geringerer Luftdurchsatz

–  nicht höhenverstellbar

Tabelle: Vorteile und Nachteile der verschiedenen Ventilator-Arten  

Tipp: Deckenventilatoren mit Rücklaufbetrieb können auch im Winter eingesetzt werden, um die warme, unter der Decke angestaute Luft besser im Raum zu verteilen. Da ermöglicht eine Heizkostenersparnis von bis zu 30 Prozent im Raum.

 

Wie funktioniert ein Säulenventilator?

Casafan Säulenventilator Airos Big Pin II WE
Kühle Brise auf kleinem Raum

Wie bereits erwähnt, sieht der Säulenventilator nicht nur auffallend modern aus, sondern unterscheidet sich auch in seiner Funktionsweise von anderen Ventilatoren. Außerdem verfügt er über keine Rotorblätter. Wie funktioniert ein Säulenventilator bzw. Turmventilator also?

Am hinteren Teil des Gerätes saugt eine Lamellenkonstruktion die Luft an und wandelt den Luftstrom so um, dass er gleichmäßig in den Raum geblasen wird. Die Lamellen sind auf der gesamten Höhe des Säulenventilators angebracht, weshalb praktisch Luft aus der gesamten Höhe der Vorderseite strömt.

Der Motor des Säulenventilators befindet sich am unteren Ende der Säule und die Schwenkfunktion wird um den Standfuß oder im Inneren des Gehäuses realisiert. Durch ihr schlankes Gehäuse stoßen Turmventilatoren auch bei der Schwenkung nicht gegen Möbel oder andere Objekte und der Betrieb erfolgt besonders leise – zwei Vorteile gegenüber Standventilatoren.

Hinweis: Säulenventilatoren werden häufig auch in Kombination mit einem Luftbefeuchter angeboten. Diese Modelle können sowohl im Sommer als auch im Winter eingesetzt werden.

 

Kann ein Ventilator die Raumtemperatur senken?

Diese Frage lässt sich schnell beantworten: Nein. Grundsätzlich verfügt ein Ventilator über keinerlei tatsächlich kühlende Komponenten. Im Gegensatz zu einer Klimaanlage verändert er nicht direkt die Temperatur der Luft, sondern bringt sie schlichtweg in Bewegung.

Der Tischventilator – BFF für den Sommer

 

Durch den erzeugten Luftstrom kommt es zu einem schnelleren Luftaustausch an der Stelle, an die der Ventilator bläst – beispielsweise unsere Haut. Die Luft um die Haut wird vom menschlichen Körper aufgewärmt, anschließend vom Ventilator weggeblasen und schafft Platz für „neue“ Luft.  Ist die Umgebungsluft jedoch wärmer als die Hauttemperatur, fällt dieser Effekt weg.

Da der Motor des Ventilators Strom verbraucht, entsteht sogar ein bisschen Eigenwärme und diese wird an die Luft im Raum abgegeben. Genau genommen erhöht sich damit die Umgebungstemperatur sogar etwas. Für kühle Luft müssen Sie es sich also weiterhin im Kühlschrank gemütlich machen.

Schalten Sie den Ventilator am besten aus, wenn Sie den Raum verlassen. So gibt er im leeren Raum nicht weiterhin Wärme an die Luft ab und es wird nicht unnötig Strom verbraucht.

Tipp: Verschaffen Sie sich etwas Abkühlung, indem Sie ein feuchtes Handtuch vor den Ventilator hängen. Befeuchten Sie das Handtuch regelmäßig, damit der Effekt gut spürbar ist. Ein Nachteil hat der Handtuch-Trick: Die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt, weshalb manche die Luft eher schwül als erfrischend empfinden.  

 

Warum kühlt der Ventilator?

Ein Ventilator senkt die Raumtemperatur also nicht, warum wirkt er dann dennoch erfrischend? Der Luftaustausch bringt einen weiteren „kühlenden“ Effekt mit sich.

An warmen Tagen schwitzen wir und der Schweiß verdunstet auf der Haut. Damit der Schweiß verdunsten kann, wird Energie benötigt. Diese entzieht der Schweiß unserer Haut in Form von Wärme und die Haut kühlt sich dabei ab.

Die Luft kann man sich hier wie einen Schwamm vorstellen. Sie nimmt die Feuchtigkeit (in diesem Fall unseren verdunsteten Schweiß auf) – allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Ist die Luft um unsere Haut zu feucht, nimmt sie die Feuchtigkeit nur noch schlecht bzw. nicht mehr auf. Dadurch lässt auch der kühlende Effekt auf unserer Haut nach.

Hier kommt der Ventilator ins Spiel: Durch den Luftaustausch wird stets „neue“, trockenere Luft zu unserer Haut hin geblasen. Unser natürlicher Kühlmechanismus wird dadurch verstärkt. Ventilatoren kühlen also die Luft nicht, können jedoch auch bei Temperaturen oberhalb unserer Körpertemperatur eine erfrischende Kühlung bewirken.

Hinweis: Der von uns als erfrischend empfundene Luftaustausch eines Ventilators wirkt nur bis zu einer bestimmten Umgebungstemperatur! Saunagänger wissen, dass bei hohen Temperaturen der Effekt des Luftaustauschs (z. B. durch ein wedelndes Handtuch) sich umkehrt und erhitzend wirkt.

 

Kann ein Ventilator überhitzen?

TRISTAR Metall-Tischventilator TRISTAR VE-5970 Kupf
Ein praktischer Begleiter an heißen Tagen

Grundsätzlich birgt der Betrieb eines jeden Geräts eine gewisse Brandgefahr. Allerdings ist das Risiko einer Überhitzung bei einer gut funktionierenden Steckdose und einem Ventilator mit funktionsfähiger Lüftung sehr gering. Wie bei jedem anderen Elektrogerät ist es wichtig, dass die Lüftungsschlitze frei sind.

Außerdem sind Ventilatoren in der Regel mit Thermosicherungen versehen, die das Gerät bei Überhitzung abschalten. Für den Dauerbetrieb bei Nacht ist es eher aus gesundheitlichen Gründen empfehlenswert, die niedrigste Stufe zu wählen. Dabei ist die Leistung des Elektromotors auch am geringsten.

Übrigens ist der Ventilatortod in Südkorea ein regelrechter Mythos. Als Erklärung nennen Vertreter dieses Glaubens unter anderem, dass der Ventilator den Sauerstoff im Raum verbrauche und einen Atemstillstand hervorrufe. In Südkorea werden Ventilatoren häufig mit einer Zeitschaltuhr versehen.

Tipp: Achten Sie darauf, Ihren Ventilator regelmäßig zu reinigen und von Staub, Insekten und Schmutz zu befreien. Insbesondere Bodenventilatoren sind einer hohen Verschmutzung ausgesetzt. Wartungs- und Reinigungsarbeiten erhöhen nicht nur die Lebensdauer Ihres Ventilators, sondern verhindern auch eine Überhitzung durch Ablagerungen.    

 

Wie reinigt man einen Ventilator?

Ventilatoren können wahre Staubmagneten sein und sollten regelmäßig gründlich gereinigt werden. Vor allem Stand- und Tischventilatoren verschmutzen schnell und auch wenn sie problemlos gesäubert werden können, sind dafür einige Schritte erforderlich.

So reinigen Sie Ihren Ventilator:

  • Schritt 1: Schalten und stecken Sie den Ventilator aus.
  • Schritt 2: Entfernen Sie das vordere Schutzgitter. Je nach Modell müssen Sie hierfür Befestigungsschrauben oder Gitterclips lösen. Bei einigen Ventilatoren wird das Schutzgitter auch durch ein Kunststoffband zusammengehalten. Ziehen Sie dieses einfach nach vorne ab.
  • Schritt 3: Schrauben Sie die Rotorabdeckung ab. Beachten Sie, dass es sich bei der Mutter hier oft um ein Linksgewinde handelt, das nach links aufgedreht werden muss.
  • Schritt 4: Entfernen Sie die Rotorblätter, indem Sie sie nach vorne abziehen.
  • Schritt 5: Entfernen Sie das hintere Schutzgitter. Lösen Sie hierfür die Mutter, über die das hintere Schutzgitter befestigt ist. Haben Sie die Mutter abgenommen, lässt sich das Schutzgitter nach vorne abziehen.
  • Schritt 6: Reinigen Sie die Gitter und die Rotorblätter mit einem Schwamm und Seifenwasser. Bei manchen Modellen sind einige dieser Teile auch spülmaschinenfest.
  • Schritt 7: Lassen Sie die gereinigten Teile trocknen.
  • Schritt 8: Gehen Sie in umgekehrter Reihenfolge als beim Aufbau vor, um den Ventilator wieder zusammenzubauen.

Tipp: Achten Sie unbedingt darauf, dass der Lack des Schutzgitters beim Säubern nicht beschädigt wird, da sonst die Gefahr einer Rostbildung besteht. Verzichten Sie daher bei der Reinigung auf Drahtbürsten und Drahtschwämme.

 

Ist ein Ventilator ungesund?

Unold Standventilator 86825 sw
Kein Fön im Haus? Dann kann auch der Ventilator helfen

Während Ventilatoren aus technischer Sicht in der Regel viele Stunden lang gefahrenfrei betrieben werden können, stellt sich die Frage, wie sich das auf die Gesundheit auswirkt. Denn Fakt ist: Zugluft ist gesundheitsschädlich.

Trifft der Luftzug gleichmäßig auf den Hals, senkt sich allein beim Atmen die Temperatur der Rachenschleimhäute und Viren haben bessere Lebensbedingungen. Durch die Zugluft fangen wir uns also zwar keine zusätzlichen Viren ein, die bereits vorhandenen können es sich allerdings richtig gemütlich machen. Es besteht selbst bei warmen Temperaturen die Gefahr einer Sommererkältung.

Zu weiteren möglichen Folgen eines konstanten Luftzugs gehören nicht nur gereizte und trockene Augen, sondern sogar Muskelverspannungen. Das kennen wir beispielsweise vom Nacken: Trifft die Zugluft für längere Zeit auf eine bestimmte Stelle, kühlt diese aus und verspannt sich.

Die aufgewirbelte Luft verteilt auch Staubpartikel und Pollen und kann Allergieanfällen oder gereizte Nebenhöhlen verursachen. Während einige Menschen Ventilatoren tage- oder nächtelang ohne Beschwerden nutzen können, ist vor allem für Menschen mit Asthma, Allergien oder einem empfindlichen Immunsystem Vorsicht angesagt.

 

Ist ein Ventilator sinnvoll?

Wenn die Luft glüht, hilft nur ein erfrischendes Bad oder ein angenehmer Wind. Da Planschbecken im Büro, Wohnzimmer und in der Küche eher unüblich sind, greifen wir meistens zum Ventilator. Doch ist ein Ventilator sinnvoll?

Das hängt ganz davon ab, was damit bezweckt werden soll: Ein Ventilator kann die Raumtemperatur konzeptbedingt nicht senken, hat bis zu einer bestimmten Umgebungstemperatur aber eine kühlende Wirkung auf der menschlichen Haut. Wer sich also mit einer angenehmen Brise etwas Kühlung verschaffen will, für den macht ein Ventilator Sinn.

Soll jedoch die Raumtemperatur tatsächlich gesenkt werden, ist der Einsatz eines Ventilators alles andere als sinnvoll. Hier helfen nur Geräte, die zur Kühlung des Raumes entwickelt werden, wie zum Beispiel Klimaanlagen.

Die Vorstellung eines USB-Ventilators an der Decke zeigt außerdem, dass die verschiedenen Arten von Ventilatoren nur dann richtig Wind in die Sache bringen, wenn sie richtig eingesetzt werden. Und wer nicht gerade eine Staubschleuder auf Knopfdruck aktivieren möchte, sollte nicht vergessen, seinen Ventilator regelmäßig zu reinigen.

Bei Hitze einen kühlen Kopf bewahren mit dem richtigen Ventilator!
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