5G für unterwegs – was bringt der neue Mobilfunkstandard?

5G verständlich erklärt

Was ist 5G? Funktionsweise, Vorteile & Gesundheitsrisiken

 

Wer kennt sie nicht? Funklöcher, Ladebalken und fehlgeschlagene Downloads – manchmal funkt es unterwegs einfach nicht. Und das ist kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, wie sehr sich unsere Mobilfunknutzung in den letzten Jahren verändert hat. Früher waren es ein paar Anrufe und SMS pro Tag, heute laufen parallel Videostreams, Cloud-Backups, Navigationsdienste und Messenger. Doch was hat 5G damit zu tun? Wie funktioniert die neue Technologie? Wer braucht sie? Und wie sieht es mit den Gesundheitsrisiken aus? Wir geben einen aktuellen Überblick über den Mobilfunkstandard der Zukunft.

Stand: März 2025

Was ist 5G?

Hinter der Bezeichnung 5G steckt die fünfte Generation des Mobilfunks. Doch das Kürzel könnte ebenso für „gigantisch schnell“ stehen: Mit einer Übertragungsrate von bis zu 10 Gbit/s ist 5G rund 100-mal schneller als sein Vorgänger 4G (LTE). Zudem erlaubt die Technologie eine extrem geringe Latenz – Daten können nahezu in Echtzeit übertragen werden.

Ein weiterer Vorteil: 5G ermöglicht die gleichzeitige Verbindung von bis zu einer Million Geräten pro Funkzelle. Zum Vergleich: Bei 4G sind es etwa 200. Die Netzkapazität ist damit deutlich höher, was insbesondere für die zunehmende Vernetzung in Industrie, Verkehr und Alltag entscheidend ist.

 

Wer braucht 5G?

Handyhalter für freie Hände beim Fahren
Mit einem Handyhalter haben Sie beim autonomen Fahren wirklich freie Hände

Die Antwort lautet: nicht nur die Industrie. Zwar profitieren besonders automatisierte Produktionsanlagen, vernetzte Maschinen und autonome Fahrzeuge vom schnellen und stabilen Datentransfer – also all jene Bereiche, in denen jede Millisekunde zählt. Doch auch private Haushalte spüren zunehmend, wo die bisherigen Netzstandards an ihre Grenzen stoßen: bei Smart Home-Anwendungen, Virtual-Reality-Angeboten, Online-Gaming oder hochauflösendem Streaming auf mehreren Geräten gleichzeitig.

Kurzum: Der Datenverbrauch steigt stetig – sowohl beruflich als auch privat. 5G schafft die Grundlage für eine immer stärker vernetzte Welt mit vielen parallelen Anwendungen und bietet langfristig auch im ländlichen Raum das Potenzial für eine deutlich verbesserte Netzabdeckung und spürbar schnelleres mobiles Internet.

 

💡Schlauer mit Elektro4000: 5G-Ausbau und Sicherheitsdebatte!

Der Ausbau des 5G-Netzes wird in Deutschland aktuell von verschiedenen Anbietern wie Telekom, Vodafone und Telefónica vorangetrieben. Politisch diskutiert wird dabei unter anderem der Einsatz von Technik chinesischer Hersteller wie Huawei – vor allem aus sicherheitspolitischen Gründen. Kritiker befürchten potenzielle Zugriffe auf kritische Infrastrukturen, weshalb der Staat strengere Prüfverfahren und mögliche Einschränkungen für bestimmte Komponenten ins Auge fasst.

 

Wie funktioniert 5G?

5G ist keine vollkommen neue Technologie, sondern baut auf bestehenden Mobilfunkstandards wie 4G auf – erweitert sie aber durch neue technische Prinzipien. Ziel ist es, mehr Geräte gleichzeitig zu vernetzen, Daten in Echtzeit zu übertragen und das Netz robuster zu machen. Vier zentrale Bausteine sorgen dabei für die Leistungsfähigkeit von 5G:

  • Millimeterwellen: 5G nutzt zusätzlich zu den bisherigen Frequenzbereichen auch sehr hohe Frequenzen im sogenannten Millimeterwellenbereich (30–300 GHz). Diese kurzen Funkwellen ermöglichen extrem schnelle Datenübertragungen, haben aber eine geringere Reichweite – deshalb braucht es mehr Sendestationen.
  • Small Cells: Um Funklöcher zu vermeiden, wird das Netz nicht nur durch große Mobilfunkmasten, sondern durch viele kleine Sendestationen verdichtet. Diese sogenannten „Small Cells“ sind wie ein engmaschiges Netz aus Mini-Sendern, die überall – z. B. an Laternen oder Bushaltestellen – platziert werden können.
5G ist die Grundlage für eine moderne Zukunft
5G ist der moderne Laufbursche für Handys, Autos & Co.

Ein Vergleich zur Veranschaulichung: Während 4G wie wenige große Lautsprecher funktioniert, die laut über große Entfernungen senden, arbeitet 5G mit vielen kleinen Lautsprechern in kurzer Distanz. Dadurch wird das Signal gleichmäßiger verteilt – unabhängig davon, wo man sich befindet, ist eine stabile Verbindung möglich.

  • Massive MIMO (Multiple Input Multiple Output): 5G-Stationen können gleichzeitig mit sehr vielen Geräten kommunizieren. Möglich wird das durch den Einsatz von hunderten Mini-Antennen pro Station, die parallel senden und empfangen. So wird die Netzkapazität massiv erhöht.
  • Beamforming: Anders als bei früheren Technologien werden 5G-Signale gezielt zum jeweiligen Gerät gelenkt – wie ein Spotlicht statt einer Flutlichtanlage. Das reduziert Störungen, spart Energie und sorgt für stabilere Verbindungen, selbst bei hoher Netzauslastung.

 

Wie schädlich ist 5G?

Handyfreie Zone Aufkleber
Wie wäre es mit einer handyfreien Zone?

Die Diskussion um mögliche Gesundheitsrisiken von Mobilfunkstrahlung ist nicht neu – sie begleitet die Entwicklung mobiler Kommunikation schon seit den frühen Tagen von GSM und UMTS. Mit dem neuen Standard 5G hat die Debatte neuen Auftrieb erhalten. Besonders die Tatsache, dass für 5G deutlich mehr Sendestationen erforderlich sind, sorgt bei vielen Menschen für Verunsicherung. Diese sogenannten Small Cells werden nicht mehr nur auf Dächern oder Türmen installiert, sondern auch an Straßenlaternen, Hausfassaden oder Haltestellen – also in unmittelbarer Nähe zum Alltag. Die größere Dichte der Sender weckt bei manchen die Sorge vor einer stärkeren Belastung durch elektromagnetische Strahlung.

Kann 5G krank machen?

  • Die WHO stufte Mobilfunkstrahlung 2011 als „möglicherweise krebserregend“ ein (Kategorie 2B). Diese Einstufung gilt jedoch für alle Mobilfunkfrequenzen, nicht speziell für 5G.
  • Das Bundesamt für Strahlenschutz erklärt: Es gibt bislang keine wissenschaftlichen Belege für Gesundheitsgefahren durch 5G, wenn die geltenden Grenzwerte eingehalten werden.
💡Schlauer mit Elektro4000: Strahlung messen!

In Deutschland wird die Strahlungsleistung aller Mobilfunkanlagen von der Bundesnetzagentur überwacht. Wer wissen möchte, wie stark ein Sendemast in der eigenen Umgebung strahlt, kann das ganz einfach selbst nachschauen: Über die Online-Karte der Bundesnetzagentur unter
emf3.bundesnetzagentur.de/karte lassen sich alle Antennenstandorte einsehen – inklusive Infos zu Frequenzen, Betreibern, Technologie (z. B. 5G) und gegebenenfalls Messwerten. Einfach Adresse eingeben und Karte erkunden.

 

Wie schütze ich mich vor 5G?

Headset zum Schutz vor Strahlung
Ein etwas anderer „Aluhut“: das Headset

Auch wenn bislang keine eindeutigen Gesundheitsgefahren durch 5G-Strahlung nachgewiesen wurden, ist ein bewusster Umgang mit Mobilfunknutzung generell sinnvoll – vor allem, weil die größte Strahlenbelastung nicht durch Sendemasten, sondern durch das eigene Smartphone am Körper entsteht.

Je näher das Handy am Körper ist – etwa beim Telefonieren oder Tragen in der Hosentasche – desto höher ist die persönliche Strahlenbelastung. Die gute Nachricht: Schon mit einfachen Mitteln lässt sich diese deutlich reduzieren, ganz ohne auf moderne Technik verzichten zu müssen.

So lässt sich die Strahlenbelastung ganz einfach senken:

  • Abstand ist Trumpf: Bereits wenige Zentimeter Abstand verringern die Belastung spürbar. Wer das Smartphone nicht direkt am Ohr oder Körper trägt, reduziert automatisch die Strahlenwirkung.
  • Headsets oder Freisprecheinrichtung verwenden: Ob kabelgebunden oder Bluetooth – beim Telefonieren mit Headset bleibt das Handy auf Abstand, ohne dass man auf Komfort verzichten muss.
  • Bei gutem Empfang telefonieren: In Bereichen mit schwachem Netz muss das Handy mit höherer Leistung senden – das erhöht die Strahlenbelastung. Besser warten, bis das Netz stabil ist.
  • Wo möglich: Festnetz nutzen: Für längere Gespräche ist das klassische Telefon nicht nur strahlungsärmer, sondern oft auch angenehmer.
  • Nicht dauerhaft am Körper tragen: Besonders in der Hosentasche oder direkt am Oberkörper (z. B. im Hemd) ist das Handy dauerhaft nah an empfindlichen Körperregionen. In der Tasche, im Rucksack oder auf dem Tisch ist es besser aufgehoben.
  • Auf den SAR-Wert achten: Der sogenannte SAR-Wert (Spezifische Absorptionsrate) zeigt an, wie viel Strahlung ein Gerät abgibt. Je niedriger der Wert, desto geringer die Belastung. Hersteller müssen diesen Wert angeben – ein Blick in die technischen Daten lohnt sich.
💡Elektro4000-Tipp: Ab in den Flugmodus!

Lassen Sie Ihr Smartphone beim Schlafen nicht direkt neben dem Bett liegen – schon ein Meter Abstand kann die nächtliche Strahlenbelastung stark verringern. Ideal: Flugmodus aktivieren oder das Gerät ganz ausschalten, wenn Sie es nachts nicht brauchen. Wer den Wecker nutzt, kann auf einen klassischen Funkwecker oder ein separates Gerät umsteigen – das fördert erholsamen Schlaf und senkt die Belastung in der Nacht.

 

Kann ein 5G Handy auch 4G?

Ja – 5G-fähige Smartphones sind in der Regel abwärtskompatibel. Das bedeutet: Wenn kein 5G-Netz verfügbar ist, schalten die Geräte automatisch auf das nächstbeste Netz um, also auf 4G (LTE) oder sogar 3G, falls nötig. So bleibt die Verbindung stabil, auch wenn der neue Standard noch nicht überall ausgebaut ist.

Für Nutzer bedeutet das: Sie können ein 5G-Handy auch dann problemlos verwenden, wenn sie sich in einer Region mit eingeschränktem 5G-Ausbau befinden – es nutzt einfach das verfügbare Netz.

Kann ein 4G Handy auch 5G?

Nein – herkömmliche 4G-Smartphones sind nicht für den neuen Standard ausgerüstet. Sie unterstützen die für 5G nötigen Frequenzen und Technologien nicht. Auch wenn das 5G-Netz in der Umgebung verfügbar ist, können diese Geräte keine Verbindung damit aufbauen.

Um 5G nutzen zu können, brauchen Sie also ein entsprechend ausgestattetes Endgerät, das die nötige Hardware enthält – darunter spezielle Antennen und Chipsätze. Achtung: Selbst manche 5G-Smartphones der ersten Generation unterstützen nicht automatisch alle in Deutschland verwendeten 5G-Frequenzen. Ein Blick in die technischen Daten kann sich lohnen, wenn Sie 5G wirklich ausreizen möchten.

💡Elektro4000-Tipp: Vor dem Kauf Daten prüfen!

Wenn Sie ein 5G-Smartphone kaufen möchten, achten Sie nicht nur auf das „5G“-Label, sondern auch darauf, welche 5G-Frequenzen das Gerät konkret unterstützt. Denn: In Deutschland nutzen die Netzbetreiber bestimmte Frequenzbereiche – sogenannte Bänder – wie z. B. das Band n78 (3,6 GHz).Manche günstigen oder importierte Smartphones unterstützen nur exotische Frequenzbänder, die in Deutschland gar nicht oder nur selten verwendet werden. Das bedeutet: Auch wenn auf der Verpackung „5G-fähig“ steht, funktioniert 5G in Deutschland unter Umständen gar nicht.So prüfen Sie das:
Schauen Sie in die technischen Daten des Smartphones – entweder auf der Herstellerseite oder beim Händler. Suchen Sie dort nach dem Eintrag „5G-Bänder“ oder „5G-Frequenzen“. Ideal ist, wenn n78 (und ggf. n1, n28) mit aufgeführt ist – dann sind Sie für das deutsche Netz auf der sicheren Seite.

 

Diese 5G-Bänder werden von deutschen Netzbetreibern genutzt. Je mehr davon ein Smartphone unterstützt, desto stabiler und zukunftssicherer ist die 5G-Verbindung – besonders unterwegs.

Bandname Frequenzbereich Nutzung in Deutschland Empfehlung für Smartphones
n78 ca. 3,6 GHz Hauptband für 5G – überall im Einsatz ✅ Unbedingt unterstützen!
n28 ca. 700 MHz Für ländliche Gebiete und große Reichweiten 👍 Empfehlenswert, besonders außerhalb von Städten
n1 ca. 2,1 GHz Ergänzendes Band für bessere Abdeckung in Städten 👌 Guter Zusatz, langfristig sinnvoll

 

Ist 5G überall verfügbar?

Noch nicht. Während in vielen Städten und Ballungsräumen bereits ein recht stabiles 5G-Netz besteht, ist die Versorgung auf dem Land oft noch lückenhaft – und das hat mehrere Gründe:

Zum einen ist der Ausbau in ländlichen Regionen technisch aufwendiger und teurer. Die Mobilfunkanbieter müssen dort oft größere Flächen mit relativ wenigen Nutzern versorgen – das lohnt sich wirtschaftlich nicht so schnell wie der Ausbau in dicht besiedelten Gebieten, wo mit einem Sendemast gleich tausende Menschen erreicht werden.

Zum anderen funktioniert 5G besonders gut über die sogenannten Millimeterwellen, die sehr hohe Geschwindigkeiten ermöglichen, aber nur eine begrenzte Reichweite haben. Für eine flächendeckende Versorgung müssten daher deutlich mehr Sendestationen errichtet werden als bei älteren Mobilfunkstandards wie 4G – und das ist auf dem Land logistisch und finanziell eine Herausforderung.

Hinzu kommen teils langwierige Genehmigungsverfahren für neue Standorte und Widerstand aus der Bevölkerung, etwa wegen Sorgen um Strahlung oder Eingriffe ins Landschaftsbild.

👉Elektro4000-Entwicklungs-Update:

Der flächendeckende 5G-Ausbau ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung – besonders in unterversorgten Regionen („weiße Flecken“) soll der Fortschritt durch staatliche Förderprogramme beschleunigt werden.
Ein wichtiger Hebel dafür ist die Nutzung niederfrequenter 5G-Bänder mit größerer Reichweite, die sich besonders gut für ländliche Gebiete eignen. Parallel wird das Netz durch sogenannte Non-Standalone-Lösungen erweitert, bei denen bestehende 4G-Infrastruktur genutzt wird.Langfristig sollen mehr eigenständige 5G-Stationen („Standalone“) entstehen – damit wird 5G auch abseits der Städte zum neuen Standard.

 

Gibt es noch etwas Besseres als 5G?

Ja – der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern: 6G. Auch wenn der neue Standard frühestens ab 2030 eingeführt wird, laufen weltweit schon jetzt Forschungsprojekte und erste Tests. Ziel von 6G ist es, die Möglichkeiten von 5G noch einmal deutlich zu erweitern – sowohl technisch als auch gesellschaftlich.

Geplant sind Datenraten von bis zu 1 Terabit pro Sekunde, extrem niedrige Latenzzeiten unter 0,1 Millisekunden und die nahtlose Vernetzung von Mensch, Maschine und digitaler Umgebung. Anwendungen wie holografische Kommunikation, intelligente Städte, Robotik in Echtzeit oder Fernoperationen durch Ärzte sollen damit Realität werden.

Technisch wird 6G in noch höheren Frequenzbereichen arbeiten (Terahertzbereich) und setzt auf Künstliche Intelligenz zur dynamischen Netzsteuerung. Während 5G also schon die Autobahn für datenintensive Anwendungen ist, soll 6G die intelligente Verkehrsführung in Echtzeit übernehmen – schnell, effizient und hochvernetzt.

Kurz gesagt: 5G ist der Start in die Zukunft, 6G wird sie weiter definieren.

 

Fazit: Der ICE des Mobilfunks

Auch wenn mit 6G schon der nächste große Standard am Horizont auftaucht, ist 5G heute die entscheidende Grundlage für unsere digitale Zukunft. Die Technologie bringt nicht nur höhere Geschwindigkeiten und mehr Kapazität, sondern ist Voraussetzung für viele Innovationen in Industrie, Verkehr und Alltag. Überall dort, wo viele Geräte gleichzeitig vernetzt sein müssen oder Daten in Echtzeit übertragen werden sollen, spielt 5G seine Stärken aus.

Bildlich gesprochen ersetzt 5G die Regionalbahn durch den Hochgeschwindigkeitszug: mehr Gleise, mehr Haltestellen, mehr Waggons – und alles in rasanter Fahrt. Auch wenn noch nicht jede Region und jedes Gerät davon profitieren kann, ist der Kurs klar: 5G wird zum neuen Normal.

Die Diskussion um Gesundheitsrisiken bleibt Teil der Entwicklung – doch bei Einhaltung der Grenzwerte gelten die Risiken laut Experten als gering. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann mit wenigen einfachen Maßnahmen die persönliche Strahlenbelastung deutlich senken.

5G für unterwegs – was bringt der neue Mobilfunkstandard?
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