Elektrosmog aus der Steckdose – einfach erklärt!

Elektrosmog aus der Steckdose

Alle wichtigen Infos, Tipps und Tricks zum häuslichen Elektrosmog

 

„Ich kenne was, das du nicht siehst und das ist… Elektrosmog.“ Die Strahlungswolke entsteht durch vom Menschen erzeugte Strahlungsfelder. Wir sehen sie nicht und spüren sie nicht. Dennoch wächst das Bewusstsein in der Bevölkerung und das Thema Strahlenbelastung wird in Bezug auf Hochspannungsleitungen und leistungsstarke Technologien wie 5G heiß diskutiert. Doch was ist eigentlich mit Elektrosmog in den eigenen vier Wänden? Strahlt es auch zuhause? Raubt uns der E-Smog unseren gesunden Schlaf? Erfahren Sie alles, was Sie über Elektrosmog aus der Steckdose wissen müssen.

Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir diesen Artikel aktualisiert und um die Fragestellung „Elektrosmog im Kinderzimmer: Welche Strahlungsquellen gibt es?“ ergänzt.

Strahlt es oder strahlt es nicht?

Bei WLAN, Bluetooth und Mobilfunk ist es offensichtlich und nachvollziehbar, dass etwas strahlt. Schließlich wird die Strahlung hier gezielt – mittels hochfrequenter elektromagnetischer Felder – erzeugt und zur Übertragung von Daten genutzt. Strahlung geht jedoch generell als Nebeneffekt auch mit anderen elektrischen Geräten und Installationen einher. Hochspannungsleitungen beispielsweise sind für die von ihnen ausgehende Strahlenbelastung bekannt.

Doch was ist eigentlich mit dem häuslichen Stromnetz? Entsteht Elektrosmog auch zuhause?

Die häusliche Elektroinstallation führt Wechselspannung mit einer Frequenz von 50 Hertz. Es handelt sich dabei um eine niederfrequente Anlage, in der zwei Arten von Feldern und damit potentiellen Strahlungsquellen entstehen: elektrische Felder und magnetische Felder.

Elektrische Felder entstehen überall, wo eine Spannung anliegt. Magnetische Felder hingegen entstehen erst durch den Stromfluss, also wenn tatsächlich ein Verbraucher eingeschaltet wird. In Haushaltsgeräten und Lampen besteht also stets ein elektrisches Feld, solang der Stecker in der Steckdose steckt. Werden die Haushaltsgeräte oder Lampen eingeschaltet, der Strom beginnt zu fließen und magnetische Felder entstehen.

Welche Geräte tragen zum Elektrosmog bei und wie stark?

Handys, Lampen, Fernseher, Mikrowellen, Steckdosen und Stromkabel tragen also zum Elektrosmog in den eignen vier Wänden bei. Jedoch unterschiedlich stark. Grundsätzlich gilt: Je stärker der Strom, umso stärker das Magnetfeld. Demnach entsteht um einen Baustrahler ein stärkeres Magnetfeld als um eine Glühbirne.

Entscheidend ist allerdings auch die Technologie des jeweiligen Gerätes, denn Transformatoren und Elektromotoren erzeugen bereits bei niedrigen Stromstärken starke Magnetfelder. Ein dimmbares Licht erzeugt demnach ein wesentlich stärkeres Magnetfeld als die gute alte Glühbirne.

Tipp: Die Strahlenbelastung kann mit Breitbandmessgeräten für den Hochfrequenz- oder Niederfrequenz-Messbereich bestimmt werden.

 

Die Problematik elektrischer Felder: Wie gefährlich sind sie?

Strahlung schön und gut, doch welche Gefahr stellen elektrische und magnetische Felder letztendlich für den menschlichen Körper dar? Die von diesen Feldern ausgehende Strahlung wird als nicht-ionisierend bezeichnet, da sie nicht genug Energie besitzt, um Atome in Ionen (positiv geladene Teilchen) zu verwandeln. Eine direkte Schädigung des Erbmaterials kann deshalb laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nicht erfolgen.

Dennoch sind auf andere Art und Weise verursachte Gesundheitsschäden möglich: Hochfrequente elektromagnetische Felder – wie die von WLAN-Routern – können Moleküle im Körper in Schwingung bringen und so Gewebe erwärmen. Während dieses Phänomen gern gesehen ist, wenn es darum geht, die Spaghetti vom Vortag in der Mikrowelle aufzuwärmen, kann eine unerwünschte Erwärmung des menschlichen Gewebes durch hochfrequente Felder zu Gesundheitsschäden führen. Deshalb beziehen sich die meisten Grenzwerte des BfS auf diese Art der Belastung.

Gibt es Gesundheitsrisiken durch den Elektrosmog aus der Steckdose?

Die Risiken sind noch nicht alle bekannt und ausreichend erforscht, über die Auswirkungen streiten sich die Strahlungsgeister. Es steht jedoch fest, dass auch niederfrequente elektrische und magnetische Felder – und damit der Elektrosmog aus der Steckdose – elektrische Felder und Ströme im menschlichen Körper erzeugen können.

Durch diese Ströme werden körpereigene Nervenimpulse überlagert oder verhindert. Ausschlaggebend für die Folgen sind hier die Intensität und die Dauer der Strahlung: Während unser Organismus bis zu einem gewissen Ausmaß tolerant gegenüber solchen Auswirkungen ist, kompensiert er diese unnatürliche Zusatzbelastung auf Dauer nicht und kann krank werden.

Hinweis: Es ist erwiesen, dass bestimmte elektrische Geräte und Instrumente, wie beispielsweise Herzschrittmacher, durch elektromagnetische Felder beeinträchtigt werden können.

 

Elektrosmog im Schlafzimmer

Inwiefern beeinflussen Steckdosen im Schlafzimmer die Gesundheit?

Menschen unterscheiden sich sowohl in ihrer Meinung zu als auch in ihrer körperlichen Reaktion auf die Strahlung. Während die einen Gesundheitsschäden durch Elektrosmog verneinen und keine Auswirkungen am eigenen Körper beobachten, berichten auf elektromagnetische Strahlung empfindlich reagierende Menschen von Beschwerden wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, Schlafprobleme und Müdigkeit.

Besonders kritisch sind beim Thema Elektrosmog die Schlafzimmer zu betrachten, weil der menschliche Körper im Schlaf besonders anfällig für Störungen ist. Kritiker des Elektrosmogs warnen vor einer bedenklichen Wirkung auf die Zirbeldrüse, die das schlaffördernde Hormon Melatonin produziert. Sie erklären die Schlafstörungen damit, dass der Elektrosmog die Melatoninproduktion hemmt. Da Melatonin zudem krebshemmend auf gewisse Tumore wirkt, wird auf ein leicht erhöhtes Blutkrebsrisiko geschlossen.

Welche Gefahren gibt es bei Elektrosmog im Kinderzimmer?

Während in manchen Kinderzimmern elektronische Haustiere und Superhelden über das Chaos zu herrschen scheinen, kommen auch hier Sorgen zum Thema Elektrosmog auf. Kritiker sehen eine Strahlenbelastung in Kinderzimmern als problematisch an, weil ein sich im Wachstum befindlicher Körper empfindlicher auf Strahlung reagiert. Wie stark sich Elektrosmog auf das Wachstum und die Entwicklung der Nervenzellen von Kindern tatsächlich auswirkt, ist wissenschaftlich nicht geklärt.

 

Elektrosmog im Kinderzimmer: Welche Strahlungsquellen gibt es?

Im Kinderzimmer gibt es heutzutage zahlreiche Strahlungsquellen. Es beginnt bereits mit Anwendungen wie Babyphones und geht bis hin zur smarten Windel – alles mit dem Zweck, die Betreuung des Kindes zu erleichtern. Bei manchen Kindern kommen außerdem Messsysteme mit Sensoren zum Einsatz, wenn eine medizinische Überwachung erforderlich ist.

Selbst wenn Kinder nicht mit Erwachsenengeräten spielen, sind inzwischen viele digitale Spielzeuge in ihrem Umfeld zu finden:

  • Interaktives Spielzeug mit Steuerung per Mobilgerät (z. B. Hubschrauber, Drohnen, Autos)
  • Interaktives Spielzeug mit eigener Fernbedienung (z. B. Walkie Talkies, Kindercomputer, Eisenbahnen)
  • Passives Spielzeug mit Funkverbindung (z. B. Lautsprecher oder funkgesteuerte Spieluhren)
  • Für Kinder konzipierte Apps auf Smartphones oder Tablets

Wie kann man Strahlung im Kinderzimmer vermeiden?

Achtet man auf die Strahlenbelastung durch einzelne Geräte, lässt sich diese in vielen Fällen verhindern oder zumindest reduzieren.

Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihre Kinder vor Elektrosmog schützen:

  • Geben Sie Kleinkindern keine Mobilgeräte wie Tablets und Smartphones als Spielzeug.
  • Achten Sie darauf, Funkgeräte bei Nichtbenutzung auszuschalten.
  • Schalten Sie das WLAN in Haushalten mit Kleinkindern bei Nichtbenutzung aus und achten Sie darauf, dass Ihr Kind möglichst viel Abstand zum Router hat.
  • Prüfen Sie, bei welchen Geräten die Funkverbindung deaktiviert werden kann (Fernseher, Computer, Stereoanlagen) und aktivieren Sie die Funkverbindung nur bei Bedarf.
  • Halten Sie Smartphones und Tablets bei der Nutzung in Gegenwart von Kindern möglichst auf Abstand.
  • Verwenden Sie unterwegs bevorzugt Offline-Spiele für Kinder. Durch schlechten Empfang in Bus, Bahn und Auto ist oft eine besonders hohe Sendeleistung erforderlich.

Hinweis: Achten Sie beim Kauf von Spielzeugen bereits darauf, strahlungsarme Produkte zu wählen. Das Blaue Engel-Siegel der Bundesregierung sowie Testberichte können als Orientierung dienen. 

 

Tricks, um Elektrosmog im Schlafzimmer zu reduzieren

Wer nicht auf Strahlungswolke sieben schwebt und sich um die möglichen Gesundheitsrisiken sorgt, der möchte sich so weit wie möglich vom Elektrosmog zurückziehen. Da das in der heutigen Gesellschaft oft schwer möglich ist und wir im Alltag häufig auf Elektrogeräte angewiesen sind, ist ein Rückzugsort gefragt: das Schlafzimmer.

Mit ein paar Tricks, lässt sich die Strahlenbelastung im Schlafzimmer konsequent reduzieren:

  • Geräte ausstecken: Am einfachsten können Sie Elektrosmog durch die im Schlafzimmer befindlichen Geräte verhindern, indem Sie den Stecker ziehen. Denken Sie daran, dass der Standby-Betrieb oder das Ausschalten der Geräte oft nicht reicht.
  • Batteriebetriebene Geräte nutzen: Eine bessere Alternative für den Radiowecker ist ein batteriebetriebener Wecker. Finden Sie einen batteriebetriebenen Wecker nicht zuverlässig genug, nutzen Sie einen ohne Radiofunktion.
  • Elektrogeräte und Kabel aus dem Schlafzimmer schaffen: Lassen Sie keine netzbetriebenen Elektrogeräte und Kabel im Schlafzimmer. Elektrosmog hin oder her, das abendliche Fernsehprogramm kann auch unabhängig der Strahlung für unruhige Nächte sorgen.
  • Abstand schaffen: Halten Sie Abstand zu Kabeln und Geräten im Raum und beachten Sie auch durch Installationen in Nachbarräumen entstehende Felder. Positionieren Sie den Wecker mit Abstand zum Kopfende – dann kommen Sie am Morgen auch garantiert aus dem Bett.
  • Beleuchtung bewusst wählen: Energiesparlampen, dimmbare Nachtlichter und Leuchtstoffröhren weisen erhöhte Strahlungswerte auf. Das kann auch ein Knoblauch auf dem Nachttisch nicht verhindern. Ideal für die Beleuchtung im Schlafzimmer sind herkömmliche Glühbirnen.
  • Bett optimieren: Positionieren Sie Ihr Bett mit mindestens einem Meter Abstand zur Steckdose und verzichten Sie auf elektrisch verstellbare Lattenroste sowie elektrische Heizdecken.

Tipp: Metallobjekte verstärken elektromagnetische Strahlung, demnach sind Betten aus Holz zu empfehlen.

 

Effektive Produkte zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlung

Da das ständige Steckerziehen sportlich und Abschirmkleidung umständlich sein kann, gibt es effektive Produkte zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlung:

ABB Stotz S&J Netzfreischalter

Netzfreischalter

Ein Netzfreischalter oder auch Netzabkoppler erkennt, wenn alle nachgeschalteten Verbraucher abgeschaltet sind und unterbricht die Stromversorgung. Es werden somit störende elektromagnetische Felder verhindert. Zur Überwachung liegt eine biologisch unkritische Gleichspannung an. Das Bauteil kann im Sicherungskasten beispielsweise in den Stromkreis des Schlafzimmers integriert werden.

Geschirmte, schaltbare Zwischenstecker und Steckdosenleisten

Unter Schreibtischen, in Schlafzimmern und in Kinderzimmern bietet es sich besonders an, herkömmliche Steckdosenleisten durch abgeschirmte Zwischenstecker oder Steckdosenleisten zu ersetzen. Diese schirmen bei Netzspannung gegen das elektrische Wechselfeld und verhindern dadurch eine starke Strahlenbelastung.

Abgeschirmte Kabel

Die üblicherweise in der häuslichen Elektroinstallation verwendeten Kabel kommen lediglich mit einem Schutz gegen Feuchtigkeit und mechanische Schäden. Ein zusätzlicher metallischer Schutz sorgt bei speziellen Kabeln für die Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung. Die elektrischen Felder im Kabel werden dabei gegen die Erde abgeleitet, weshalb eine fachgerechte Erdung wichtig ist. Idealerweise werden die Kabel direkt im Rahmen eines Neubaus oder einer Renovierung verlegt.

Hinweis: Bauliche Maßnahmen wie spezielle Bauplatten oder Abschirmgewebe können in Wänden und Dach vorgenommen werden und helfen, die Strahlenbelastung von außen abzuhalten.

Fazit: Elektrosmog – unsichtbar und dennoch da

So einfach die Frage „Strahlt es oder strahlt es nicht?“ beantwortet und in Messwerten ausgedrückt werden kann, so schwierig wird es in Bezug auf die mit der Strahlung einhergehenden Gesundheitsrisiken. Elektrosmog und seine langfristigen Auswirkungen sind ein noch weitgehend unerforschtes und umstrittenes Feld, weshalb auch viele falschen Informationen im Umlauf sind. Hier gilt es, Fachlampen von Trittbrettstrahlern zu unterscheiden.

Wer mit dem Elektrosmog einhergehende Gesundheitsrisiken befürchtet, der kann mithilfe von einfachen Maßnahmen gezielt strahlungsfreie Zonen oder Produkte für die effektive Abschirmung einsetzen. Und wem es bei all den elektromagnetischen Feldern von WLAN, Induktionsherd und Fernseher mal nach einer Strahlungspause ist, der kann auch einfach mal den Stecker ziehen.

Elektrosmog aus der Steckdose – einfach erklärt!
Auf elektro4000.de stöbern!